Pokalträume in Wuppertal: Erst Elferkrimi gegen RWO jetzt Traumfinale in Essen

KH Updated 21 April 2016
Pokalträume in Wuppertal: Erst Elferkrimi gegen RWO jetzt Traumfinale in Essen

Wer braucht schon ein DFB-Pokal-Halbfinale Hertha BSC gegen Borussia Dortmund auf dem Sofa, wenn auch der regionale Vorläufer richtig spannend sein kann. Jedenfalls die 4.240 Zuschauer, die gestern in das Wuppertaler Stadion am Zoo kamen nicht. Niederrhein-Pokal-Halbfinale zwischen dem Wuppertaler  SV und Rot Weiß Oberhausen, wobei der WSV als Oberliga-Spitzenreiter am Ende im Elfmeterschießen nicht ganz unverdient in das „Traumfinale“ gegen Rot Weiss Essen in Essen (was einigen WSV Fans missfällt) einzog.

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Eigentlich sollte das Spiel schon am 16. März stattfinden, aber das Wetter stand einer Austragung im Weg. Aber der damals geplante Sonderzug der Oberhausener Fans fuhr auch gestern und so machten sich die etwa 500 Zugreisenden (700 Gästefans insgesamt) bei sonnigem Wetter vom Bahnhof Sonnborn zu Fuß runter zum Stadion. Das Spiel begann mit einer Wende-Choreographie bestehend aus dem Wappen und Schriftzug der Fans des Wuppertaler SV („Unsere Herzen, die Fahne, der Schal“) auf der „Nord“ und klare Ambitionen auf der Gegengerade: Hier wurde ein überdimensionaler UEFA-Pokal kreiert und ein Spruchband „Europapokalsieger 2018“ gezeigt.

Der Grundstein für diesen möglichen Erfolg wurde gestern gelegt: Der Wuppertaler SV machte den Einzug in das Pokalfinale am 28. Mai perfekt, dessen Sieger in die erste Runde des DFB-Pokals einzieht. Einfach war es nicht, denn RWO wollte unbedingt den erneuten Finaleinzug realisieren und kam auch zu einigen Chancen, die aber meist ungenutzt blieben. Obwohl der WSV stark dagegen hielt, kam RWO in der 67. Spielminute durch Bertul Kocabas nach einem Gewühl im Wuppertaler Strafraum zur 1:0 Führung. Die Oberhausener hatten nun ihre Möglichkeiten, machten aber den sprichwörtlichen „Sack“ nicht zu und so klingelte es in der Nachspielzeit im RWO-Gehäuse: Ercan Aydogmus köpfte in der 92. Spielminute den 1:1 Ausgleich, sehr zur Freude des rot-blauen Anhangs.

Interessant, aber auch irgendwie witzig war der mehrmalige Wechselgesang während des Spiels zwischen Gästeblock und Heimfans. So skandierten die Ultras Wuppertal "Sch*** RWO", während die Oberhausener Fans (u.a. Semper Fidelis, Handtuchmafia) mit "Sch*** WSV" antworteten.
 
Die Verlängerung brachte zu Beginn kaum sehenswertes, bis auf den Platzverweis von Felix Haas nach wiederholtem Foulspiel. Nun drückte der WSV auf das Siegtor – vergebens. Es ging ins Elfmeterschießen – indem es auf Oberhausener Seite vor allem einen Verlierer gab: Christoph Caspari verschoß (wie im  Finale 2015 gegen RWE) während Peter Schmetz verwandelte und eine Explosion an Gefühlen bei WSV-Spielern und Fans freisetzt, indem am Ende der UEFA Pokal von den Spielern im Mittelkreis platziert wurde.

Insgesamt holte der Wuppertaler SV den Pokal sechsmal – zuletzt 2007. Als Endspielort hofften die WSV Fans auf ein Heimspiel oder zumindest auf einen neutralen „Ground“ wie die MSV-Arena in Duisburg, aber die Entscheidung des Verbandes fiel heute - wie im vergangenen Jahr - auf das Stadion Essen. Die Anstoßzeit steht noch nicht fest.

> zu den Wuppertaler SV Fotos

> zu den Rot Weiß Oberhausen Fotos

Stadionname:
  • Stadion am Zoo
Artikel wurde veröffentlicht am
21 April 2016
Spielergebnis:
6:4
Zuschauerzahl:
4.240
Gästefans
700

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Landespokal

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