100 Zloty mussten die eintausend Slask Wroclaw Kibice für Eintrittskarte und Sonderzug löhnen, um am zweiten Spieltag der polnischen Ekstraklasa vom Gastgeber Pogon Szczecin mit 4:1 nach Hause geschickt zu werden. Durch den Sieg von Slask am ersten Spieltag gegen Chorzów hatten sich die zahlreich mitgereisten schlesischen Anhänger unterstützt von Freunden aus Legnica (Miedz Legnica), Kraków (Wisla) und Gdansk (Lechia) sicherlich mehr in Westpommern erhofft. Dabei waren 700 Slask Fans bereits um 8 Uhr mit einem Sonderzug gen Szczecin gestartet. Wie aus Fankreisen zu entnehmen, war die Bereitstellung des Zuges durch das in der nächsten Woche beginnende Haltestelle Woodstock Festival im grenznahen Kostrzyn (Küstrin) bis zuletzt fraglich.
Enttäuschender Auftritt von Slask Wroclaw vor eintausend Mitgereisten
Pogon hatte sein erstes Spiel in Biala ebenfalls gewonnen. Trotz des Abgangs ihres Torschützenkönigs der vergangenen Saison, dem polnischen Nationalspieler Robak, konnten die gesamte Offensive ein ums andere Mal glänzen. Nicht so glanzvoll hingegen die Heimkurve. Die angespannte Situation mit der polnischen Justiz sowie das heiße Strandwetter in der Ferienzeit mögen zwei gute Gründe für die unübersehbaren großen Lücken im aktiven Heimbereich sein. Dennoch waren die Schmähgesänge gegen Lechia Gdansk bis zum Gästeblock deutlich zu vernehmen.
Dabei hatte das Spiel für Slask Wroclaw durch einen Torwartfehler in der 39 Minute gut begonnen. Doch die Führung von Pich wurde noch vor der Pause durch Fraczczak (45.) egalisiert. In der zweiten Halbzeit kam es dann mit drei weiteren Gegentoren (Zolinski (56.), Murajama (59.) und Golla (77.)) und einer roten Karten gegen Slask – Keeper Pawlowski knüppeldick.
Weitere Highlights der Partie waren zum einen der erstmalige Einsatz des Freistoßsprays, welches nach der WM nun auch auf der Haupttribüne des Florian Krygier Stadions für lautes Gelächter sorgte sowie der Torjubel eines Portowcy, der zirka zehn Meter auf einer überdimensionalen Werbefolie - gespannt über dem Block neben den Katakomben – bis zum Zaun vor den Werbebanden herunterrutschte.
Den Skeptikern, die Pogon nach dem Abgang Robaks den Abstiegskampf prognostizierten, wurde heute erst einmal ein Maulkorb angelegt.
Fotos: Eric K.
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