Fürth gegen Nürnberg: Frankenderby steigt zum 257. Mal

Die Spielvereinigung Greuther Fürth gegen den 1. FC Nürnberg: Kein anderes deutsches Derby gab es öfters. Zum Vergleich das Münchener Stadtderby fand 44 und der Ruhrpottknaller zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 97 Mal statt. Zuletzt am 21. April 2013 behielten die Fürther mit 1:0 die Oberhand, obwohl in der Statistik ganz klar die Nürnberger führen: 137 mal gewannen die rot-weißen, 71 mal die Kleeblätter. Aber von den letzten zwölf Pflichtspielen gegen den Club verloren die Fürther nur ein einziges am 23.11.2008 am 14. Spieltag der zweiten Liga. Nun treffen sich die beiden Rivalen am im Stadion am Laubenweg zum Spitzenspiel der zweiten Bundesliga.

Während die Spielvereinigung sich nach dem nicht geschafften Aufstieg in die erste Liga (Relegation gegen den Hamburger SV: 0:0 und 1:1) sich zum Start der Saison zu einem 1:1 Unentschieden mühte, peilt der Club den direkten Wiederaufstieg an. Drei Punkte zum Start gegen Erzgebirge Aue vor 37.116 im heimischen Frankenstadion (Grundig-Stadion) sollte der Start dazu sein. Zudem könnte der VfL Bochum mit einem Sieg vom ersten Platz der zweiten Liga gestoßen werden. Die Fürther haben indes ganz andere Sorgen: ihr Angreifer Ilir Azemi wurde bei einem Verkehrsunfall verletzt. Ein besonderes Spiel ist das Lokalderby auch für Niclas Füllkru, denn der Neuzugang in Nürnberg kam zwar von Werder Bremen, war aber in der vergangenen Saison an die SpVgg ausgeliehen und erzielte in 21 Spielen sechs Tore.

Ein Wechsel zwischen den Rivalen, war früher ein Unding: Der erste Spieler der von Nürnberg nach Fürth wechselte, war Leonhard „Loni“ Seiderer. Andere Zeiten andere Sitten: Der Fürther Hans Sutor musste wechseln, da er nach der verlorenen Meisterschaft 1920 gegen den FCN eine Nürnbergerin heiratete. Mit dem Club gewann er nach dem Wechsel dann drei Meisterschaften. Der letzte Spieler, der direkt zwischen den Profiteams wechselte, war Juri Judt, der zur Saison 2008/09 zu Nürnberg kam.

Einen „Derbysieg“ haben beide Fangruppierungen auf ihre Fahnen geschrieben und entsprechend laufen die Vorbereitungen: Der Nürnberger Fan-Kern will gemeinsam mit der U-Bahn (U1) nach Fürth (Treffpunkt 16:00 Uhr Hauptmarkt) reisen. Ein Terminankündigungs-Poster, welches auf der Seite „Faszination-Nordkurve“ veröffentlicht wurde, zeigt eine Bahn an dem eine Fürther Zaunfahne (Szene Fürth) szenetypisch verkehrtherum hängt. Es ist fast davon auszugehen, dass diese Fahne oder andere Fanutensilien, die entwendet wurden, beim Derby von den Nürnbergern gezeigt werden - spätestens beim Rückspiel. Auch die Fürther Fans sammeln sich vor dem Derby und wollen geschlossen die knapp zwei Kilometer zum Stadion gehen. Treffpunkt der Fürther Anhänger ist am Rathaus um 17 Uhr. Problem: Auch die Nürnberger Fans mit der U-Bahn kommenden fahren über das Rathaus.

Trotz allem: Die Klubs versuchen im Vorfeld den Dampf rauszunehmen. In einem richteten sie sich an die Anhänger: So sei das Derby zwar "ein ganz besonderes Spiel für die gesamte Region", allerdings solle es "sportlich auf dem grünen Viereck entschieden werden".

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