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Belgisches Superteam bei den Bremer Sixdays: Keisse und de Buyst gilt es zu schlagen

 
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Am 10. Januar 2019 geht es wieder los in der Hansestadt Bremen: das 55. Bremer Sechstagerennen der Neuzeit – bekanntlich gab es schon 1910 einmal eine Austragung - mit insgesamt mehr als 200 Akteuren wird wieder die Fans aus Nah und Fern in die ÖVB-Arena locken, um das einzigartige Event aus Sport und Unterhaltung mitzuerleben. Wie eh und je dürften wieder alle auf ihre Kosten kommen wie diejenigen, die rasanten, spannenden Sport erleben wollen, aber auch jene Klientel, die hier in den angrenzenden Messehallen so richtig abfeiern wollen. Das Bremer Konzept hat sich bewährt und der Beweis liegt auf der Hand, hat sich doch die Hansestadt neben der Hauptstadt Berlin als einziger Ausrichter eines Sechstagerennens in Deutschland bis heute halten können, während andere Städte wie Dortmund, München oder Stuttgart längst aus dem Veranstaltungskalender verschwunden sind.

Im Gegensatz zu Berlin, das in die Six Day Serie integriert ist, ist aber Bremen eigenständig geblieben und das hat sich allemal bewährt. Damit folgt man den Veranstaltern in Gent und Rotterdam, die ebenfalls der Serie nicht angehören und dennoch auch mit äußerst attraktiven Fahrerfeldern aufwarten, die mit spektakulären, spannenden Rennen die Zuschauer in ihren Bann ziehen. In Bremen sorgt als Sportlicher Leiter seit dem Jahre 2012 der ehemalige Aktive Erik Weispfennig dafür, dass bei der  Mischung zwischen Sport und Unterhaltung vor allem der Sport nicht zu kurz kommt. Das Programm wurde sukzessive mit Fahrern der Nachwuchsklassen U 19 und U 23 ausgeweitet, darüber hinaus finden Sprinterwettbewerbe statt, in denen auch junge Talente aus dem In- und Ausland eine Chance bekommen. Man hat sich auch nicht den Frauen gegenüber verschlossen, die seit 2012 ebenfalls jährlich in Bremen starten und im letzten Jahr erstmals ein Zweier-Mannschaftsfahren austrugen.

Wenn es ab kommenden Donnerstag wieder in der ÖVB-Arena mit dem Rundenwirbel losgeht, dann wird das Programm wieder randvoll sein. Natürlich stehen die Profis wie immer im Mittelpunkt, die mit 12 Teams am Start sind, darunter die Titelverteidiger Kenny de Ketele aus Belgien und Theo Reinhardt aus Berlin, denen aber geballte Konkurrenz nicht nur durch die Belgier Iljo Keisse und Jasper de Buyst gegenübersteht. So dürften der in dieser Saison erneut überragende Niederländer Yoeri Havik an der Seite von Achim Burkart, im Vorjahr schon Zweite, sowie der Belgier Moreno de Pauw mit seinem Partner Wim Stroetinga aus den Niederlanden im Kampf um die Podiumsplätze ein gewichtiges Wörtchen mitsprechen. Gespannt darf man auch auf den Italiener Simone Consonni sein, der als Worldtour-Fahrer hier in Bremen sein erstes Sechstagerennen mit dem Schweizer Tristan Marguet bestreitet. Auch die Dritten des Vorjahres, Christian Grasmann und der Däne Jesper Mörköv stehen wieder als aussichtsreiches Team am Start, so dass alles für eine Revanche vorbereitet ist.

