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Dynamo Dresden vs. MSV Duisburg: Feuer Frei! Mach´s noch einmal, Röser!

Das lange Warten hat ein Ende! Endlich ist auch die 2. Bundesliga wieder gestartet. Wie bereits im Vorjahr startete die SG Dynamo Dresden mit einem Heimspiel gegen die Zebras von der Wedau. Am 30. Juli 2017 fanden 29.500 Fußballfreunde auf die Ränge, und in der 88. Minute brachte Lucas Röser die SGD-Fans zum Jubeln. Nach einer Ecke von Niklas Kreuzer stand Röser am Elfmeterpunkt goldrichtig und köpfte den Ball knapp unter die Latte. Der Saisonauftakt war geglückt, die dynamische Sportgemeinschaft war aus dem Häuschen. Röser?! Da muss man doch gleich an Uwe Rösler denken. In der Saison 1991/92 hatte der 1968 in Altenburg geborene Rösler das Trikot des 1. FC Dynamo Dresden übergestreift. Mit grünem Logo stürzte sich Dresden damals ins gesamtdeutsche Fußballabenteuer. Am 11. Spieltag traf Dynamo Dresden auf den MSV Duisburg und 12.500 Zuschauer fanden den Weg ins Rudolf-Harbig-Stadion. Es wurde kein Glückstag für Dynamo. In der 75. Minute verschoss Torsten Gütschow einen Elfmeter, in der 82. Minute musste Uwe Rösler mit Gelb-Rot vom Platz. Immerhin wurde sich kein Gegentreffer gefangen, somit endete die Partie 0:0.

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Beim Rückspiel im alten zugigen Wedaustadion stand Uwe Rösler auch im Startaufgebot, doch zu holen gab es in Duisburg nichts, mit 0:3 ging das Freitagabendspiel verloren. Der inzwischen verstorbene Michael Tönnies hatte damals die ersten beiden Treffer erzielt. Die Vorlage für das zweite Tor hatte Ewald Lienen gegeben. Es war damals seine letzte Saison als Spieler. Ich bin jetzt etwas baff. Im Leben nicht hätte ich gedacht, dass ich „Zettel-Lienen“ mit eigenen Augen noch als Aktiven auf dem Rasen gesehen hatte. Bereits damals hatte er sich als Trainer eingeprägt. Kein Wunder, trainierte er bereits ab März 1993 die erste Mannschaft des MSV.

Zurück zu Uwe Rösler. Nach der Saison 1991/92 wechselte er zum 1. FC Nürnberg. Von dort aus wurde er jedoch 1993/94 an den 1. FC Dynamo Dresden ausgeliehen. Noch einmal trug er siebenmal das Dynamo-Trikot. Einmal davon beim Heimspiel gegen den MSV Duisburg am Freitag, den 13. August 1993. In der 76. Minute kam Uwe Rösler ins Spiel. Und wieder wurde - dieses Mal vor 16.200 Zuschauern - ein Elfmeter gegen Duisburg verschossen! Dieses Mal war es Matthias Maucksch, der in der 83. Minute vom Punkt aus versagte. Und es kam noch schlimmer! Nur eine Minute später bekam der MSV einen Elfer zugesprochen, und diesen verwandelte Peter Közle zum 1:0-Endstand für Duisburg. Na, wer erinnert sich? Peter Közle war der mit den langen Haare und der Harley. Fußball sei nicht alles, war damals eine Aussage. Gemeinsam mit Alain Sutter wollte Közle einmal eine lange Sause auf dem Bike unternehmen. Zumindest habe ich das so in Erinnerung. Stand wo? Nein, nicht im Netz. Das gab es noch nicht. In der Sportbild, die damals in den 90ern noch wöchentlich aufgefressen und anschließend archiviert wurde.

Uwe Rösler wechselte nach jener Saison zu Manchester City, wo er Publikumsliebling wurde und eine prima Zeit hatte. Nun jedoch kommen wir zurück in die Gegenwart und zu Lucas Röser. Direkt nach Weihnachten 1993 erblickte er in Ludwigshafen das Licht der Welt. In der Jugend spielte er beim Ludwigshafener SC und beim 1. FSV Mainz 05. Bei den Mainzern spielte er dann auch bei der U23, von 2014 bis 2016 ließ er bei der zweiten Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim den Ball rollen. 2016/17 war er beim Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach unter Vertrag. 14 Tore in 34 Partien waren eine klare Ansage, im Sommer 2017 griff die SG Dynamo Dresden zu. Bemerkenswert: Am 27. August 2016 traf er mit Großaspach auf seinen Bruder Martin Röser, der zu jenem Zeitpunkt beim Halleschen FC unter Vertrag stand. Ausgerechnet in jenem Spiel gegen den HFC erzielte er gleich zwei Treffer. 

