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Jahresauftakt für Lok Leipzig mit Sieg in Eilenburg
Nach dem Türkei-Trainingslager ist vor dem Jahresauftakt im schönen Eilenburg. Vor knapp zwei Wochen gönnten sich die Mannen von Cheftrainer Jochen Seitz eine "kleine Auszeit" im halbwegs sonnigen Belek, testeten gegen NS Mura aus Slowenien und die Sportfreunde Siegen. Unterstützt von mehr als 200 Schlachtenbummlern blieb man in beiden Spielen ungeschlagen, sammelte wertvolle Erfahrungen, konnte das Teamgefüge nochmals wachsen lassen und zeigte sich vollends zufrieden mit den dortigen Trainingsbedingungen.
In Rand-Leipzig, genauer gesagt in Eilenburg, wartete nun das komplette Kontrastprogramm. Zwar sind die Muldestädter auch als sehr guter Gastgeber bekannt, allerdings sind die Platzverhältnisse in eher schlechterem Zustand. Was natürlich überwiegend mit den Witterungsbedingungen zusammenhängt.
Im Vorfeld der Partie rief die Fanszene der Leipziger allerdings erstmal zu einem gemütlichen "Frühschoppen" unweit des Eilenburger Bahnhofes auf. Mehrere dutzend blau-gelbe Anhänger folgten diesem Aufruf und marschierten schließlich zusammen zum Ilburg-Stadion, welches fußläufig schon ein Stückchen entfernt liegt. Die Stimmung vor Ort? Eher ausgelassen und freudig, dass es endlich wieder losgeht. Genug des Wartens. Schließlich spielte der 1. FC Lok die wohl beste Jahreshälfte ihrer Regionalliga-Geschichte und lässt den einen oder anderen bereits vom Aufstieg in die dritte Liga träumen.
Auch wenn einige Persönlichkeiten des Vereines davon noch nicht so viel reden möchte, so wird im Hintergrund schon sehr viel getüftelt. Vor allem finanziell und infrastrukturell müsse bis dahin noch einiges passieren. Auf dem Transfermarkt hatte man es aufgrund der Tabellensituation sicherlich etwas einfacher als in den vergangenen Jahren und konnte gleich drei Spieler des Prädikats "überdurchschnittliches Regionalliganiveau" verpflichten.
Anders sieht die Situation beim FC Eilenburg aus, der erwartungsgemäß gegen den Abstieg spielt und wahrlich nicht erfreut über den aktuellen Aufschwung des FSV Luckenwalde sein dürfte. Vor der Partie gegen den 1. FC Lok grüßen die Nordsachsen vom letzten Tabellenplatz. Mit Joel Ampadu und Franco Schädlich, die ihre Meriten im Männerfußball noch nicht wirklich zeigen konnten. Große Sprünge sind bei den Eilenburgern allerdings auch nicht zu erwarten.
Statistisch betrachtet sind die Ergebnisse der vergangenen Jahre in den direkten Duellen aber gar nicht so eindeutig wie man vermuten dürfte. Während der Corona-Pandemie warfen die Eilenburger einen Rumpfkader der Probstheidaer aus dem Sachsenpokal und konnten die die darauffolgenden Duelle immer knapp und spannend gestalten. Im vergangenen Jahr traf man bei ähnliche unangenehmen Bedingungen aufeinander, erzielte gar zweimal die Führung, unterlag schlussendlich aber nur der individuellen Klasse eines Luca Sirchs geschuldet. Die Lok war also gewarnt.
Angekommen in Eilenburg offenbarte sich ein Straßenverkehr, den diese Stadt vermutlich noch nie gesehen hat. Die Lust auf den Start des neuen Jahres und das wunderschöne Wetter lockte wohl ziemlich viele Zuschauer spontan nach Eilenburg. Das Spiel begann standesgemäß mit einer Verspätung von 15 Minuten.
2.277 Zuschauer fanden sich im Ilburg-Stadion ein, darunter wohl gut 1800 aus Leipzig. Eben jene Leipziger hatten einen sehr ruhigen und angenehmen Tag, denn die eigene Mannschaft ließ nicht sonderlich viel anbrennen. Stefan Maderer erzielte erstmals einen Doppelpack im Lok-Dress und Eichinger setzte den Schlusspunkt im zweiten Durchgang. Eilenburg konnte die eigene Konterstärke nur selten unter Beweis stellen und verlor das Spiel auch in der Höhe verdient.
Für Aufmerksamkeit sorgte noch ein Fallschirmsportler, der unweit des Stadions seine Reise startete und unter tosendem Applaus mit einer Lok-Fahne eine Runde über das Stadion drehte.
Alles in allem ein sehr schöner Ausflug nach Eilenburg, das dem großem Andrang dennoch halbwegs gerecht werden konntn. Danke nochmals für die Akkreditierung und auch ein Lob an die netten Damen am Versorgungsstand, die einen guten Job verrichteten.
Bericht & Fotos: Max W.