Borussia Mönchengladbach gewinnt in Essen ohne Fans und unverdient

KH Updated 28 August 2016
Borussia Mönchengladbach gewinnt in Essen ohne Fans und unverdient

Wie oft haben wir uns schon darüber ausgelassen, wie fehl am Platz die zweiten Mannschaften im Ligabetrieb besonders in der dritten und vierten Liga sind. Heute beim Spiel Rot Weiss Essen gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach war dies nocheinmal deutlich zu sehen: Nichtmal einen einzigen Fohlenfan lockte der Nachwuchs an die Essener Hafenstraße und das obwohl die Partie der Profis nicht parallel angesetzt wurde und man es nach Abpfiff locker aus dem Ruhrgebiet an den Niederrhein geschafft hätte. Aber wer vom VfL interessiert sich schon für RWE, wenn doch Leverkusen, Man-City oder Barcelona warten.

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Bei Gladbach ist der Zuspruch für den Nachwuchs allgemein sehr gering, anders sieht es bei der anderen Borussia aus Dortmund aus. Wenn die Profis nicht spielen (aber auch dann), wird die U23 regelmäßig in allen Formen der Fankultur sehr sehenswert unterstützt. Trotzdem die Zwoten gehören nicht in Ligen wo Traditionsvereine um den Erfolg kämpfen und ihnen dieser von "auf Rosen" gebetteten Nachwuchsteams verbaut wird. Aber eine Änderung ist nicht in Sicht solange die Profiklubs im Amateurgeschäft mitmischen und ihre Regeln den Entscheidern aufdrücken z.B. die U23 von Borussia Dortmund: Die schwarz-gelben drängen mit Vollgas in Richtung dritte Liga und das auf allen Ebenen, spielerisch und beim Verband. So erreichten die Dortmunder die Verlegung des Spiels beim Bonner SC, weil ein paar Spieler mit Nationalmannschaften unterwegs sind. Der Frust bei den Bonnern sitzt tief vor allem weil sich BVB II Manager Ingo Preuß im Magazin Reviersport etwas überheblich für die Spielverlegung rechtfertigte (Zitat: "Vielleicht sollte sich Bonn auch Akteure kaufen, die in der Nationalmannschaft spielen. Dann würde man uns vielleicht besser verstehen.")



Der Mehrwert der Teilnahme der zweiten Mannschaften tendiert für die anderen am Ligabetrieb teilnehmen Klubs gegen Null und trotzdem zählt bzw. schmerzt ein Ergebnis wie heute in Essen den "richtigen" Vereinen mehr als dem Profinachwuchs. Rot Weiss Essen hatte vor allem in der zweiten Hälfte mehr vom Spiel, hat aber aktuell keinen richtigen Abstauber vor dem Tor, der sich auch mal traut einfach "draufzuhalten". Am Ende musste RWE ein Elfmetertor und einen Konter in der Nachspielzeit hinnehmen und ging als Verlierer mit 0:2 vom Platz.

Die 6.107 Zuschauer zogen frustiert von dannen. Hier war mehr drin und zwar nicht nur auf dem Rasen und im Gästeblock, auch bei den Heimfans. Mindestens 2.000 Fans sind aufgrund des warmen Wetters (und vielleicht auch wegen dem Gegner) zu Hause geblieben und die anderen 6.000 ("Eventis"), die noch beim DFB-Pokal Spiel gegen Bielefeld da waren, haben genauso wie die nicht vorhandenen Gästefans vielleicht die Bundesliga vorgezogen. Dabei gab es zumindest für die öfters kommenden eine Spruchband-Fortsetzung bei der Bierbechergröße-Diskussion (Erhöhung des Bechervolumens um 100ml auf nun 0,5 Liter in einem "wabbeligen" Becher). Der heutige Spruch der Hafensänger Essen lautete "Bringse mir eins mit? Ne Sorry hab Rücken." Als in der ersten Spielhälfte zudem eine Blockfahne der Ultragruppierung "Rude Fans" über den aktiven Kern der Fanszene gezogen wurde, dachten nicht wenige im Stadion an eine startende Pyroaktion, aber was folgte war ein Spruchband (Zitat: "Wir zünden wann wir wollen! - 1312")

Essen spielt am kommenden Freitag zu Hause gegen Rödinghausen und muss den sportlichen Blick statt nach oben langsam nach unten richten.

Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Artikel wurde veröffentlicht am
27 August 2016
Spielergebnis:
0:2
Zuschauerzahl:
6.107
Gästefans
0

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Benutzer-Kommentare

1 Kommentar
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Kommentare
Wer braucht schon Leverkusen, Man City und Barcelona, wenn man auch Treue und Leidenschaft aus Essen haben kann? Ich würde RWE tausendmal lieber in unserem RHS begrüßen als alle Topklubs der Welt.

Viel Erfolgfür die folgenden Spiele und Grüße aus Dresden an alle Rot-Weißen!
J
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