SC Freiburg vs. Eintracht Frankfurt: Ja zum Stadionneubau, Petersen mit einem Hattrick

MB Updated 03 Februar 2015
SC Freiburg vs. Eintracht Frankfurt: Ja zum Stadionneubau, Petersen mit einem Hattrick

FreiburgDer Presseparkplatz P3 des Freiburger Schwarzwaldstadions befindet sich einen knappen Kilometer entfernt von der eigentlichen Spielstätte. Zwar ist die Lage im Schloss Ebnet fürstlich und gibt es extra einen Bus-Shuttle zum Stadion, dennoch ist dies eines von vielen Beispielen, warum der SC Freiburg dringend ein neues Stadion benötigt, wenn er weiterhin im Bundesligazirkus wettbewerbsfähig bleiben möchte. Auch wenn die Freiburger Fußballfans sicherlich das Schwarzwald-Stadion (einst Dreisamstadion) ganz tief ins Herz geschlossen haben, so ist auch den meisten Breisgauer Fußballfreunden klar, dass ein Stadionneubau her muss. Allein die relativ geringe Zuschauerkapazität von 24.000 ist ein Grund dafür, endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Schließlich ist der Sportclub seit 1993 eine feste Größe im Fußballoberhaus. Zwar ging es seitdem dreimal eine Etage tiefer, doch unter dem Strich sind es bereits insgesamt 15 Spielzeiten in der 1. Bundesliga.

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FreiburgDer Pläne stehen. „Heimat. Leidenschaft. Zukunft. Das neue Stadion für Freiburg“ - so der Slogan. Am Wolfswinkel soll die neue Spielstätte des SC Freiburg errichtet werden. Auf der offiziellen Webseite zum Stadionneubau wurden sämtliche Argumente, die für den Neubau sprechen, zusammengetragen und ausführlich erläutert. Es wurde gute Arbeit geleistet, denn die Bevölkerung konnte überzeugt werden. Rund 170.000 Einwohner waren am vergangenen Wochenende zur Wahl aufgerufen. Beim Bürgerentscheid konnten sie ihre Stimme abgeben. 117 Millionen Euro wird die 35.000 Zuschauer fassende Arena kosten, mit rund 38 Millionen Euro möchte die Stadt dieses Projekt unterstützen. Allerdings nur, wenn der Bürgerentscheid positiv ausgeht.

JAUm dem Ganzen noch einmal Nachdruck zu verleihen, gab es beim Bundesligaspiel SC Freiburg vs. Eintracht Frankfurt eine riesige Choreografie. „Ja zum neuen Stadion!“ auf der Geraden. Ein riesiges weißes „JA“ hinter dem Tor. Dazu war tausende Male weiß auf rot ebenso zu lesen: „JA“. Freiburg will das Stadion. Und in der Tat sprachen sich letztendlich 58,2 Prozent der Wähler für das Stadionprojekt aus. 

SGENun muss es nur noch sportlich besser laufen. Als Tabellenletzter ging der SC Freiburg in die Partie gegen die Frankfurter Eintracht. Und dann das! Bereits in der ersten Spielminute das 0:1! Exakt nach 46 Sekunden lochte Marco Russ nach Vorarbeit von Marc Stendera ein. So früh hatte sich der SC Freiburg in der 1. Bundesliga noch nie ein Gegentor gefangen. Tosender Jubel im gefüllten Gästeblock, wo kurz zuvor eine Botschaft in Richtung Bundesgerichtshof zu lesen war: „@BGH: Macht Euch vom Acker!“ Hintergrund war das umstrittene BGH-Urteil bezüglich der möglichen härteren Bestrafung von Hooligans, da diese ab nun als kriminelle Vereinigung eingestuft werden können. 

FreiburgAuf dem Rasen legte die Eintracht eine gute Leistung hin, in den ersten 45 Minuten dominierte diese das Spiel. Was bzw. wer konnte dem SC Freiburg nun helfen? Erst einmal ein guter Pausentee und dann die Einwechslung von Nils Petersen, der direkt nach der Pause für Julian Schuster ins Spiel kam. Zu Beginn dieses Jahres war der 26-jährige Petersen von Bremen in den Breisgau gewechselt. In den zweieinhalb Jahren in Bremen hatte er in 69 Bundesliga-Partien 18 Treffer erzielt. Zuletzt war er jedoch beim SV Werder kaum noch im Kader, ein Tor war ihm in der Hinrunde nicht mehr gelungen. Gut in Erinnerung werden ihn noch die Fans des FC Energie Cottbus haben. Von 2009 bis 2011 hatte er für die Lausitzer in 56 Ligaspielen satte 35-mal getroffen!

FreiburgUnd nun das. Erstes Pflichtspiel für den SC Freiburg und gleich ein Hattrick. Petersen kam und Freiburg drehte das Spiel und siegte! Die Wende eingeleitet hatte jedoch in der 62. Minute Vladimir Darida mit einem Elfmeter. Nur zwei Minuten später ließ es schließlich Nils Petersen klingeln. Aus rund 14 Metern haute er den Ball ins Frankfurter Gehäuse. 2:1 für die Breisgauer. Die Hausherren drehten nun auf und die Gäste mit dem Adler auf der Brust waren von der Rolle. Nach hübschem Zuspiel von Frantz, der zuvor mal eben ein paar Gegenspieler stehen ließ, köpfte Petersen in der 70. Minute zum 3:1 ein. Kurz vor Abpfiff setzte er dem Ganzen noch ein Krönchen auf. Im zweiten Anlauf konnte er den Ball zum 4:1-Endstand im Gehäuse unterbringen. Ende gut, alles gut. So zumindest im Breisgau. Der SC Freiburg kletterte hoch auf Rang 14. Und die 58,2 Prozent Ja-Stimmen beim Bürgerentscheid ließen endgültig die Sonne aufgehen. Dort im Schwarzwald, wo unverschämterweise die Bäume und Blumen im Frühling am frühesten blühen …

Fotos: Felix, Arne Amberg

> zur turus-Fotostrecke: SC Freiburg

> zur turus-Fotostrecke: Eintracht Frankfurt

Artikel wurde veröffentlicht am
02 Februar 2015
Spielergebnis:
4:1
Zuschauerzahl:
24.000

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Inhalt über Liga
1. Bundesliga

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