1. FC Union Berlin vs. Karlsruher SC: Großes Kino am S-Bahnhof Köpenick

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KöpenickGroßes Kino am S-Bahnhof Köpenick nach dem Zweitligaspiel 1. FC Union Berlin vs. Karlsruher SC. Wieder einmal wurde deutlich, dass man in Berlin einiges einfach nicht auf die Reihe kriegt. In Berlin schafft man es nicht, einen Flughafen zu bauen. In Berlin schafft man es nicht, nach einem Heimspiel des 1. FC Union extra Straßenbahnen in Richtung Schöneweide einzusetzen. Und in Berlin schafft man es einfach nicht, Gästefans vernünftig nach Hause zu bringen. Warum um Himmels Willen mussten die mit den Karlsruhern befreundeten Anhänger von Hertha BSC zum S-Bahnhof Köpenick gebracht werden? Mit Polizeibegleitung ab zum S-Bahnhof Spindlersfeld – und gut ist. Hatte sich ja bereits etliche Male bei Spielen gegen Dynamo Dresden prima bewährt. Ab Südkreuz könnte dann jeder Hertha-Fan seine eigenen Wege gehen. Aber nein, die blau-weiße Anhängerschaft musste parallel zur Bahnhofstraße zum S-Bahnhof Köpenick geleitet werden.

Was für ein Irrsinn! Ein Bahnhof, der über eine Stunde lang gesperrt war. Nur zu klar, dass dies zu Frust und Ärger auf allen Seiten führte. Wieder einmal. Die einzigen, die sich freuten, waren die Betreiber der Imbissbude und des dortigen Ladens. Für Biernachschub war gesorgt. Beide Zugänge wurden abgesperrt, beide Zugänge wurden von Union-Fans belagert. Als immer wieder aus dem Innern des Bahnhofs etliche Hertha-Fans nach draußen abgeführt wurden, war das Gejohle groß. Spießrutenlauf für die Festgenommenen. Immer wieder kam es auf dem Bahnsteig und in der Bahnhofshalle zu „polizeilichen Maßnahmen“. Und deshalb könne das Ganze noch ein Weilchen dauern, erklärten draußen die postierten Beamten.

HundeGenervte Beamte. Genervte Fans, die mit der S-Bahn nach Erkner oder in Richtung Innenstadt wollten. Okay, keine Frage, der Hauptschub war bereits weg. Die Nachzügler, die es ruhiger angingen, durften indes eine geschlagene Stunde warten. Wer mal eben quer über den Bahnhofsvorplatz zum besagten Imbisswagen hastete, wurde von den ebenso gestressten Polizeihunden angegangen. Was die armen Hunde bewirken sollten, hätte man mal den Einsatzleiter fragen sollen. Hier sangen Fans, dort rollte scheppernd eine Bierflasche, dort saßen die Hunde. Mitunter zwischen den Beinen eingeklemmt, damit diese nicht völlig durchgehen. Manch ein Vierbeiner kackte mal eben aufs Pflaster, was bei den Fans für Erheiterung sorgte. Kostet 15 Euro. Her damit! 

Oh meine Güte, man stelle sich vor, in NRW würde man bei jedem Fußballspiel die jeweiligen Bahnhöfe sperren, nur weil Gästefans von A nach B wollen. Das Ganze könnte zur totalen Dauersperrung führen. Keine Frage, das Stadion des 1. FC Union Berlin ist mittlerweile erstklassig, aber das gesamte Drumherum schnuppert immer noch nach den 90ern. Dafür kann ja der Verein nichts. Die Behörden sollten sich indes in Zukunft mal besser mit BVG und S-Bahn absprechen. Nach einem Sonntagsspiel mit der Straßenbahn in Richtung Schöneweide zu kommen, ist eine Katastrophe. Wenn denn überhaupt mal eine Tram fährt. Allzu oft sind die Gleise belegt. Mit Fans. Mit Polizisten. Oder mit beiden. Von der Anfahrt ganz zu schweigen. Anpfiffzeit um 17:30 an einem Dienstag? Worst case! Wer mit dem Auto kommt, hat die berühmte Arschkarte. Gestern wurde mal eben wieder die eine Fahrbahn gesperrt. Und das mitten im Berufsverkehr. Der Grund: Eine 60-köpfige Gruppe Hertha-Fans wurde von einem großen Polizeiaufgebot zum Gästeblock geleitet. Nur allzu klar, dass für Sicherheit gesorgt werden muss, doch das jetzige Konzept kann mitunter in die Tonne gehauen werden.

