2:0 gegen Chemnitz! 1. FC Magdeburg setzt beeindruckenden Höhenflug fort

FCMFür Gesprächsstoff war vor dem Abendspiel gegen den Chemnitzer FC gesorgt. Bei Wurst und Pils wurden in den Kneipen rings um das Magdeburger Stadion noch einmal die ersten vier Partien der laufenden Drittligasaison ausgewertet. Erfurt und Halle? Daheim bezwungen und in die Schranken verwiesen. Auswärts in Mainz? Erstaunlich entspannt. Entgegen der Erwartung durfte sich der Magdeburger Anhang recht frei bewegen. Auswärts in Bremen? Zwar war die Polizei dort wie im Vorfeld vermutet mehr auf Zack, doch einer blau-weißen Party stand auch in Bremen nichts im Wege. Zweimal musste der 1. FC Magdeburg auswärts an einem Freitagabend antreten - und auch die nächste Sause findet am Freitag statt. Das Ziel: Das Kölner Südstadion. Dass schon wieder Urlaub genommen werden muss, nehmen die meisten gelassen hin. Abends in Köln? Prima Sache, schließlich hat die Spielstätte des SC Fortuna Köln vor allem bei Abendspielen einen ganz besonderen Charme.

FCMUnd der Urlaubsplan darf im September weiterhin intensiv zur Hand genommen werden. Am 11. September, selbstverständlich wieder ein Freitag, geht es zu den Stuttgarter Kickers. Am Mittwoch, den 23. September, geht es schließlich zum mit allergrößter Spannung erwarteten Duell beim F.C. Hansa Rostock. Ein Sonderzug ist in Vorbereitung, um die blau-weiße Reisegesellschaft unter der Woche gen Ostseeküste zu bringen. Jedoch nicht nur auswärts muss der 1. FC Magdeburg häufig abends ran. Am ersten Spieltag war als Auftakt am Freitagabend der FC Rot-Weiß Erfurt zu Gast in der Börde und am 18. September wird der VfR Aalen abends seine Visitenkarte abgeben. Gestern stieg zudem das Nordost-Duell bei einbrechender Dunkelheit. Zu Gast waren die Himmelblauen des Chemnitzer FC, die auf dem Rasen allerdings quietschgrüne Trikots trugen. Mit vor Ort waren offiziell 954 Gästefans, die sich in einem Sitzplatzblock hinter dem Tor niederließen und von dort aus versuchten, gegen die Magdeburger Übermacht anzukommen.

CFCAuf Heimseite war das Publikum wieder prima aufgelegt, allerdings gab es - im Gegensatz zu den Partien gegen Erfurt und Halle - erstaunlich wenig Brisanz auf den Rängen. Man hatte sich wenig zu sagen und man kümmerte sich ausschließlich um den eigenen Support. Keine Pöbeleien an der Nahtstelle an der Ecke, keine Spruchbänder oder Hassgesänge. Nur einmal, als in der zweiten Halbzeit lautstark ein kraftvolles „Sachsenschweine!“ angestimmt wurde, hatte man das Gefühl, dass es sich um ein Nordostduell mit gewisser Würze handelt. Die restliche Spielzeit wurde allein vom sportlichen Geschehen geprägt. 

FCMAusgeglichen ging es im ersten Spielabschnitt zu Werke. Beide Teams hatten in den vorangegangenen Partien genügend Selbstvertrauen getankt und versuchten dementsprechend Akzente in der Offensive zu setzen. Während aus dem Gästeblock ein „Oh, FCK, wir sind für dich da!“ ertönte, versuchte sich Röseler in der elften Minute mit einem Schuss, doch FCM-Keeper Glinker konnte den Ball ins Toraus lenken. Zwei Minuten später ging ein weiterer Schuss über das Gehäuse. Anders auf der Gegenseite in der 20. Minute. Nach einem Versuch von Sowislo aus der Distanz bekam die Chemnitzer Abwehr den Ball, nachdem dieser von einer Magdeburger Hacke abprallte, nicht aus der Gefahrenzone. Am Ende gelangte das Spielgerät zu Christian Beck - und dieser ließ sich nicht lange bitte und lochte flach ein. 1:0 für den 1. FC Magdeburg. Enthusiastischer Jubel auf den Rängen. „Olé FCM, du bist mein Verein!“, ertönte es nur wenige Sekunden nach dem Treffer aus allen Ecken des Stadions.

