BFC Dynamo und SV Tasmania ziehen ins Berliner Pokalfinale ein

MB Updated 26 März 2015
BFC Dynamo und SV Tasmania ziehen ins Berliner Pokalfinale ein

BFCAbendstunde in Berlin-Charlottenburg. Ein letzter rötlicher Schleier färbte den Horizont, am Eingang des Gästeblocks nahmen zahlreiche Ordner Aufstellung. Polizeiliche Einsatzkräfte saßen in geparkten Mannschaftswagen und lasen Zeitung. Der BFC Dynamo zu Gast im Berliner Mommsenstadion. Klingt nach Brisanz. Allerdings war am Mittwochabend nicht der Berlin-Ligist Tennis Borussia Berlin, sondern der Landesligist SC Charlottenburg der Gastgeber bei der Halbfinalpartie des Berliner Pilsner Pokals. In der Staffel 2 belegen die ersten Herren des SCC derzeit Rang fünf hinter SF Johannisthal, den Friedenauer TSC, SD Croatia und dem BSV Al-Dersimspor. Zuletzt ging das Spitzenspiel gegen Friedenau mit 0:2 verloren.

PokalDa der SC Charlottenburg so gut wie keine eigenen Anhänger zum Duell gegen die Hohenschönhausener ins Mommsenstadion brachte, steckte in dieser Partie null Brisanz. Rund 500 Fans in Weinrot-Weiß unterstützten von der lang gestreckten Gästekurve, die in der Vergangenheit Schauplatz manch eines hässlichen Polizeieinsatzes gewesen war, und teilweise auch von der Haupttribüne aus die Mannschaft auf dem Platz. Logisch, alles andere als der Finaleinzug kam für den Regionalligisten gar nicht in die Tüte. Dementsprechend motiviert ging es gegen die Underdogs aus Charlottenburg auch sogleich zur Sache. Man war schließlich gewarnt. Im Viertelfinale hatte der SCC beim Oberligisten BSV Hürtürkel mit 2:1 gewonnen. Auch wenn Hürtürkel zuletzt extrem eingebrochen war, so ist dieser Sieg als Siebtligist durchaus eine Hausnummer, zumal das Spiel nach 0:1-Rückstand gedreht werden konnte.

BFC FotosGegen den BFC Dynamo war indes nichts zu holen. Bereits in der vierten Minute wurde gezeigt, wer Herr auf dem arg lädierten Platze ist. Kapitän Björn Brunnemann prüfte mit einem satten Freistoß den SCC-Keeper, der den Ball über die Latte lenken konnte. Zehn Minuten später musste Brunnemann allerdings mit einer Muskelverletzung vom Platz, für ihn kam Rico Steinhauer ins Spiel. In der 15. Minute dann das 1:0 für den BFC. Von der linken Seite aus wurde der Ball reingebracht, Andis Shala konnte problemlos einnicken. Als vier Minuten darauf Djibril „Dieter“ N Diaye locker flockig zum 2:0 aus Sicht der Gäste einnetzen konnte, war der Drops quasi schon gelutscht. Ein Kabinettstückchen gab es in der 23. Minute. „Dieter“ setzte sich links durch und brachte das Spielgerät gefühlvoll zu Shala, der mit der Hacke - oder war es der Knöchel? - auf sehenswerte Art und Weise den Ball ins Gehäuse lupfte. In der 38. Minute gelang Shala fast sein dritter Treffer, doch mit dem 3-Tore-Vorsprung ging es zum Pausentee. 

SCCDass im zweiten Spielabschnitt kein Rock´n Roll herrschte, dürfte wenig verwundern. Entspannt spulte die Mannschaft des BFC Dynamo das Spiel runter. In der Schlussviertelstunde wurde allerdings noch einmal ein Schippchen draufgelegt. Während die Anhängerschaft über den weiten Platz einen Wechselgesang probte, setzte sich Ismet Hasani in der 84. Minute über die linke Seite prima durch und vollendete zum 4:0. „Fiiiinaaale!“ erklang es in der Gästekurve. Gespannt wurde auf das Handy geschaut. Wie steht es bei der anderen Partie? Der SV Lichtenberg 47 war vor knapp 500 Zuschauern auf dem Sportplatz Bornitzstraße in der 41. Minute Dank des Treffers von Maik Haubitz mit 1:0 in Führung gegangen. Neun Minuten nach Wiederanpfiff glich der SV Tasmania Berlin allerdings aus, Torschütze des 1:1 war Ronny Ermel.

BFCWährend die Fans des BFC Dynamo bereits in der S-Bahn saßen, ging es beim Aufeinandertreffen der Finalisten von 2013 (Lichtenberg 47 unterlag dem BFC Dynamo) und von 2014 (Tasmania musste sich dem FC Viktoria 1889 geschlagen geben) hoch her. Es ging in die Verlängerung und in der 110. Minute musste Tasmania-Spieler Kevin Lentz mit Gelb-Rot vom Platz. Tore wollten nicht mehr fallen und so musste das Elfmeterschießen her. Bei diesem konnte ausgerechnet der der Lichtenberger Torschütze Maik Haubitz als Erster den Ball nicht unterbringen. Da sämtliche Tasmania-Spieler die Nerven bewahrten, zog der Berlin-Ligist mit 6:4 n.E. ins diesjährige Pokalfinale ein. 

tasBeim BFC Dynamo ist man sich nicht ganz sicher, wen man sich denn nun als Finalisten gewünscht hätte. Die Siege des SV Tasmania bei Viktoria 1889 und Lichtenberg 47 sprechen eine deutliche Sprache. Das wird ein echter Brocken! Allerdings hätte das gegen die Ortsnachbarn aus dem Zoschke-Stadion auch ein heißer Tanz werden können. Die 47er wären höchst motiviert angetreten und hätten sich für die etwas unglückliche Finalniederlage von 2013 revanchieren wollen. Sei es, wie es sei. Die Konstellation BFC Dynamo vs. SV Tasmania Berlin hatte es im Berliner Pokalfinale noch nie gegeben. Da beim 2014er Finale Tasmania Berlin unter Beweis stellen konnte, das durchaus ein ordentliches Häufchen Fans auf die Beine gestellt werden kann, darf man sich auf ein stimmungsvolles Endspiel im Jahn-Sportpark am Mittwoch, den 20. Mai 2015 freuen. Anstoß ist um 19 Uhr.

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: BFC Dynamo

Artikel wurde veröffentlicht am
26 März 2015
Spielergebnis:
0:4
Zuschauerzahl:
539
Gästefans
500

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Inhalt über Liga
Landespokal

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Stasischweine! :-D
O
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G
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Hätte mir L47 gewünscht, aber Tasmania ist auch nicht verkehrt. Besser als Vikky oder BAK!
M
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