Relegation der B-Junioren: Sommer, Sonne und Security-Einsatz in Neubrandenburg

Geschafft! Nach der Tour über die „Dörfer“ winkt dem 1.FC Neubrandenburg in der nächsten Saison die Regionalliga. Des einen Leid ist des anderen Freud – so heißt die abgedroschene Phrase, die immer wieder erneut so aktuell ist. Nach dem Abschluss der Saison stehen überall im Land noch Relegationen um Auf- oder Abstiege an. Während der Herren-Bereich sich schon so langsam auf die neue Saison vorbereitet, schwitzt die Jugend in der Juni-Sonne und rennt sich bei molligen Temperaturen die Lunge aus den Hals, da es noch einmal um alles oder nichts geht. In der B-Junioren-Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommerns holte der Nachwuchs des 1.FC Neubrandenburg im Zweikampf mit den Schwerinern den Titel, die nur fünf Punkte weniger habend auf dem zweiten Rang landeten. 

Mit dem Berliner AK 07 wartete nun ein schwerer Brocken. Vor einer Woche gelang ein unerwarteter Auswärtssieg (0:1). Unerwartet wurde das Spiel auch kurzfristig auf Kunstrasen ausgetragen, da der Hauptplatz des Poststadions vorher beackert wurde. Man beachte, dass der BAK die ganze Spielzeit auf KR spielte. Nun musste der BAK beweisen, dass sie es dennoch verstehen, auf dem satten Grün Leistung zu bringen. Der FCN machte mobil und lockte offiziell 295 Zuschauer ins große Jahnstadion, da der Liga-Platz aktuell umgebaut wird. Mit einer Kapazität von gut 8000 Plätzen wirkt das Große eventuell etwas zu mächtig für diese Veranstaltung. Es dürfte aber für die jungen Kicker der Neubrandenburger Ansporn genug sein, um irgendwann an gleicher Stelle für die erste Herren an selber Stelle mindestens in der Regionalliga aufzulaufen. 

Warum reicht es gerade so für Oberliga? Das fragt man sich in dieser Kreisstadt mit Sporthochschule. Gegen den KSC im Pokal schaffte man es vor kurzer Zeit mal wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Der Glanz ist aber wieder verblasst. Sogar die „Zahnlücken“ auf der Sitzplatztribüne, die man im Pokal schließen konnte, sind wieder mehr als deutlich zu sehen. Klaut hier jemand Sitzschalen? Den Zuschauern des B-Jugend-Spiel war es egal. Plätze waren ausreichend vorhanden. Sogar ca. 30 Berliner samt Trommel und Schwenkfahne unterstützten den BAK bei diesem Ausflug ins schöne Mecklenburger Land. 

Wie im Hinspiel wirbelte der BAK pausenlos, aber scheiterte immer wieder an sich selbst oder dem Neubrandenburger Torwart sowie der festen Wehr der FCN-Verteidiger. Der FCN war selten in der Nähe des BAK-Strafraums, aber nutzte die einzige und beste Gelegenheit. Berlins Fischer stand zu weit vor seinem Kasten und Jannes harsch lupfte lässig einfach drüber. Wunderschön anzusehen, man hätte sicherlich noch weitere dieser Aktionen sehen wollen, letztendlich hielt man das Ergebnis clever durch. Einigeln bzw. der BAK führte das Zepter, blieb aber ein zahnloser Tiger. 

Der BAK brauchte unbedingt zwei Tore, um die Verlängerung zu erreichen. Hier zählte die Auswärtstorregel ausnahmsweise nicht. Nach einem 1:2 wäre es in die Verlängerung gegangen. Hier geht es um die Differenz. Zwanzig Minuten waren’s noch, da rief einer der Gäste: „Wir haben noch Zeit! Los jetzt.“ Scheinbar hörte der Rest nur den ersten Teil. Erst zirka zehn Minuten vor dem Ende wurde ihnen die Sache bewusst und das Klima wurde giftig. Schiedsrichter Savoly, der sicherlich große Erfahrung besitzt, kam mit dem Spiel nicht mehr klar, als es hektisch und körperlich wurde. Erst konsequent, später ließ er alles durchgehen. Aus den zwei Unterbrechungen aufgrund von kleineren Schlägereien resultierte nicht eine einzige rote Karte, obwohl es deutlicher schon gar nicht mehr ging. Lachte der ein oder andere Zuschauer noch über die vier schwarz gekleideten Herren der Security, so wurden sie nun doch noch dringend benötigt. Nach vier Minuten Nachspielzeit stand der Sieger und Aufsteiger 1.FC Neubrandenburg fest. 

Fotos: Michael

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