Wenn Union kommt, dann ist’s nur noch die aus Klosterfelde

schwedtFrüher ging es noch gegen den BFC Dynamo, den F.C Hansa Rostock oder den 1. FC Union Berlin ran. Heute plagt man sich gegen Speckgürtelvereine vom Rande Berlins oder denkt melancholisch gegen ebenfalls abgestürzte DDR-Klubs wie Chemie Premnitz an alte Zeiten, in denen Ausnahmezustand in der Plattenbaustadt herrschte, wenn die Eisernen aus Köpenick hier an der Oder antreten mussten. Damals dominierte die BSG Chemie PCK Schwedt das sportliche Geschehen in der Partnerstadt Leverkusens. Aktuell ist der FC Schwedt 02 der Verein, der als Landesligist am höchsten spielt. Nach Umbenennungen und Fusionen lässt sich zur BSG immerhin noch eine winzige Wurzel finden. Weder der 1. FC Schwedt, noch der UFC Schwedt existierten lange. Für ein Weilchen fand gelegentlich noch das grün-weiße Banner der „Adventures Schwedt“, den Fans des 1.FC Schwedt, den Weg an die mittlerweile leicht rostigen Stangen der Spielfeldbegrenzung.

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Aus der Epoche des UFC hält sich vielleicht bei ein paar älteren Stadiongängern noch die UFC-Hymne als Ohrwurm im Gedächtnis. „Und die Zukunft hat ’nen Namen – UFC – schwarz, rot sind die Farben“. Die Textschreiber und der UFC selbst rechneten wohl nicht mit dem raschen Verfallsdatum. Mit dem FC 02 wurde es aber bunter und lauter auf den Rängen. Spektakel gab es gegen Babelsberg. Viktoria Frankfurt und Motor Eberswalde waren auch beliebte Gegner.

schwedtDer September zeigt sich heut mit ein paar Sonnenstrahlen und herbstlichen Schauern. Die meisten Zuschauer unter den 123 Zahlenden leisten sich den Platz unter der Tribüne. Aus der Luke duftet es nach Bratwurst. Auf der anderen Seite gibt es begrünte Stufen mit Erosionsschäden. Auch da versammeln sich ein paar Leute. Die Kurve mit den aus Beton gegossenen Stufen ist der Hingucker – nicht nur die Werbetafel mit der leicht bekleideten Frau darüber. Der erste Gedanke geht da natürlich an „soziale“ Einrichtungen auf der anderen Seite der Oder. Dem ist aber nicht so. Hinter dem anderen Tor sind sogar noch Werbeschilder der Tankstellenkette DEA. „DEA – hier tanken Sie auf.“ – ohrwurmverdächtig wie die UFC-Hymne. Da muss man aber wahrscheinlich noch vor der Wende geboren sein, um damit etwas anfangen zu können. Hinter den Platten kündigen sich inzwischen schon wieder dicke, graue Regenwolken an. So wie das Wetter wechselt, so gestaltet sich auch das Spiel. Tor für Klosterfelde, Tor für Schwedt – Pause – Tor für Klosterfelde, Tor für Schwedt. 

SchwedtDie Schwedter hatten mehr vom Spiel, wussten aber nichts damit anzufangen. Das brachte den polnischen Torwart auf die Palme und er fluchte mit Vokabeln aus dem Land unterhalb der Gürtellinie. Bei den Schwedtern standen heut gar noch weitere fünf seiner Landsleute auf dem Spielberichtsbogen. Bei Union saß ein gewisser Danny Kukulies auf der Bank – als Spieler wohlgemerkt. Für u.a. Fürth, Magdeburg und BFC Dynamo schoss er bereits sTore. Zwischendurch musste man für ihn auch mal 100.000 Euro hinblättern. Mit diesem Etat könnte man heut schon leicht bei der Oberliga anklopfen. Davon ist Schwedt aber noch weit entfernt. Zunächst müssen die Widersacher aus dem Speckgürtel auf die hinteren Ränge verwiesen werden. Mit einem 2:2 aus dem Verfolgerduell gegen Klosterfelde gelingt das heut noch nicht. Da muss die Chemie noch besser werden. 

Fotos: Michael

> zur turus-Fotostrecke: FC Schwedt 02 vs. Union Klosterfelde

Artikel wurde veröffentlicht am
20 September 2015
Spielergebnis:
2:2
Zuschauerzahl:
123

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R
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Wirklich gut!!
G
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G
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