KSCNichts für die Tonne war indes der auf dem Rasen  gebotene Fußball. Die Mannschaft des  1. FC Union zeigte gegen den ambitionierten Karlsruher SC eine prima Leistung und kann das Abstiegsgespenst langsam aber sicher aus dem Köpenicker Forst verscheuchen. Gegen den Tabellenzweiten aus Baden zeigten die Eisernen von Beginn an, dass sie unbedingt weitere Punkte einsammeln wollen, um auf einem Mittelfeldplatz zu überwintern. 17.084 Zuschauer hatten sich auf den Rängen eingefunden, im Gästeblock waren es deutlich über 1.000 Fußballfreunde, die für gute Stimmung sorgten. Gemeinsam rückten die KSC- und Hertha-Fans im oberen Bereich des Blocks sehr eng zusammen, um als kompakter Mob bestmöglich das Team unterstützen zu können. Während im Gästebereich immer wieder mal ein brachiales „Scheiß Union“ zu vernehmen war, verzichteten die Heimfans weitgehend auf Schmähgesänge in Richtung Hertha BSC. Man beließ es bei einem „Karlsruh, Karlsruh, wir schei*en euch zu!“ und unterstützte ansonsten das eigene Team.

UnionUnd was für ein Auftakt! Bereits nach nicht einmal zwei Minuten hieß es 1:0 für die Eisernen. KSC-Spieler Mauersberger rutschte weg, den Ball schnappte Sebastian Polter, dieser bediente Christopher Quiring und schon landete der Ball im Netz. Jubel auf den Rängen, ein roter Haufen auf dem Rasen. Groß die Freude und Erleichterung. Nur sieben Minuten später fast das 2:0. Nach einem Schuss von Skrzybski klatschte der Ball ans Aluminium. Keine Frage, die Anfangsviertelstunde gehörte den Hausherren. In der Folge kam der KSC besser ins Spiel. In der 19. Minute ging ein Freistoß über das Gebälk. „Wir woll´n Euch kämpfen seh´n, wir woll´n Euch siegen siegen seh´n, um jeden Preis für Blau und Weiß“ ertönte es aus dem Gästeblock. Die Gäste waren bemüht, hatten jedoch kein passendes Rezept, um die Eiserne Abwehr zu knacken. 

UnionIn der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. Der KSC war bemüht, doch den besseren Tag hatte der 1. FC Union Berlin. Hübsch kam Christopher Trimmel in der 71. Minute über die rechte Seite. Mustergültig wurde der Ball hineingeflankt. Am zweiten Pfosten stand Sebastian Polter bereit und köpfte ein. 2:0 für Union. „Hier regiert der FCU!“ schallte es durch das Stadion. Mit einer Wipp-Einlage antworteten die Gästefans. Sieben Minuten sogar fast das 3:0, doch Brandy scheiterte mit einem sehenswerten Kopfball am KSC-Keeper Orlishausen.

KSCAm Ende blieb es beim 2:0, das von Fans und Mannschaft ausgiebig gefeiert wurde. Im Gästebereich wurde indes noch einmal die bestehende Fanfreundschaft zwischen dem KSC und der Hertha gefestigt. „Wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer, das Meer, die blau-weiße Hertha und der KSC …“ Ende der 80er und Anfang der 90er war dieser Klassiker ebenfalls zu hören. Allerdings wurde damals das gute Verhältnis zwischen den Eisernen und den Herthanern besungen. Das war einmal. 

Lange nach Abpfiff wurde im Gästebereich weiter supportet. Zum Abschluss noch ein „Ha Ho He!“ und ein „In Berlin an der Spree gibt´s nur Hertha BSC“ und dann ging es hinaus, um wie eingangs erwähnt, in Richtung S-Bahnhof Köpenick geführt werden. Während die aus Baden angereisten KSC-Fans bereits in den Bussen auf der Autobahn waren, durften die befreundeten Hertha-Fans noch polizeiliche Maßnahmen über sich ergehen lassen. 

Fotos: Marco Bertram 

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Union Berlin 

> zur turus-Fotostrecke: Karlsruher SC

Stadionname:
  • Alte Försterei
Artikel wurde veröffentlicht am
17 Dezember 2014
Spielergebnis:
2:0
Zuschauerzahl:
17.084

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Inhalt über Liga
2. Bundesliga

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G
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G
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Den Zusatzverkehr muß halt Union bei der BVG bestellen und auch bezahlen. Hertha wird auch zur Kasse gebeten...
G0
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G
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https://www.youtube.com/watch?v=Ijv6hpoEo2k
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Stellt euch mal nicht so an !
Wie verwöhnt seid ihr Berliner eigentlich? Das ist in Frankfurt zB bei jedem Heimspiel, wenn da natürlich paar auf Krawall aus sind ist es doch klar das es länger dauert bis zur Heimfahrt... Naya bei uns ist auch ein gebrochener Zacken besser als nichts...
S
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Berlin ick lieb dir, wa!
G
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