Manch einer mag das anders sehen, aber das ist unser Kommentar zum Gaucho-Tanz der WM-Kicker: Was für ein peinliches Rütteln im Blätterwald. Nicht dass der aktive Fußballfan seit jeher gut auf die Presse zu sprechen ist, was sich aber FAZ, Tagessspiegel oder Der Spiegel in Print und Internet erlaubten, geht unter keine Fanhaut. Ob Fußball oder Eishockey - viele Fans sind sich sportartenübergreifend einig: ein in Fankreisen sehr beliebtes Ritual zu kritisieren ist mehr als peinlich und zeigt einmal mehr, dass manch ein Schreiberling von Fankultur keinen blassen Schimmer hat.
Gauchogate: So geht die Presse, die Presse die geht so ...
Worum geht es? Bei der Feier zum vierten Weltmeistertitel in Berlin haben die Nationalspieler Miroslav Klose, Roman Weidenfeller, Shkodran Mustafi, André Schürrle, Mario Götze und Toni Kroos den bekannten Sieger-Fangesang "So gehen die (Klubname)" auf die unterlegenden Argentinier umgedichtet und liefen entsprechend in gebückter Haltung unter dem Gesang "So gehen die Gauchos, die Gauchos gehen so" über den Laufsteg, nur um wenig später in aufrechter und jubelnder Haltung den Gesang "so gehen die Deutschen, die Deutschen gehen so" anzuschließen.
Da es ja am Spiel der deutschen Mannschaft nix zu mäkeln gab, haben Autoren wie Frank Lübberding (FAZ) oder Maximilian Rau (SPIEGEL) nun was anders gefunden, um die Kicker in ihren Blättern zu kritisieren. Da war von Verhöhnung der Argentinier oder ein Eigentor für den DFB die Rede. Scheinbar haben die Autoren noch nie ein Fußball- oder Eishockeyspiel besucht. Gebückt gehen soll in diesem Fall ein Zeichen der Traurigkeit über das verlorene Spiel sein - nichts anderes. Schmähgesänge gehören im Fußball dazu, damit kennen sich auch die Argentinier bestens aus. Die Antwort der Fans kam entsprechend. Vor allem in den sozialen Netzwerken ließen Kritiker und Befürworter der Aktion ihrer Meinung freien Lauf, so dass sogar der Spiegel in seinen folgenden Artikeln ein wenig zurückruderte. Auch der DFB sah sich genötigt mit einer Pressemeldung zu besänftigen, aber wen eigentlich?
Eigentlich nur die unwissenden Medienleute, die wie immer noch keine Ahnung von Fankultur und für Dinge abseits des rollenden Balls kein Verständnis haben. Leider bringen solche Journalisten andere Journalisten in Misskredit, die wirklich professionell und fannah arbeiten.
Benutzer-Kommentare
Die Berichterstattung über die Problematik in der Ukraine, in Syrien, im Irak ist unterirdisch. Objektive Berichterstattung gibt es doch gar nicht mehr.
Stattdessen wird sich über irgendeinen Tanz bei der Feier am Brandenburger Tor ausgesülzt. Unfassbar. Ohne Worte.