Jahn Regensburg erbeutet ein 2:2 beim 1. FC Union Berlin

Unions Ultras hatten eine klare Ansage an den Rest des eisernen Anhangs in der ersten Halbzeit, verteilt auf zwei Banner: „Wer die eigene Mannschaft auspfeift, kann sich verpfeifen!“ sowie: „Und wer dit nich kapiert, der soll zu Hertha jehn“ - das Letztere direkt zitiert aus einem Union-Lied. Nach dem torlosen Heimspiel gegen Aue am vergangenen Wochenende gab es vereinzelte Pfiffe gegen das Team - ein Tabubruch an der Wuhle. Heute blieben die Pfiffe trotz erneutem Unentschieden aus - vielleicht halfen die Banner, vielleicht auch die Tatsache, dass ein Punkt gegen den Tabellenvierten einen anderen Wert hat als gegen den Drittletzten.

Regensburg spielt brutal effizient in dieser Saison und demonstrierte dies auch heute. Sie attackierten verhalten aber kamen dann schnell mit wenigen Pässen gefährlich vor das Berliner Tor. In der ersten Halbzeit konnten sie das noch nicht in Tore ummünzen. Union spielte hingegen stürmisch, allerdings kullerten die meisten Torschüsse in Richtung Philipp Pentke der im Regensburger Tor keine Mühe damit hatte. Abgesehen von einem Lattenkopfball von Marc Torrejón und Felix Kroos Tor von der Strafraumkante kurz vor der Halbzeit.

Das kam etwas überraschend da das Spiel mit zunehmender Dauer immer nickliger wurde und der Schiedsrichter sich mit seinen Entscheidungen auch keine Freunde beim eisernen Anhang machte. Es ging also heiß her auf dem Platz. Auf den Rängen hingegen war es eisig. Nicht der Stimmung wegen sondern durch die Rückkehr des Winters. Vor einer Woche konnten sich Fans noch mehrerer Kleidungsschichten entledigen und ein Sonnenbad genießen. Heute wärmten die sich am Glühwein während ein eiskalter Wind durch die Ränge wehte.

In Halbzeit zwei nahm Union gleich das Heft in die Hand und drückte. Während eines dieser Angriffe konnten sich die Gäste jedoch des Balles bemächtigen und diesen wie schon in Halbzeit eins schnell vor und diesmal auch in das Tor befördern - Marco Gruttner brachte den verhältnismäßig gut gefüllten Gästeblock zum Jubeln. Doch das freudige Gefühl währte nur kurz: bedient von Steven Skrzybski kam Unions Philipp Hosiner an den Ball und schlenzte ihn um den Keeper. 

Danach machte Union hinten zu, nicht jedoch den Sack. Und so reichte den Regensburgern ein unaufmerksamer Moment kurz vor Schluss, eine kleine Fehlerkette im eisernen Strafraum an dessen Ende der Schiri auf den Punkt zeigte. Marvin Knoll schickte Daniel Mesenhöler in die falsche Ecke und glich aus - es blieb beim 2:2. 

Wie eingangs erwähnt gab es keine Pfiffe sondern ein trotziges „Eisern Union!“ als die Berliner ihre Runde durch die Alte Försterei drehten. Im Gästeblock gab es hingegen eine fröhliche Party mit dem Team: „Jahn allez!“

Union öffnet die Tore der Alten Försterei in der Pflichtspielpause für ein Testspiel gegen den VfL Wolfsburg am 22. März ehe es am Ostersonntag in Fürth weitergeht. Dann setzt auch der Jahn seine Punktejagd fort, daheim gegen Erzgebirge Aue.

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