FIFA-Schiri aus Luxemburg stoppt RWE-Siegesserie

FIFA-Schiri aus Luxemburg stoppt RWE-Siegesserie

"Im letzten Jahr hatten wir die chinesische U-20 in der Regionalliga Südwest, heute Schiedsrichter aus Luxemburg, wir müssen es nehmen wie es kommt", sagte RWE-Trainer Karsten Neitzel in der Pressekonferenz nach dem ersten verlorenen Heimspiel von Rot-Weiss Essen in dieser Saison gegen den SV Lippstadt 08. Heute war etwas anders an der Hafenstraße: Mit Alain Durieux stand ein FIFA-Schiedsrichter aus Luxemburg auf dem Platz, assistiert von Claude Ries und Dani Diaz Balsa ebenfalls aus dem Nachbarland.

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Warum dürfen überhaupt Schiris aus Luxemburg in der Regionalliga West pfeifen? Das liegt an einer seit der vergangenen Saison (2017/2018) bestehenden Kooperation des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) mit dem Fußballverband von Luxemburg (Fédération Luxembourgeoise de Football/FLF). Beide Verbände tauschen für zwölf Ligaspiele die Schiedsrichter aus.



Dass die Auszeichnung FIFA Schiedsrichter nicht unbedingt für Qualität stehen muss, hat man ja bei zahlreichen Weltmeisterschafts-Endrunden schon gesehen. Immerhin Alain Durieux kann auf 113 Einsätze in der luxemburgischen Liga und zwei Einsätze in der Europa League Qualifikation zurückblicken. Auch zwei Spiele in der Regionalliga West pfiff er schon: In der vergangenen Saison KFC Uerdingen gegen den TuS Erndtebrück und FC Viktoria Köln gegen den 1.FC Köln II. All die Erfahrung reichte nicht, wenn man das Spiel nicht unter Kontrolle hat. Heute machte er mit einseitigen Entscheidungen und Fehlentscheidungen auf sich aufmerksam. Vielleicht war die Kulisse für ihn zu beeindruckend, man weiß es nicht.



So ließ sich der wie immer starke Kai Pröger in der 30. Spielminute beim Stand von 1:0 für Lippstadt zu einem Revanche Foul hinreißen (er wurde im Vorfeld mehrmals gelegt) was im Normalfall auch von Schiedsrichtern auf Regionalliga Niveau höchstens mit gelb geahndet wird, da Pröger zwar mit Anlauf in Richtung Gegner springt, aber im Flug zurückzieht und der gegnerische Spieler sich zwar für die Show auf dem Rasen wälzt, aber ohne jegliche Blessuren weiterspielt. Richtig ist, das die Karten auch dazu da sind Spieler zu schützen, aber ein professioneller Schiri hätte sich etwas Zeit genommen und bei so einer harten Entscheidung das ganze noch einmal geprüft. Herr Durieux, eher ein Freund von farbigen Kartons, zog aber für alle völlig überraschend glatt Rot und die Haupttribüne antwortete mit Regen aus Bierbechern. Sogar Daniel Berlinski, Trainer des SV Lippstadt 08, sah nicht mehr als eine gelbe Karte bei dem Foul, vor allem da der Schiedsrichter vorher größere und kleinere Fouls weiterlaufen ließ. Bei einem verletzte sich Daniel Heber so schwer, das er früh ausgewechselt werden musste.



Ein Schiedsrichter (oder der Fußballverband, der für die Ansetzung zuständig ist) entscheidet das Spiel, so klar muss man das sagen. 60 Minuten nur zu zehnt mit 2:0 hinten, denn das fiel kurz nach der roten Karte, ist schon ein hartes Brett. Klar Spiele gegen Rot-Weiss Essen sind für viele Klubs der Regionalliga West vor allem aufgrund der frenetischen Kulisse (heute kamen 9.187 Zuschauer) immer ein besonderes Highlight in denen dann anders als vielleicht sonst mehr gefighted wird wie bei einem Pokalspiel. Leider lassen sich auch die Unparteiischen allzu oft davon beeinflussen.



Klar der Aufsteiger aus dem Kreis Soest spielte gut auf vor den etwa 150 mitgereisten gut gelaunten Anhängern. Vor einer größeren Kulisse als in Essen hatten die Lippstädter in der Vergangenheit nach einer eigener Statistik noch nie gespielt. Etwas Glück hatten sie als Rot-Weiss Essen bei einer Chance in der fünften Spielminute den Ball nur an die Latte lenkte, umso mehr freuten sie sich in der 35. Spielminute über die 2:0 Führung. Okay die Betreuer und Ersatzspieler auf der Bank direkt vor der Haupttribüne hätten nicht zu allem Überfluss noch das Essener Publikum mit Handbewegungen provozieren müssen, dann wäre der kurze Eskalationsmoment (fliegende Bierbecher mit nicht unbedingt Bier als Inhalt und Schläge auf das Gehäuse der Trainerbank) ausgeblieben. Zumindest einer der Betreuer blieb nach der Halbzeitpause zur Entschärfung in der Kabine.



Schwierig für Karsten Neitzel sein Team zu motivieren, da er ab der 30. Spielminute (rote Karte für Pröger) von der Tribüne zuschauen musste, trotzdem drängte Essen auf den Anschluss und ermöglichte Lippstadt zu Konterchancen. Trotzdem schaffte der Spitzenreiter in der 53. Minute das 1:2, um fast postwendend zehn Minuten später das 1:3 zu kassieren. Essen kämpfte weiter. In der 72. Spielminute verkürzte Kevin Grund wieder: 2:3. Spannung bis zum Ende. Die Krönung für einen starken Kampf das 3:3 blieb Rot-Weiss Essen aber nicht gegönnt. Benjamin Baier verschoss einen Elfmeter in den Schlussminuten.



Trotz Niederlage bleibt Rot-Weiss Essen Spitzenreiter, da die Konkurrenz auch "gepatzt" hat. Am Freitag steht die nächste Aufgabe an. Dann geht es zum SC Verl bevor es am 21. September gegen den nächsten starken Aufsteiger, den SV Straelen geht.

> Fotos Rot Weiss Essen vom Spiel

> Fotos SV Lippstadt 08 vom Spiel

Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Artikel wurde veröffentlicht am
08 September 2018
Spielergebnis:
2:3
Zuschauerzahl:
9.197
Gästefans
150

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Inhalt über Liga
Regionalliga

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G
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R
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Ich will ja nicht als Verschwörungstheoretiker daher kommen, aber alles wirkt so als ob der Verband RWE unbedingt in der Liga halten will.
G
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Interessant, dass endlich mal das frühe Ausscheiden Hebers als das charakterisiert wird, was es war, als Folge eines ungeahndeten Fouls von Andzouana, dessen Ellbogen in Martial Arts Manier an Hebers Kopf explodierte. Das hat das folgende Spielgeschehen noch mehr beeinflusst als der völlig überzogene Platzverweis. Herr Durieux, Luxemburg ist so schön, üben sie ihr Hobby Pfeifen doch bitte zukünftig ausschließlich dort aus.
O
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G
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Das man auf soe einen niveau keinen vernünftigen schiri hat ist echt peinlich
G
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G
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