SV Sparta Lichtenberg 1911 ist dabei in der NOFV-Oberliga!

SV Sparta Lichtenberg 1911 ist dabei in der NOFV-Oberliga!

Zum ersten Mal seit Menschengedenken spielt der SV Sparta Lichtenberg 1911 überregional! Nachdem zu Saisonbeginn mit zehn Siegen aus zehn Spielen (42:3 Tore) brachial marschiert wurde und es dann zwischenzeitlich kleinere Einbrüche gab, wurde am vorletzten Spieltag der lang ersehnte Aufstieg in die NOFV-Oberliga Nord klargemacht. Nach mehreren Anläufen konnte nun endlich Vollzug gemeldet werden. Am 20. Mai ließ Sparta im Volkspark Mariendorf nix anbrennen und putzte den dort ansässigen TSV Mariendorf mit 7:0 weg.

Nachdem in der 36. Minute Omid Saberdest den erlösenden 1:0-Treffer erzielen konnte, ließen es im zweiten Spielabschnitt Mohamed Saloun Toure, Max Michael Konrad, Gojko Karupovic, Lukas Rehbein und nochmals Omid Saberdest krachen. Am vergangenen Freitagabend konnte der Aufstieg unter dem Trainer Dragan Kostic vor heimischer Kulisse auf dem Sportplatz Fischerstraße nochmals gefeiert werden.

Vor schätzungsweise rund 200 Zuschauern zeigte auch die zweite Garnitur von Sparta Lichtenberg eine souveräne Leistung gegen den BFC Preußen und konnte mit 4:1 gewinnen. Die Tore schossen Yannic Behrendt, Hakan Günaydin und Marian Felix Polster (2x), den Ehrentreffer der Preußen erzielte kurz vor Schluss Liam James Kelly. Nach Abpfiff gab es noch ein Gruppenfoto mit einer Plane vom Hauptsponsor ATB Aufzugtechnik, der den Verein bereits seit etlichen Jahren unterstützt und den Aufstieg in die Oberliga möglich gemacht hat.

Und ja, es könnte wahrlich DIE Saison der Spartaner werden. Schließlich stehen die Lichtenberger im Finale des Berliner Landespokals und treffen am kommenden Samstag im Mommsenstadion auf den Oberligisten Makkabi Berlin. Es ist verrückt, wen Sparta Lichtenberg im Pokal alles weggehauen hat. Easy los ging es mit einem 13:0 beim BSC Marzahn, in der zweiten Runde wurde daheim der BSV Eintracht Mahlsdorf mit 3:2 geschlagen. Das Elfmeterschießen nötig wurden in der dritten Runde auswärts beim 1. FC Lübars, im Achtelfinale wurde zu Hause mal eben der Regionalligist Berliner AK 07 mit 4:2 verputzt. Im Viertelfinale wurde der Oberligist CFC Hertha 06 mit 4:2 bezwungen, im Halbfinale konnte der BFC Dynamo mit sage und schreibe 5:1 überrumpelt werden.

Noch ein Sieg - und dann könnte ein großes Los in der ersten Runde des DFB-Pokals winken. Wo dann gespielt werden würde? In der Auswahl stehen möglicherweise - je nach Gegner - die Alte Försterei und der Jahn-Sportpark. Im Gespräch sei bei einem weniger lukrativen Gegner sogar das Zoschke-Stadion des Kontrahenten SV Lichtenberg 47.

