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MKS Pogoń Szczecin vs. Legia Warszawa: Umjubelter Heimsieg vor dem großen Feiertag

Ja, es wurde mal wieder höchste Zeit! Die Vorfreude war groß, endlich in Szczecin den 13-fachen Rekordmeister Legia Warszawa zu sehen. Beim letzte Mal war es vor 18 Jahren in Warschau am 9. September 2000 gegen Odra Wodzisław Śląski im alten Stadion der Polnischen Armee. Vor 8.000 Zuschauern erzielten damals Marcin Mięciel und Marek Citko die Treffer zum 2:0-Sieg. Am Ende jener Saison 2000/01 wurde Wisła Kraków souveräner polnischer Meister, und Legia war auf Rang zwei zu finden. Vizemeister wurde damals der MKS Pogoń Szczecin. Es war für Pogoń neben dem Vizemeister-Titel 1987 der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Das Aufeinandertreffen zwischen Pogoń und Legia (1:1) wollten damals 21.000 Zuschauer sehen!

Mit einer guten fünfstelligen Zuschauerzahl war - zwei Tage vor dem großen polnischen Nationalfeiertag - auch dieses Mal zu rechnen. Gut gelaunt wartete ich in Lichtenberg auf den Ersatzbus nach Bernau, der allerdings erst zehn Minuten nach dem Termin kam und Dank des Staus auf der Rhinstraße bis zur Landsberger Allee den Bahnhof Bernau gegen zehn Uhr erst fünf Minuten nach Abfahrt des Zuges erreichte. Schockiert las ich an der Tafel, dass erst drei Stunden später über Angermünde ein Zug fahren würde. Ich fuhr bis Angermünde vor, kaufte ein Sandwich und genoss bei nebligem Novemberwetter die Szenerie (was sollte ich auch anderes tun?), bis dann um 13:40 Uhr endlich der Zug nach Stettin losfuhr. 

Vor Ort ging es fix ins Hotel gegenüber der Kathedrale, um sich ein wenig frisch zu machen. Die Rucksäcke wurde umgepackt und im Anschluss wurde einem alten Freund bei Radio Szczecin ein Besuch abgestattet. Vor dem Stadion noch rasch einen polnischen Döner reingeschoben, um 19:00 Uhr ging es ab ins Stadion, um noch mit Jerzy, der für verschiedene Zeitungen schreibt, ein Interview über den Berliner Fußball zu führen.

Beim Gang hinunter ins Rund des hufeisenförmigen Florian-Krygier-Stadion (bis 1945 die „Rühl-Kampfbahn“) kam die erste Gänsehaut auf. Die Ränge waren bereits imposant gefüllt, nur der Gästeblock blieb leer (angeblich wurden die Legia-Fans abgefangen?). 

Das Spiel stand ganz im Zeichen des 100. Jahrestages der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens (11.11.1918). Demzufolge liefen die Mannschaften mit weiß-roten Schals ins Stadion ein. Im Anschluss sangen die 13.564 Zuschauer im weiten Rund die polnischen Nationalhymne. Was soll man sagen? Es war sehr bewegend! Im Vorfeld waren weiß-rote Fähnchen verteilt worden. Im Bereich der aktiven Pogon-Fans war die Blockfahne aufgezogen über dem Bekenntnis: „Niech zyje Polska!“ (Es lebe Polen!) Dann gab es ein eindrucksvolles rot-weißes Feuerwerk im Block zu sehen – sehr zur Freude aller Zuschauer.

Das Spiel begann mit energischen Druck der Gastgeber, die mit ihrem neuen Trainer Kosta Runjaic in den letzten Spielen sich im Mittelfeld positionierten. Kamil Drygas machte schon in der 12. Minute per Kopf das 1:0. Immer wieder stürmten die Portowcy dem Legia-Tor entgegen. Legia wehrte gut ab, kam dann per Konter in der 41. Minute zur großen Chance zum Ausgleich durch Vesovic. 

Immer wieder peitschten die Fans ihre Mannschaft nach vorne, aufgelockert durch La-Ola-Wellen, so dass in der 76. Minute Kozulj, nach Vorarbeit von Buksa einlochte. Legia wehrte sich enorm,  die Pogon-Fans stimmten indes erneut die Hymne an. In der Nachspielzeit (90+2) gelang Legia noch durch Andre Martins (Vorabeit Hlousek) der Anschlusstreffer, doch aus Sicht der Gastgeber sollte nichts mehr anbrennen. Der Sieg gegen Legia war in trockenen Tüchern, und die Zuschauer waren begeistert und feierten ausgiebig ihre Mannschaft.

Bericht: Cantian Ecke

Fotos: Cantian Ecke

> zur turus-Fotostrecke: MKS Pogoń Szczecin

Artikel wurde veröffentlicht am
12 November 2018
Spielergebnis:
2:1
Zuschauerzahl:
13.564

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