Aber der Sportliche Leiter Erik Weispfennig gibt auch immer wieder dem Nachwuchs eine Chance, sich im Feld der Großen zu zeigen. Der Belgier Jules Hesters (20 Jahre) fährt mit dem Österreicher Andreas Graf, sein belgischer Landsmann Bryan Boussaer (22 Jahre) hat den Deutschen Sebastian Schmiedel zum Partner und der ganz junge Däne Oliver Wulff Frederiksen (18 Jahre) fährt sein erstes Sechstagerennen mit dem Berliner Maximilian Beyer. Das interessante Feld wird vervollständigt durch die Paare Lucas Liss/Hans Pirius und Henning Bommel/Richard Banusch aus Deutschland, sowie dem Australier Joshua Harrison, der mit Moritz Augenstein eine Mannschaft bildet. 

Gut besetzt ist auch der U 23-Cup u.a. mit den Dänen Anders Fynbo/Martin Mollerup, den Italienern Filippo Ferronato/Matteo Donega oder dem Belgier Arne de Groote, der Luca Felix Happke aus Deutschland zum Partner hat. Die U 19 misst sich im Andy-Kappes-Cup, der nach dem im letzten Jahr viel zu früh verstorbenen, ehemaligen Bremer Lokalmatador benannt wurde, und hier stehen immerhin Fahrer aus Tschechien und den Niederlanden in der Starterliste, die dem deutschen Nachwuchs mächtig einheizen werden. Der Frauenwettbewerb sieht Spitzenfahrerinnen wie die Niederländerin Kirsten Wild, im letzten Jahr immerhin dreifache Weltmeisterin auf der Bahn im Scratch, Omnium und Punktefahren, sowie die beiden Deutschen Lisa Brennauer und Lisa Klein am Start, während im Rennen der Sprinter ein Team Deutschland mit Routinier Maximilian Levy und den Youngstern Julian Kühn und Elias Edbauer dem sogenannten Team Europa gegenübersteht, das der zweite, erfahrene  Deutsche Robert Förstemann anführt, der gemeinsam mit den Briten Jonathan Mitchell und Alistair Fielding ein Team bildet. 

Nicht zuletzt gibt es am Schlussabend zwei Paracycling-Wettbewerbe, die besondere Beachtung finden sollten. Zunächst wird Robert Förstemann mit dem sehbehinderten Hamburger Kai Kruse auf dem Tandem ein 1.000-Meter-Zeitfahren mit stehendem Start absolvieren und danach stehen sich Denise Schindler und Pierre Senska gegenüber, die ein Verfolgungsrennen bestreiten werden. Die international sehr erfolgreiche Denise Schindler, die im Alter von zwei Jahren durch einen Unfall ihr rechtes Bein verlor und der seit seiner Geburt an Muskelschwund leidende Berliner Pierre Senska, sechsmaliger Paracycling-Straßenweltmeister, werden eindrucksvoll unter Beweis stellen, wie man aus einem Handicap mit entsprechender Einstellung eine Stärke entwickeln kann, die beide zu außerordentlichen, sportlichen Leistungen geführt hat. 

Abgerundet wird das vielseitige Programm in Bremen mit dem Wettbewerb „Dein Rennen“, der für die Jedermänner vorgesehen ist, die bereits zum vierten Mal unabhängig von Geschlecht und Alter ihr Können auf dem schnellen Oval zeigen wollen. Sie absolvieren dabei ein Rundenrekordfahren mit fliegendem Start und müssen sich dabei am Freitag und Samstag für das große Finale am Montag qualifizieren.

Außerordentlich bewährt hat sich auch die Veranstaltung am Montagvormittag für die Schulkinder der näheren Umgebung, für die die Sprinter und U 23-Fahrer ein gut zweistündiges Programm absolvieren.  In verschiedenen Talkrunden kann mit erfolgreichen Profisportlern diskutiert werden und am Ende besteht die Möglichkeit von den Athleten das ein oder andere Autogramm zu bekommen.

Bericht: Bernd Mülle            

Fotos: Arne Mill

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Inhalt der Neuigkeit:
  • Ausblick
  • Vorstellung
Radrennen-Art:
  • Six Days

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