Nachdem die Ultras Mannheim im Februar beim Gastspiel gegen den SSV Ulm in Aalen bereits ihr 25. Jubiläum mit einer Blockfahne und reichlich Pyrotechnik feierten, legten sie gestern noch einmal ordentlich einen drauf. Zudem hatte man erst letzte Woche bei Stuttgart II eine Choreo mit großer Pyroshow geboten.
Ultras Mannheim feiern – Energie marschiert weiter!
Eine Choreo mit Papptafeln, einer Blockfahne (welche die einstigen Festungsmauern der Stadt Mannheim darstellte) und einem hochgezogenen 25-Jahre-Banner war zu Spielbeginn zu sehen – am Zaun prangte das UM-Motto „Dem Waldhof treu ergeben“, das im Anschluss durch „Ultras Mannheim“ ersetzt wurde.
Während die Mannheimer letzte Woche mit einer 0:2-Niederlage aus Großaspach beim VfB Stuttgart II zurückkehrten, kamen die Lausitzer nach dem 2:0 gegen Unterhaching als Tabellenführer in die Kurpfalz.
Bernhard Trares änderte die Startaufstellung des SV Waldhof auf vier Positionen, während Pele Wollitz dreimal rotieren ließ. Die Heimelf legte forsch los, wovon sich der Spitzenreiter keinesfalls beirren ließ. Als man nach elf Minuten das erste Mal vor das Mannheimer Tor kam, holte man einen Eckball heraus. Copado legte nach der Hereingabe mit dem Kopf auf den völlig freistehenden Pelivan auf, der zum 1:0 einschob.
Der mitgereiste Anhang der Cottbusser, etwas über 1.000 an der Zahl, war nun obenauf. Mit einigem an Fahnen und Doppelhaltern sorgte man optisch für einen guten Auftritt. Auch die Lautstärke und die Geschlossenheit waren ganz gut. Auf Mannheimer Seite brannten quasi fast durchgehend in der ersten Halbzeit einzelne oder mehrere Fackeln auf der OST.
Der SV Waldhof versuchte nach dem Rückstand weiter in der Offensive sein Glück, doch gute Gelegenheiten von Seegert und zweimal Shipnoski konnten geklärt werden oder gingen übers Tor. Der FC Energie kam nun besser ins Spiel und hatte bis zur Halbzeit eine Handvoll Gelegenheiten, die vom guten Mannheimer Keeper Bartels pariert wurden oder knapp am Gehäuse vorbei ihr Ziel verfehlten.
Nach dem Wechsel erstrahlte die Otto-Siffling-Tribüne aus einem Meer von etwa 100 bengalischen Fackeln. Und auch in der zweiten Hälfte brannte es wieder an allen Ecken und Enden in der Heimkurve, was auch den Support immer wieder anheizte.
In der 48. Minute überlupft Terrence Boyd den Torhüter der Gäste und der Ball schlägt im Gehäuse ein, zählt jedoch wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht. Der Waldhof übernahm die Partie und hatte gute Gelegenheiten für den Ausgleich. Jedoch hatten Boyd und der eingewechselte Abifade bei ihren Abschlüssen kein Glück oder den glänzend aufgelegten Bethke im Cottbusser Tor vor sich.
Es war absolut nicht der Tag von Terrence Boyd, was er im Interview nach dem Spiel auch zugab. In der 71. Minute stand er nach einem Querpass von Thalhammer vor dem leeren Tor der Gäste und verstolperte den Ball.
Im Gästeblock zeigte man dann noch ein Spruchband zum Thema Tageskasse, welche im Gästebereich nicht vorhanden war. „Fußball lebt von Spontanität, nicht vom Drucker daheim – Tageskassen öffnen, egal ob an der Spree oder am Rhein.“
Die Heimelf kam zu keinen weiteren Möglichkeiten mehr, die Gäste schaukelten das Ding heim und bleiben weiterhin an der Tabellenspitze. Am Sonntag erwartet man nun den F.C. Hansa Rostock zum Ost-Duell, während der SV Waldhof bereits am Freitagabend einen schweren Brocken vor der Brust hat – man reist zur SG Dynamo Dresden und eröffnet den 18. Spieltag. Der Unterstützung seiner Anhänger darf man sich gewiss sein: Diese reisen mit einem Sonderzug nach Elbflorenz!
Bericht & Fotos: Jochen S.
- Carl-Benz-Stadion