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Union Berlin vs. Erzgebirge Aue: Kroos lässt in 87. Minute die Alte Försterei beben

Auf in die neue Zweitligasaison! Sowohl bei den Jungs im Erzgebirge als auch bei den Eisernen aus Berlin-Köpenick soll ein neuer Trainer die Mannschaft gut über die Runden bringen. In Aue ist nun der 1979 geborene Daniel Meyer der neue Trainer, zuvor hatter er die zweite Mannschaft und die U19 des 1. FC Köln trainiert. Ein Rheinländer im Lößnitztal? Nein! Das Licht der Welt erblickte Daniel Meyer in Halle an der Saale. Seine Trainerlaufbahn startete er 2002 beim FC Strausberg, von 2011 bis 2014 trainierte er die Jugend des FC Energie Cottbus, von 2014 bis 2016 die Jugend des Halleschen FC. Nach seiner kurzen Zeit in Köln ist er nun in Aue angekommen und freut sich auf das Abenteuer 2. Bundesliga. In Triengen (Kanton Luzern) wurde 1966 Urs Fischer geboren, der als Spieler beim FC Zürich und beim FC St. Gallen aktiv war. Hinzu kamen vier Spiele im Trikot der Schweizer Nationalmannschaft. Als Trainer war er von 2007 bis 2012 beim FC Zürich tätig. Nach zwei Jahren beim FC Thun folgte seine zweijährige Tätigkeit beim FC Basel. Während dieser Zeit konnte er zwei Meistertitel und einen Schweizer Pokalsieg feiern. Ganz klar, das klingt nach einem guten Fang der Eisernen. Ein Mann, der bereits einige Male Europapokalluft geschnuppert hatte und in seinem Anzug stets einen überaus adretten Eindruck hinterließ.

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Nun denn, beim Heimspiel der Eisernen gegen den FC Erzgebirge Aue sah der gute Mann ein wenig anders aus. Mit Shirt und Jeans kam er locker, sympathisch und bodenständig daher. Aber gut, entscheidend ist letztendlich das, was die Mannschaft auf dem Rasen abliefert. Die gestartete Saison wird wieder ein echtes Überraschungspaket. Schwer zu sagen, wer klarerer Favorit für die oberen Ränge ist und wer als potentieller Absteiger gehandelt werden darf. Interessant wird die Spielzeit so oder so werden. Ganz besonders freuen sich die Union-Fans auf die Begegnungen mit dem Hamburger SV und dem 1. FC Magdeburg. Und klar, Köln, Dresden und St. Pauli gehören eh zu den Highlights.

In Aue ist man heilfroh, dass man dem Abstieg in die 3. Liga im letzten Moment in Form der Relegation von der Schippe gesprungen ist. Ganz ehrlich, wer hatte gedacht, dass sich Aue gegen den Karlsruher SC durchsetzen würde?! Umso größer nun die Freude in Aue über eine weitere Saison in Liga zwei. Davon ganz abgesehen geht der FC Erzgebirge Aue - genauso wie der 1. FC Union Berlin - bereits in die 13. Zweitligasaison seit 1990.

Mit voller Kapelle reiste der FC Erzgebirge Aue nach Berlin, der Gästeblock gab einen soliden Anblick ab. Insgesamt wollten 21.752 Zuschauer den Saisonauftakt im Stadion An der Alten Försterei sehen. Bei Sonne und angenehmen 25 Grad herrschte gute Stimmung auf den Rängen, auf dem Rasen zeigten beide Teams vor allem eine gute Verteidigung. Es war klar ersichtlich, dass sich beiden Mannschaften noch finden müssen. Während die Defensive bereits sehr gut steht, müssen einige Offensivabläufe noch eingespielt werden. Auf Heimseite stach unter anderen der neue Kapitän Christopher Trimmel hervor, der sich auf der rechten Außenbahn sehr laufstark und bissig zeigte und zudem diverse Standards treten durfte. 

Die erste Möglichkeit für Union gab es in der 6. Minute. Nach einem Distanzschuss von Akaki Gogia klärte Aue-Keeper Männel zur Ecke, nach jener köpfte der schwedische Stürmer Sebastian Andersson knapp über das Gehäuse. In der Folgezeit standen vor allem die Defensivreihen im Fokus. Zu sehen gab es viele Zweikämpfe und etliche Fouls. In der 32. Minute hatten die Gäste die bislang beste Möglichkeit. Aus großer Distanz versuchte sich einfach mal Kvesic mit einem Schuss, der in der Tat für den Union-Torwart Gikiewicz problematisch wurde. Der abprallende Ball fand jedoch keinen Abnehmer aus Aue. Wenig später hatte Aue gleich noch zwei gute Möglichkeiten, doch Kalig und Nazarov konnten den Ball nicht unterbringen. Wobei die Möglichkeit von Nazarov nun wirklich das 1:0 für Aue hätte sein müssen.

In der Halbzeitpause wurde auf Heimseite Maurice gedacht, der kürzlich in Indonesien bei einem Umfall ums Leben kam. Die Nachricht vom Tod des gerade 21-Jährigen erschütterte nicht nur die Familie und die Freunde, sondern die gesamte Fanszene des 1. FC Union. Um zumindest der Familie ein wenig die finanzielle Last abnehmen zu können, startete Ende Juni das Wuhlesyndikat einen Spendenaufruf. „Einmal Unioner, immer Unioner! Ruhe in Frieden, Maurice!“, stand beim Heimspiel gegen Aue auf der Waldseite auf einem schwarzen Spruchband geschrieben. Darüber brannte eine rote Fackel. 

Im Gästeblock erhob sich bei Wiederanpfiff lilafarbener Rauch, und auch akustisch zeigte sich der Gästeblock gut aufgelegt. Auf dem Rasen etwas besser aufgelegt zeigten sich nun die Gastgeber. Zumindest was die Offensive betrifft, denn defensiv zeigte Aue weiterhin einen sehr guten Einsatz. Und so ist es nicht verwunderlich, dass mit zunehmender Spieldauer die meisten im Stadion bereits mit einem torlosen Remis gerechnet hatten. Ein Punkt - nun denn, den nimmt man auch mit. Ein Saisonauftakt kann auch ganz anders in die Hose gehen, wenn man an die 0:3-Heimpleite des HSV gegen Holstein Kiel denkt.

Aber dann! Die Einwechslung von Felix Kroos in der 81. Minute sollte sich noch bezahlt machen! Freistoß in der 87. Minute in aussichtsreicher Position für Union! Kroos übernahm Verantwortung und schlenzte mal eben den Ball unhaltbar in den linken Winkel. 1:0 für Union - die Heimfans standen nun Kopf. Das Debüt mit dem neuen Trainer Urs Fischer, der zehn Minuten vor Schluss ein glückliches Händchen hatte, ist geglückt. Eine echte Herausforderung wartet nun am Montag in einer Woche, wenn die Eisernen zu Gast beim 1. FC Köln sind. Zu einem Wiedersehen (zuletzt begegnete man sich in der 3. Liga) kommt es am Sonntag, wenn der FC Erzgebirge Aue den Aufsteiger 1. FC Magdeburg empfängt. 

Fotos: Felix

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Union Berlin

> zur turus-Fotostrecke: FC Erzgebirge Aue

Artikel wurde veröffentlicht am
06 August 2018
Spielergebnis:
1:0
Zuschauerzahl:
21.752

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