Tor mit Ansage: Babelsberg 03 gewinnt verrücktes Spiel gegen die Hertha Bubis

MB Updated 20 September 2015
Tor mit Ansage: Babelsberg 03 gewinnt verrücktes Spiel gegen die Hertha Bubis

ElferEs war ein Abend der Ansagen. „Los jetzt hier! Los jetzt hier!“, ertönte es in der Nachspielzeit von den Rängen des Karl-Liebknecht-Stadions. Der SV Babelsberg 03 drängte beim Stand von 2:2 noch einmal nach vor. Ein Punkt gegen die in der ersten Halbzeit in der Offensive extrem schwachen Bubis von Hertha BSC II war einfach zu wenig. Der Sieg sollte her und auch von der Haupttribüne aus trieben die Zuschauer ihre Mannschaft nach vorn. Noch einmal ein „Los jetzt hier!“ Und plötzlich Gerangel an der Torauslinie. Den Pfiff des Schiedsrichters hatten die meisten in dem Trubel gar nicht mitbekommen. Abpfiff? Nein! Elfmeter! Traubenbildung beim Linienrichter. Minutenlange Diskussionen. Und wahrlich, Strafstoß für die Babelsberger! Andis Shala, vor der Saison vom BFC Dynamo gekommen, trat an und verwandelte souverän. Die drei Punkte waren in trockenen Tüchern. 3:2 in der 90. + 3. Spielminute. Manch einen hielt es nicht mehr auf dem Sitz. Zwei, drei Fans hüpften vor Freude in den Innenraum. „Und niemals vergessen: Den Spielstand! 3:2!“, rief der Stadionsprecher. Das war Maßarbeit.

HerthaUnd apropos Stadionsprecher! Springen wir zurück in die 56. Minute. Enes Uzun hatte einen Pass in die Spitze zu Matthias Steinborn gespielt, dieser stürmte nach vorn und wurde im Strafraum von den Beinen geholt. Elfmeter für Babelsberg 03. Bilal Cubukcu trat an und schob platziert unten links ein. Hertha-Keeper Marius Gersbeck hatte die Ecke erahnt, kam jedoch mit den Fingerspitzen nicht mehr an den Ball. 2:1 für die Filmstädter. „Ausgleich kann jeder! Aber Führung?“, ließ der Nulldrei-Stadionsprecher euphorisch über die Lautsprecher verkünden. Und, Bamm! 2:2. Nicht mal zwei Minuten nach der Babelsberger Führung der Ausgleich der Gäste. Fabio Mirbach hatte eingelocht und ließ die rund 100 angereisten Hertha-Fans ausrasten vor Freude. Ein paar Jungs in Schwarz kletterten schon mal auf den Zaun und hoben die Fäuste. „Ich hätt´s nicht sagen soll´n…“, gab der Stadionsprecher zu.

03Dass die U23 von Hertha BSC überhaupt zwei Treffer erzielte, war erstaunlich, denn im ersten Spielabschnitt hatte sie keine einzige echte Tormöglichkeit. Vor 2.260 Zuschauern bestimmte in der ersten Halbzeit der SV Babelsberg 03 ganz klar das Spielgeschehen. Bereits in der fünften Minute sorgte Andis Shala nach einem Freistoß mit dem Kopf für erste Gefahr. Nur vier Minuten später setzte Enes Uzun den Ball rechts neben das Gehäuse. Nach einer Viertelstunde spielte Matthias Steinborn auf seinen Sturmpartner Shala, doch auch dieses Mal wollte der Ball nicht reingehen. 

03Besser klappte es in der 20. Minute. Der Ball flutschte durch die Reihen und landete am Ende bei Matthias Steinborn, beim BFC Dynamo einst Publikumsliebling und im Anschluss beim 1. FC Magdeburg eher glücklos, und dieser brachte das Leder souverän zum 1:0 unter. Das konnte sich sehen lassen, die Spielzüge im Mittelfeld durfte manch einen Betrachter überraschen, mit dieser Mannschaft kann ganz gewiss dauerhaft im oberen Tabellendrittel mitgespielt werden. Dass Andis Shala ein Glücksgriff war, dürfte eh klar sein. Warum dieser nicht beim BFC Dynamo gehalten wurde, ist die andere Frage. Fakt ist, dass Shala in sein neues Team hineinpasst. Und mit Steinborn scheint es sowieso zu passen. 

herthaIn der 25. Minute hatte Shala die Möglichkeit zum 2:0, doch wieder wurde es es nichts. „Der hat aber auch ein Pech heute“, murmelte jemand auf der Sitzplatztribüne. Und Hertha BSC II? In der Offensive nichts zu sehen. Während eine Fledermaus in einiger Höhe über das Stadion in Richtung Babelsberger Park flog, gab es in der 36. Minute die erste Gefahr im Babelsberger Strafraum, doch diese wurde selbst verursacht. Daraus Kapital schlagen konnten die Hertha-Bubis nicht. Nachdem Steinborn einen Freistoß über das Hertha-Gehäuse setzte, ging es bei mildem Wetter und einsetzender Dunkelheit zum Pausentee in die Kabine. 

HerthaDie Pause wurde überbrückt mit flotter Musik aus den KarLi-Charts. Keine Werbung, keine lästigen Ansagen, schon gar nicht irgendwelche albernen Gewinnspiele. Das Rahmenprogramm ist beim SV Babelsberg 03 überaus angenehm. Hertha-Trainer Ante Covic schien in den Stadionkatakomben die passenden Worte gefunden zu haben, denn seine Jungs kamen mit Dampf auf das Spielfeld zurück. Es waren erst Sekunden gespielt, als der soeben eingewechselte Marcel Rausch (Niklas Körber), die erste Möglichkeit hatte. Eine Minute später wackelten die Maschen. Nach einen von Dominik Pelivan getretenen Freistoß legte Fabian Eisele das Ei in das Babelsberger Nest. 1:1 nach 47 Minuten. Kurz herrschte Verwirrung. War es doch kein Tor? Abseits? Abstoß? Nulldrei-Keeper Marvin Gladrow hatte sich den Ball schon hingelegt. Aber nein, der Treffer zählte. 

03Nur acht Minuten später erfolgte der besagte Pass auf Matthias Steinborn, der anschließend gefoult wurde. Die restliche Geschichte wurde eingangs schon erzählt. Dank des Sieges rückten die Babelsberger vor auf Rang fünf. Und das sehenswerte Spiel wird sicherlich dafür sorgen, dass beim kommenden Heimspiel am 02. Oktober gegen RasenBallsport Leipzig II wieder deutlich mehr als 2.000 Zuschauer ins Karl-Liebknecht-Stadion kommen. Denkbar ist gegen diesen Gegner auch das Knacken der 3.000er Marke. Eine passende Ansage sollte schließlich wieder gemacht werden!

Fotos: Marco Bertram

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Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
19 September 2015
Spielergebnis:
3:2
Zuschauerzahl:
2.260
Gästefans
100

Ligen

Inhalt über Liga
Regionalliga

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