Block UVier Minuten später präsentierte der Block U ein großes Spruchband: „Für die Stadt und den Verein stehst du seit 20 Jahren ein! Danke Tischi!“ Gemeint ist Torwart Matthias Tischer, der bereits im Juli 1996 (!) zum 1. FC Magdeburg kam. Damals wechselte er als Zehnjähriger vom Magdeburger SV Preussen zum 1. FCM und blieb diesem bis zum heutigen Tag treu, sein derzeitiger Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2016. Da er derzeit hinter Jan Glinker nur die Nummer zwei ist, wurde er von den Fans auf diesem Wege aufgemuntert. In der zurückliegenden Saison kam er indes zu insgesamt 16 Einsätzen. 12-mal in der Regionalliga, einmal im DFB-Pokal gegen den FC Augsburg, einmal im Landespokal und zweimal in der abschließenden Aufstiegsrunde gegen Kickers Offenbach. 2013/14 waren es 29 Spiele in der Regionalliga und ein Spiel im DFB-Pokal gegen den FC Energie Cottbus. 

CFCZurück zum gestrigen Spiel: Nach der 1:0-Führung stand der Gastgeber sehr gut und ließ bis zur Pause nur wenig zu. In der 41. Minute gab es noch eine Schrecksekunde für den CFC-Spieler Ville Matti Steinmann, der sich an der Lippe verletzt hatte und an der Außenlinie versorgt werden musste. Nachdem jedoch das blutverschmierte Trikot gegen ein Neues getauscht wurde, konnte er erfreulicherweise bereits vor dem Pausentee wieder zurück auf das Spielfeld.

CFCNach dem Kabinengespräch legte der Chemnitzer FC im zweiten Spielabschnitt einen Zahn zu und bestimmte nun klar die Partie. CFC-Trainer Karsten Heine hatte nach Abpfiff erklärt, dass sein Team nun gefühlte 90 Prozent Ballbesitz hatte. Allerdings gab es ein entscheidendes Problem: Vor dem gegnerischen Gehäuse wurde nicht entschieden genug agiert, der Ball wurde nicht untergebracht und stattdessen musste sogar ein weiteres Gegentor verschmerzt werden. So kann es kommen: Chemnitz drückte - Magdeburg machte eine Bude klar. In der 77. Minute konnte sich Niklas Brandt, eine Viertelstunde zuvor ins Spiel gekommen, in aller Ruhe in gute Position bringen, den Ball zurechtlegen und anschließend aus rund 25 Metern links unten einlochen. Erster Torschuss der Magdeburger in den zweiten 45 Minuten - 2:0 das Resultat. Da zu jedem Zeitpunkt Einsatz und Wille stimmten, kann nicht gesagt werden, dass der Sieg unverdient war. Als Aufsteiger kann man halt auch mal auf diese Art und Weise ein Spiel gewinnen. 

Block UIn der Schlussviertelstunde versuchten die Gäste noch mal alles, doch der 1. FCM hatte nun alles im Griff und ließ nichts mehr anbrennen. Während die angereisten CFC-Fans trotz Niederlage die Spieler abklatschten, wurde auf Heimseite wieder minutenlang gefeiert. Der gesamte Block U, die gesamte Gegentribüne und auch Teile der Haupttribüne reckten die Arme hoch, stimmten den Gesang an und ließen die Mannschaft hochleben. Rang eins ist erobert, nur die SG Dynamo Dresden könnte am heutigen Abend mit einem Sieg gegen den Halleschen FC noch vorbeiziehen. Für die Magdeburger steht am kommenden Freitag, wie bereits eingangs erwähnt, die Sause ins Kölner Südstadion an. Am Sonntag, den 06. September ist daheim der VfL Osnabrück zu Gast. (Bei beiden Partien wird turus.net vor Ort sein)

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Magdeburg

> zur turus-Fotostrecke: Chemnitzer FC

Artikel wurde veröffentlicht am
26 August 2015
Spielergebnis:
2:0
Zuschauerzahl:
19.112
Gästefans
954

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Inhalt über Liga
3. Liga

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So viele positive Schlagzeilen. Hab ich wirklich lange nicht gesehn!
G
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Glückwunsch an Fans und Mannschaft des 1. FC Magdeburg!
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