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- 7 Tore am Hardtwald – Saarbrücken mit dem Siegtreffer in der Nachspielzeit
7 Tore am Hardtwald – Saarbrücken mit dem Siegtreffer in der Nachspielzeit
Die Vorzeichen hätten nicht unterschiedlicher sein können. Während der SVS die letzten fünf Spiele in Folge alle verloren hat und sich im Abwärtsstrudel befindet, reisten die Saarländer auf dem dritten Tabellenplatz, mit breiter Brust und seit 12 Spieltagen ohne Niederlage an den Hardtwald.
Das Spiel stand unter dem Motto „Mentale Gesundheit“, an welchem sich beide Vereine und die aktiven Fanszenen beteiligten. Beide Lager zeigten immer wieder während des Spiels Spruchbänder. Auch war die Robert-Enke-Stiftung vor Ort und leistete Aufklärungsarbeit zum Thema Depressionen. Mit der Unterstützung von über 3.000 mitgereisten Fans sorgten die Saarländer für Heimspiel-Atmosphäre in Sandhausen.
Das Spiel begann fulminant, bereits in der zweiten Minute drückte Brünker den Ball zum 0:1 über die Linie und erwischte die Mannen um Trainer Kenan Kocak bei seiner Heimpremiere eiskalt. Jener hatte seine Elf auf sechs Positionen gegenüber der Niederlage in Osnabrück umgestellt.
Der SVS nahm das Spiel nach dem frühen Rückstand in die Hand und hatte einige Chancen, scheiterte jedoch am Aluminium oder dem Keeper der Saarländer. In der Nachspielzeit gelang Greil dann mit einem satten Schuss der hochverdiente Ausgleich.
In der Halbzeitpause gab es weitere Informationen rund um die mentale Gesundheit, wie auch einen Einspieler auf der Videoleinwand mit Theresa Enke, der Witwe des Hannoveraner Keepers. Ein sehr wichtiges Thema, das auch beide Fanszenen mit Beginn der zweiten Hälfte in Form von Spruchbändern kundtaten. Am Gästeblock teilte die Virage Est folgende Zeile: „Depressionen – eine unsichtbare Krankheit – wir sehen sie“.
Am Heimblock bei der Szene 1916 war zu lesen: „Alle 40 Sekunden stirbt ein Mensch an Suizid – die Depression kann jeden treffen!“, gefolgt von „Gemeinsam halten wir das Leben fest!". Am Mittwoch findet in Sandhausen eine Infoveranstaltung zu diesem Thema statt – die aktive Fanszene rief zur Teilnahme per Spruchband auf.
Die zweite Hälfte begann wie die erste endete: Der SVS machte Druck und kam in der 56. Minute zum 2:1, durch einen Kopfballvon Girdvainis. Beide Mannschaften nun mit viel Tempo, und der FCS glich in der 67. Minute wieder aus, was für großen Jubel bei den mitgereisten Anhängern sorgte.
Ehe sich der SVS vom 2:2 erholen konnte, stellte Vasiliadis das Spiel komplett auf den Kopf und machte das 3:2 für die Gäste. Doch die Sandhäuser gaben sich nicht auf und kamen in der 87. Minute zum hochverdienten Ausgleich – 3:3, was für ein Schlagabtausch!
Ein Schuss durch Sandhausens Neuzugang Granath krachte in der Schlussminute an die Latte und Schiedsrichter Patrick Schwengers zeigte fünf Minuten Nachspielzeit an. In der 90.+2. war es dann Multhaup, der die Gästefans mit dem 3:4 erneut in Ekstase versetzte.
Die Heimelf steht zum 6. Mal in Folge mit leeren Händen da und reist am Sonntag zu Hannovers Zweitvertretung, während Saarbrücken bereits am Samstag zum FC Ingolstadt reist.
Bericht & Fotos: Jochen S.