Apropos Pokal. Schauen wir einmal zurück in die Historie des einstigen Arbeitersport-Vereins, der zu DDR-Zeiten nur auf Berliner Ebene spielte. Gehen wir gedanklich zurück in die 70er Jahre: Nachdem in der Staffel B der Bezirksklasse Berlin mit 44:12 Punkten vor der BSG Fortschritt Buchholz und der SG Dynamo Adlershof der Meistertitel gefeiert werden durfte, war Sparta Berlin in der Saison 1976/77 mit von der Partie und durfte in der Bezirksliga unter anderen gegen die BSG Bergmann-Borsig, die BSG Einheit Pankow, die SG Berolina Stralau, die BSG Motor Köpenick, die BSG Luftfahrt Berlin und die SG Friedrichshagen antreten. Sparta legte eine prima Saison hin und beendete diese mit Rang acht. Torschützenkönig wurde mit 18 Treffern der Sparta-Stürmer Hans-Ulrich Liebing vor Halmar Kremser von Einheit Pankow (17 Tore). Den höchsten Saisonsieg feierte Sparta daheim an der Kynaststraße gegen die Sportfreunde Johannisthal. Das 9:0 bedeutete zugleich Saisonrekord der gesamten Staffel. Was die Zuschauerresonanz der Bezirksliga betrifft, so wollten rund 40.000 Fußballfreunde die insgesamt 216 Spiele sehen. Ein Fair-Play-Kompliment ging in Richtung Biesdorf, die Berliner Verkehrsbetriebe und Sparta. Die Hauptsünder stellte die SG Concordia Wilhelmsruh, die mit der robusten Spielweise immerhin knapp die Klasse halten konnten. Berliner Meister wurde die BSG Bergmann-Borsig Berlin mit zwei Punkten Vorsprung auf die SG Fortuna Biesdorf. 

Einen sauberen Blitzstart legte Sparta Berlin im 20. FDGB-Bezirkspokalfinale im Stadion Zachertstraße vor 1.000 Zuschauern hin. Im Mittelfeld sorgten Poppke, Loth und Schuckar für ideenreiche Kombinationen, vorn machte Rother bereits in der 10. Minute gegen Bergmann-Borsig das 1:0. Nur acht Minuten später erzielte Göpfert das 2:0, in der 25. Minute konnte Liebing nach feiner Hereingabe von Loth auf 3:0 erhöhen. Sparta zeigte ein eindrucksvolles Kombinationsspiel, Bergmann-Borsig wirkte indes sehr unkonzentriert und hatte wohl keine Lehren aus dem Vorjahr gezogen, als man mit 0:4 sang- und klanglos gegen NARVA untergegangen war. 

Zwar kam Bergmann-Borsig, das als Favorit ins Endspiel ging, im zweiten Spielabschnitt besser in die Partie und konnte in der 51. Minute aus 1:3 verkürzen, doch stellte Liebing mit seinem zweiten Treffer des Tages nach einer Stunde den 3-Tore-Vorsprung wieder her. Paulitz konnte in der 76. Minute auf 2:4 aus Sicht von Bergmann-Borsig verkürzen, doch sollte für Sparta nichts mehr anbrennen und der Pokal konnte gen Himmel gehoben werden. Spartas damaliger Übungsleiter Werner Bick meinte nach der Partie: „Mit dem Pokalsieg krönten wir eine für uns über Erwarten erfolgreiche Saison. Wir fanden im Finale schnell unseren Spielrhythmus. Über die mannschaftliche Geschlossenheit hinaus gab es auch individuell gute Leistungen wie durch Rosocha, Loth, Poppke oder Göpfert.“

In eigener Sache: Anlässlich des 111. Geburtstages des Vereins kam im vergangenen Jahr die „SV Sparta Lichtenberg 1911 Fußballfibel“ im Verlag CULTURCON medien heraus. Geschrieben wurde sie von Marco Bertram, zu lesen gibt es unter anderen ein überaus interessantes Interview mit K-Paul. Weitere Infos gibt es auf www.marco-bertram.de.

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: SV Sparta Lichtenberg 1911

 

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
31 Mai 2023

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4 Kommentare
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Glückwunsch zum Aufstieg Sparta

Jetzt noch heineken gegen echtes Bier austauschen dann komm ich auch mal Oberliga schauen

Prost!
G
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G
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G
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