In der zurückliegenden Saison kam er im Trikot der SGD in der 2. Bundesliga 28-mal zum Einsatz, hinzu kamen zwei DFB-Pokalspiele. Gleich zum Start schoss er sich mit dem Treffer gegen die Duisburger und mit dem Treffer auswärts beim FC St. Pauli (Endstand 2:2) in die Herzen der Fans. Im Verlauf der weiteren Saison folgten sieben weitere Treffer. Zwei davon beim 3:2-Auswärtssieg bei Arminia Bielefeld.

Beim gestrigen Montagabendspiel gegen den MSV Duisburg stand Lucas Röser wieder in der Startformation. Die Heimbereiche waren ausverkauft, da jedoch am Montagabend nicht so viele MSV-Fans den Weg nach Dresden fanden, waren es dann „nur“ 28.733 Zuschauer, die das gestrige Zweitligaspiel sahen. Dass die SGD-Fans heiß auf die neue Saison sind, wurde bereits vor Anpfiff deutlich. Der K-Block zeigte sich wieder gut aufgelegt. Lange Bahnen wurden gespannt, unten am Zaun war in großen Lettern zu lesen: „Die Sommerpause ist vorbei - jetzt heißt es wieder Feuer frei!“ Dazu gab es ein Meer aus weißen Luftballons und zahlreichen Fahnen. Nach dem Herunterzählen kamen weiß-gelbes Konfetti und aufsteigender gelber Rauch hinzu.

Nachdem der Strafraum vom umherliegenden Papier befreit wurde, konnte es wirklich losgehen. Bei Dynamo Dresden kamen gleich vier Neuzugänge zum Einsatz (Hamalainen, Dumic, Wahlqvist und Ebert), beim MSV Duisburg waren zwei neue Spieler mit dabei (Neumann und Verhoek). Forsch machte der Gastgeber gleich Tempo, doch die erste hochkarätige Möglichkeit hatten in der 11. Minute die Gäste. Nach einem prima Konter schoss Tashchy knapp am Gehäuse vorbei. In der 20. Minute hatte Tashchy eine weitere Chance, in der 36. Minute hatte Stoppelkamp die Möglichkeit, den MSV in Führung zu bringen. Auf Heimseite war es Koné, der nach etwas über einer halben Stunde die Chance zum 1:0 hatte. Dann aber! Einwurf von Heise, und dann schaltete Lucas Röser den Vorwärtsgang ein. Im Strafraum wurde noch fix Gegenspieler Bomheuer umspielt, anschließend wurde trocken abgeschlossen. 1:0 für die Sportgemeinschaft! Wieder war es Röser, der am ersten Spieltag gegen die Zebras einnetzen konnte!

Kurz vor der Pause musste Dynamo-Kapitän Marco Hartmann (bereits seit 2013 bei der SGD unter Vertrag) verletzt vom Platz, für ihn kam Jannis Nikolaou ins Spiel. Im zweiten Spielabschnitt versuchte nun der MSV das Spiel zu bestimmen, in Folge dessen ergaben sich für Dresden einige Kontermöglichkeiten. Koné hätte in der 56. Minute auf 2:0 erhöhen können, scheiterte aber am MSV-Keeper Davari. Eine Viertelstunde vor Schluss wurde Duisburg noch einmal richtig gefährlich.  Bei einem Freistoß von Wolze durfte der SGD-Torwart Schubert sein Können unter Beweis stellen, nur eine Minute später traf Verhoek den Querbalken. 

In der Schlussphase hatte Benatelli für Dresden noch eine dicke Möglichkeit, auf der Gegenseite hatte sich Stoppelkamp mit einem Volleyschuss probiert. Weitere Treffer wollten jedoch nicht mehr fallen. Es blieb beim 1:0-Erfolg von Dynamo Dresden. Am kommenden Samstag empfängt der MSV Duisburg den VfL Bochum, die SG Dynamo Dresden muss auf die Bielefelder Alm reisen. Bielefeld? War da nicht mal was? Zwei Treffer von Röser beim 3:2-Sieg bei der Arminia? Na dann, do it again, Lucas!

Fotos: Ruhestörer, Marco Bertram, K. Hoeft, Felix

> zur turus-Fotostrecke: SG Dynamo Dresden

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Artikel wurde veröffentlicht am
07 August 2018
Spielergebnis:
1:0
Zuschauerzahl:
28.733

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Inhalt über Liga
2. Bundesliga

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