Ein Spiel, das für den neutralen Beobachter keine Wünsche offen ließ und den Sachsen nach drei Niederlagen in Folge wieder einen Sieg bescherte. 3.188 Zuschauer waren gekommen und sahen zu Beginn eine optische Aktion der Szene 1916, die ein Banner im Stile eines großen Schals, mit dem Vereinswappen und der Aufschrift „SV Sandhausen - ob Freude oder Leiden, lassen Dich nie im Stich“ vor den Block spannten. Im Block wurde mittels Mottoschals ein einheitliches Bild erzeugt, und zum Einlauf der Mannschaften zündete man noch ein paar Fackeln und Sprühfontänen.
Zehn Tore - Aue gewinnt 6:4 in Sandhausen!
Die Gäste aus dem Erzgebirge hatten gut 450 km Anreiseweg hinter sich und waren mit etwa 300 Fans vor Ort. Den Stehplatzbereich beflaggte man üppig, zudem hatte man auch ein paar Fahnen und Schwenker dabei.
Während Sreto Ristic nach der 0:1-Niederlage in Rostock sein Team auf vier Positionen umstellte, beließ es Jörg Emmerich, der Interimscoach der Gäste, bei einer Änderung gegenüber der Niederlage in Ingolstadt. Nach nur sieben Minuten, mit dem ersten Torschuss, fiel das 1:0 für die Heimelf durch Jakob Lewald, der mit einem satten Schuss ins linke Eck abschloss. Zehn Minuten später hatte Pascal Fallmann die erste Gelegenheit für die Gäste, scheiterte jedoch knapp.
In der 26. Minute legte Fallmann nach einer Flanke für Omar Sijaric auf, welcher den Ball zum Ausgleich ins Sandhäuser Tor beförderte. Das Tor beflügelte die Gäste, und nur fünf Minuten später war es Kilian Jakob, der nach einem genialen Zuspiel von Niko Vukancic frei vor SVS-Keeper Dennis Gorka auftauchte und zur Führung für die Gäste einschob.
In der 40. Minute war es erneut Sijaric, der, nach einer Ecke mit einem Seitfallzieher der Marke „Tor des Monats“ auf 3:1 für Aue erhöhte, was im Gästeblock für großen Jubel sorgte.
Sreto Ristic brachte nach der Pause mit Iwe und Otto zwei frische Kräfte - Greil und Fehler verließen dafür das Feld. Zunächst kamen aber die Gäste besser ins Spiel und hatten zwei Gelegenheiten, die aber nicht weiter gefährlich wurden im Abschluss. In der 57. Minute war es dann Emmanuel Iwe, der nach einem Eckball das runde Leder flach zum 2:3 an Männel vorbei ins Auer Tor bugsierte.
Der Jubel der Heimfans war noch nicht verstummt, als nur eine Minute später Sijaric mit seinem dritten Treffer auf 2:4 stellte und sich von den mitgereisten Fans feiern ließ. Die Gäste nahmen dann etwas das Tempo aus dem Spiel und zogen dann gar mit drei Toren in Front. In der 70. Minute war es Ali Loune, dessen Flachschuss aus der zweiten Reihe im Sandhäuser Kasten einschlug.
Der SVS gab sich jedoch nicht auf und kam in der 76. Minute durch Dominic Baumann noch einmal auf 3:5 heran und schöpfte Hoffnung. Diese wurde nur 45 Sekunden später wieder gedämpft. War es Sean Seitz, der den alten Drei-Tore-Abstand wieder herstellte?
Im Heimblock gingen noch Transparente hoch, mit dem Aufruf zur Registrierung für die DKMS am 15.12. in Heidelberg, um Ben, einem dreijährigen Jungen aus Heidelberg, zu helfen, der kürzlich an Blutkrebs erkrankt ist. Hoffen wir das Beste für den kleinen Mann.
Die Nachspielzeit wurde mit fünf Minuten angezeigt, und als diese fast herum war, spitzelte Jeremias Lorch nach einer Ecke zum 4:6 ins Auer Gehäuse. Somit stellte man den bisherigen Rekord aus dem Jahre 2009 ein, als sich Fortuna Düsseldorf und Eintracht Braunschweig 5:5 trennten.
Während Aue zum Jahresabschluss den TSV 1860 München erwartet, reisen die Sandhäuser zu Viktoria Köln. Beide Spiele finden am Samstag um 14:00 Uhr statt.
Bericht & Fotos: Jochen S.