BFC Dynamo vs. SFC Stern 1900: Auch ein Drecksspiel muss gewonnen werden

MB Updated 09 März 2015
BFC Dynamo vs. SFC Stern 1900: Auch ein Drecksspiel muss gewonnen werden

BFC„Was für ein scheiß Drecksfußball heute …“, entfuhr es BFC-Trainer Thomas Stratos gegen Ende der zweiten Halbzeit. Kurz zuvor musste Lukas Novy verletzt den Rasen des kleinen Stadions am Jahn-Sportpark verlassen. Am Schienbein war eine recht erhebliche Risswunde zu sehen, die vor Ort behandelt werden musste. Spuren der recht körperbetonten Spielweise des SFC Stern 1900, der bereits zu Beginn der Partie auf gut Deutsch gesagt Blut geleckt hatte. In der fünften Minute konnte Sami Simsek mit einem straffen Schuss von schräg rechts den Außenseiter mit 1:0 in Front bringen. Ab jenem Zeitpunkt hieß es für den Sechstligisten, möglichst ruppig das Spiel des Regionalligisten zu stören. Logisch, dass solch ein Pokalspiel (fast) nie eine hübsche, ansehenswerte Angelegenheit wird. Die einen wollen das Pflichtspiel möglichst ohne großen Aufwand und ohne Verletzungen über die Bühne bringen, für die anderen ist das Spiel des Monats, oder gar der Saison, und demzufolge wird mit Adrenalin in den Adern agiert.

turus FotosFür den Berlin-Ligisten hieß es am recht kalten Mittwochabend: Revanche nehmen für das verloren gegangene Pokalendspiel im Juni 2011, das damals wenige Meter weiter im großen Stadion ausgetragen wurde. Vor überraschend großer Kulisse musste sich Stern 1900 mit 0:2 geschlagen geben. Weitaus weniger Fußballfreunde hatten sich am gestrigen Abend eingefunden, um die Viertelfinal-Partie zu sehen. 322 zahlende Zuschauer standen im Stadion, rund 50 weitere Neugierige befanden sich am Zaun und lugten durch die Hecke. 

turusVor Anpfiff sprach kaum ein BFC-Fan über das gleich startende Pokalspiel, vielmehr wurde über das am 15. März stattfindende Regionalliga-Duell bei der U23 des 1. FC Union Berlin diskutiert. Endlich ein Duell bei den Eisernen - und zwar mit eigenen Fans. Exakt 2.010 Tickets gehen an den BFC Dynamo. Für Stimmung und Emotionen wird gesorgt sein. Ab Spindlersfeld wird es aller Voraussicht nach einen Marsch zum Stadion geben. Keine Frage, die weinrote Anhängerschaft ist heiß auf dieses Derby. Auch wenn es „nur“ gegen die Zweite geht. Als es jedoch gestern Abend gegen die Südberliner plötzlich 0:1 stand, verstummten die Randgespräche. Das hier und jetzt stattfindende Pokalspiel erforderte mehr Aufmerksamkeit als gedacht. Es wurde kein Selbstläufer. Gegen die robust spielenden Steglitzer taten sich die Hohenschönhausener schwer und erspielten sich anfangs wenig hochkarätige Tormöglichkeiten.

BrunneDie erste richtig dicke Chance hatte Björn Brunnemann. Aus rund 30 Metern prüfte er SFC-Keeper Simon Slotta, der den satten Schuss abwehren konnte. Nach einer halben Stunde war es dann jedoch soweit. Ein fixer Vorstoß, schon stand Christian Preiß allein vor dem Gehäuse und schob routiniert zum 1:1 ein. Der BFC ließ nun nichts mehr anbrennen. Kurz vor der Pause gab es Elfmeter für den Favoriten. Brunnemann trat an und haute den Ball in die Maschen. Da jedoch Novy zu früh in den Strafraum eilte, musste der Elfer wiederholt werden. Brunne ließ sich jedoch nicht lumpen und lochte auch im zweiten Anlauf gekonnt ein. 

turusIm zweiten Spielabschnitt bestimmte der BFC das Spiel, wurde jedoch weiterhin massiv beim Spielaufbau gehindert. Für Emotionen war weiterhin gesorgt. Als in der 72. Minute Andis Shala vom Platz musste, zeigte sich dieser sichtlich genervt. Für ihn kam „Dieter“ N Diaye in die Partie. Wenig später fast die Vorentscheidung, doch der SFC-Keeper konnte den Ball über die Latte lenken und somit die Partie offen halten. Dann ging es Schlag auf Schlag. Novy musste wie eingangs erwähnt verletzt vom Platz. Vier Minuten später musste SFC-Spieler Christian Höhne nach grobem Foul mit Gelb-Rot in die Kabine. Als Gästetrainer Manuel Cornelius sich nicht gerade erfreut über diese Entscheidung zeigte, durfte auch er den Weg hinter das Geländer antreten. Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit fiel schließlich das 3:1 für den Regionalligisten. Zlatko Muhovic wurde mustergültig von Martin Zurawsky bedient und konnte problemlos am SFC-Keeper vorbei einschieben.

turusMit Freude vernahm der BFC-Anhang, dass der andere Regionalligist die Segel streichen musste. Im Elfmeterschießen unterlag der FC Viktoria 1889 Berlin dem Berlin-Ligisten SV Tasmania Berlin. 2:2 hatte es nach Verlängerung geheißen. Den Tasmanen ist somit die Revanche für die etwas unglückliche Niederlage im vergangenen Berliner Pokalfinale geglückt. Keine Probleme hatte der Oberligist SV Lichtenberg 47 beim CFC Hertha 06. Mit 3:0 zogen die 47er ins Pokalhalbfinale ein. Ebenso dabei ist der SC Charlottenburg, der beim zuletzt desolat auftretenden Oberligisten BSV Hürtürkel mit 2:1 gewinnen konnte. Aus Sicht des BFC Dynamo ergeben sich interessante Möglichkeiten eines Auswärtsspiels im Halbfinale des Berliner Pilsner Pokals. Entweder im Zoschke Stadion in Lichtenberg, im Mommsenstadion in Charlottenburg oder im Seelenbinder-Sportpark in Neukölln. Aber vielleicht wird es ja wieder ein Heimspiel, das entweder im JSP oder im Sportforum ausgetragen wird. 

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: BFC Dynamo

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
26 Februar 2015
Spielergebnis:
3:1
Zuschauerzahl:
322

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4 Kommentare
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G
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Und wir holen den Pokal, haaaaaallo Juuuuuulia!
J
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