Dynamisch wie eh und je: Vor acht Jahren wurde das neue Stadion in Dresden eröffnet

Wehmut machte sich im Jahr 2007 breit. Die Skepsis war groß. Tränen flossen, als die „Giraffen“ gefällt wurden. Noch mehr Tränen wurden vergossen, als die Tribünen des alten Rudolf-Harbig-Stadions (Dynamostadion) abgerissen wurden. Stück für Stück knabberten sich die Abrissbagger vor. Ähnlich wie beim alten Rostocker Ostseestadion oder beim Magdeburger Ernst-Grube-Stadion ging in Dresden ein Stück Geschichte verloren. Die alten Fans verloren ihre Heimat. So war zu hören, dass viele der Alten die neue Arena in Dresden gar nicht mehr betreten wollen. Die sei nicht mehr ihre Heimat. Zu steril. Zu modern. Zu glatt. Zu kommerziell. Und der gewisse Spaßfaktor würde auch für immer und ewig verloren gehen. Wie um Himmelswillen möge man da noch im Fall der Fälle an die Gästefans herankommen? Manch einer der alten Garde war mehr als skeptisch. Andere, gerade die jüngeren Fans, freuten sich auf das neue Stadion. Nicht mehr an einem kalten Novemberabend im Nieselregen stehen. Zudem würden sich neue Möglichkeiten für Choreographien ergeben. Und aufgrund der Größe des K-Blocks könnte es in Zukunft richtig laut werden unter dem Dach.

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Die Füller wurden zur Unterschrift am 04. Mai 2007 angesetzt. An diesem Tag wurde der Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions beschlossen. Angesetzt war eine Bauzeit von zwei Jahren. Der eigentliche Abriss begann am 10. November 2007 nach dem Heimspiel gegen den Wuppertaler SV. Gegen eine Spende konnten die Fans der Sportgemeinschaft sich selbst eine Sitzschale abmontieren und als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Die Flutlichtmasten (Giraffen) wurden im Dezember von den Fans mit einer großen angemessenen Pyro-Aktion verabschiedet, im Anschluss begann der Rückbau. Während im Rostocker Ostseestadion die alten Flutlichtmasten in die neue Arena mit integriert werden konnten, war dies in Dresden leider nicht möglich. 

Dresden

Im August 2008 wurde als erstes die Westtribüne fertiggestellt und mit einem Freundschaftsspiel gegen Willem II Tilburg eingeweiht. Es ging voran. Schließlich konnte am 15. September 2009 - also heute exakt vor acht Jahren - das neue Stadion feierlich eingeweiht werden. Zu Gast war der FC Schalke 04, und im K-Block schauten die Ultras Dynamo mal gleich, wie es sich wohl im neuen Stadion zünden würde. Premiere gelungen. Die Zuschauer nahmen das neue Rudolf-Harbig-Stadion schnell an, und vor allem zu Beginn der ersten Partien beim kollektiven Einklatschen und beim folgenden „Dy-na-mo“ wurde schnell deutlich, was akustisch möglich ist. Allerdings wird im Video bei den Sequenzen von 2010 und 2011 deutlich, dass es anfangs alles andere als einfach war, während der Spiele den gesamten K-Block mitzuziehen. Alles braucht seine Zeit, und über die Jahre gelang dies immer besser. Jeder hatte irgendwann sein Plätzchen gefunden, was auch in der deutlichen Zunahme der Zaunfahnen deutlich wird. Ohne Frage, hat die Anhängerschaft der SG Dynamo Dresden das Beste draus gemacht, und auch manch ein alter Haudegen, der 2007/08 noch der Meinung war, niemals einen Schritt in dieses moderne Teil zu setzen, fand dann doch sein Plätzchen auf der Gegengerade.

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Acht Jahre neues Rudolf-Harbig-Stadion, das zwischendurch Glücksgas-Stadion und Stadion Dresden hieß und nun den offiziellen Namen DDV-Stadion trägt, und zu sehen gab es bereits einige dynamische Höhepunkte. So wurde im Sommer 2011 im DFB-Pokal die Werkself aus Leverkusen mit 4:3 aus dem Wettbewerb gekegelt. 2015 wurden gleich zwei Ruhrgebietsmannschaften aus dem Pokal geworfen. Nachdem der VfL Bochum und der FC Schalke 04 geschlagen wurden, mussten dann gegen Borussia Dortmund mit etwas Pech die Segel gestrichen werden. Grandios war auch die riesige Choreo gegen den 1. FC Magdeburg im Oktober 2015, und einen sächsischen Urschrei gab es zu hören, als RB Leipzig in der ersten Pokalrunde rauskatapultiert wurde. Konkrete Pläne gibt es nun in Sachen Stadionausbau. So sollen Europas steilste Ränge entstehen. Wir alle dürfen gespannt sein!

Fotos von 1995 bis Gegenwart:

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Fotos: Marco Bertram, Veit Pätzug, Arne Amberg, Maik Demuth

> zur turus-Fotostrecke: SG Dynamo Dresden

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
15 September 2017

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2. Bundesliga

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