VFC Plauen vs. 1. FC Lok Leipzig: Feuriger Aufgalopp bei Kälte

Feuriger, aber auch bitterkalter Aufgalopp für den Spitzenreiter der Regionalliga Nordost beim VFC Plauen. Unangenehm nennt man eine Auswärtspartie am Freitagabend kurz vor Weihnachten im Vogtland wohl. Angepeitscht von knapp 850 Gästeanhängern findet der 1. FC Lok sportlich wieder in die Spur und gewinnt nach zwei sieglosen Ligaspielen in Folge mal wieder und setzt damit auch die hervorragende Auswärtsbilanz fort. Das Spiel im kühlen Vogtlandstadion begann mit zwei Pyroshows. In der heimischen "Badkurve" wurde das 90-jährige Bestehen des Stadions zelebriert.

Nichts außergewöhnliches, aber für die kleine Szene trotzdem ein sehenswertes Bild. Im Gästeblock präsentierte man sich eher rustikal und einfach gestrickt, präsentierte extra angelegte Mottoschals und hatte das identische Design auch auf der Zaunfahne angebracht. Untermalt wurde das Ganze von reichlich gelbem Rauch, gelben Fackeln und hellen Strobo-Lichtern.

Angepeitscht von der eigenen Kurve mit neuem Liedgut starteten die weiß-gekleideten Leipziger wie die Feuerwehr und hätten sich bereits nach einer Viertelstunde mindestens mal mit zwei Treffern belohnen müssen. Plauen bekam die Räume in der Defensive nicht gestopft, konnte sich abermals bei Aluminium und eigenem Schlussmann bedanken, dass man torlos in die Kabinen marschieren durfte.

Youngstar Paul Kämpfer durfte sich dort sogar etwas länger aufhalten, da er nach einer völlig unnötigen Aktion mit der roten Karte vom Platz flog. Kämpfers Trainer, Karsten Oswald, der den ganzen Tag über einen durchweg unsympathischen Eindruck hinterließ, heizte nach dieser Entscheidung das bereits frustrierte Publikum noch weiter auf und kassierte dafür folgerichtig auch noch die gelbe Karte.

Und während die Fans fast aller Vereine in der Regionalliga in ihre eigenen Tränen vor dem heimischen Röhrenfernseher vom Fliesentisch wischen müssen, weil sie nicht einsehen wollen, dass der 1. FC Lok aufgrund spielerischer Leistungen auf Platz eins steht und nicht etwa wegen parteiischer Schiedsrichterleistungen, verloren die Gäste in der Überzahl völlig den Faden und kamen kaum noch für das Tor von Jakob Pieles.

Eben jener Pieles, der wieder einen guten Tag erwischte, erwies sich schlussendlich allerdings als Unglücksrabe und holte Tobias Dombrowa absolut regelwidrig von den Beinen, so dass Schiedsrichter Albert völlig berechtigt auf Elfmeter entschied. Abderrahmane übernahm die Aufgabe, platzierte den Ball in die Mitte des Tores und drehte jubelnd zur Badkurve ab. Ein Umstand der nicht allen Beteiligten zu Gefallen wusste.

Kurze Zeit später flog auch noch Träger mit einer zumindest diskutablen Aktion mit rot vom Platz und sorgte dafür, dass das komplette Schiedsrichterteam mit Begleitschutz zur Kabine gebracht werden musste. Der ganze Frust entlud sich dann auch auf der abschließenden Pressekonferenz als völlig berechtigte Kommentare des Gästetrainers mit Pfiffen und Anfeindungen begleitet wurden.

Der Stadionsprecher, sowie auch Leiter der PK versuchte nur sehr halbherzig das zuhörende Volk zu besänftigen. Oswald, als ehemaliger Chemiker, goss auch noch ein wenig Öl ins Feuer und sorgte mit einigen Aussagen für Fragezeichen. Für Fragezeichen sorgten übrigens auch zwei Sanitäter am Gästeblock (großer Mann, kleine Frau), die sich mehr oder weniger weigerten einen gesundheitlichen Vorfall im Gästeblock zu untersuchen und sich mit stumpfen Sprüchen sogar noch über die Personen lustig machten. Peinlich.

Ansonsten bedanken wir uns für die schnelle Abwicklung der Arbeitskarten für den Tag und für die gute Bewirtung, auch wenn wir nach der Pressekonferenz ziemlich unfreundlich aus der Sportlerklause entfernt wurden. Wir kommen dennoch gerne wieder und wünschen dem VFC eine erfolgreiche Rückrunde.

Bericht & Fotos: Max W.