1. FC Lichtenfels vs. FC Coburg: Das altehrwürdige Schmuckstück ist eine Sause wert!

Schon mal was vom Karl-Fleschutz-Stadion gehört? Nein? Dann wird es mal höchste Zeit! Die Spielstätte des im Jahre 1906 ins Leben gerufenen oberfränkischen Verein 1. Fußball-Club Lichtenfels von 1906 ist wahrlich eine Sause wert! Das 4.990 Zuschauer fassende Karl-Fleschutz-Stadion ist ein echtes Schmuckstück der Region und besticht mit seiner Enge und seinen flachen überdachten Tribünen. Betrachtet man die Fotos, könnte man durchaus der Meinung sein, es handle sich hierbei um ein unterklassiges Stadion in England.

Für überregionale Erfolge ist der dort beheimatete 1. FC Lichtenfels zwar nicht bekannt, doch wurde er in der Saison 1959/60 unter dem als Spielertrainer fungierenden ehemaligen jugoslawischen Weltmeisterschafts-Teilnehmer Željko Čajkovski Erster der Nordgruppe der drittklassigen Bayernliga. Zwar wurde damals in Augsburg gegen den Meister der Südgruppe Schwaben Augsburg mit 5:3 gewonnen, doch scheiterte man anschließend in der Aufstiegsrunde zur 2. Oberliga an Borussia Fulda und dem Offenburger FV.

In der Gegenwart ist der 1. FC Lichtenfels in der Bayrischen Landesliga Nordwest zu finden. Kürzlich wurde auf heimischen Geläuf vor rund 555 Zuschauern der Tabellenführer FC Coburg empfangen - und die anwesenden Fußballfreunde auf den Traversen bekamen eine durchaus unterhaltsame Partie zu sehen. Gerade einmal 22 Straßenkilometer trennen Lichtenfels und Coburg - in der Tabelle trennen beide Kontrahenten aktuell 23 Punkte.

Am vergangenen Mittwochabend schaute es jedoch zunächst äußerst gut aus gegen den Tabellenführer aus Coburg. Nachdem es mit einem 0:0 zum Pausentee in die Kabinen ging, brachten in der 47. und 50. Minute Lukasz Jankowiak (ein Hammer unter die Latte) und Dennis Schunke (gefühlvoller Abschluss) die Gastgeber mit 2:0 in Front. 

Nachdem zwischenzeitlich der Ball vom Dach geholt werden musste, konnte Aykut Civelek in der 53. Minute vom Elfmeterpunkt die Coburger mit 1:2 heranbringen. Die Sonne blinzelte inzwischen rötlich durch die Tribünen hindurch, als Ricardo Köning nach 78 Minuten mit dem Kopf den Ausgleichstreffer für den FC Coburg erzielen konnte.

Hoch her ging es in der Schlussphase der Partie. Zunächst brachten Davide Dilauro mit einem satten Schuss aus rund 18 Metern und Aykut Civelek nach einem schnellen Konter in der 81. und 87. Minute den Tabellenführer aus Coburg mit 4:2 in Front, dann musste Aykut Civelek nach einer weiteren Unsportlichkeit (Ausziehen des Trikots beim Jubel) mit Gelb-Rot vom Platz. Zwar gab es noch eine Nachspielzeit von satte sechs Minuten, doch am Ende brachte Coburg die 4:2 über die Runden.

Sei es drum. Das Karl-Fleschutz-Stadion ist so oder so eine Reise wert. Wie steht es an der Wand der Sitzplatztribüne geschrieben? „Wir stehen wie eine Wand hinter dem 1. FC Lichtenfels“. Gestanden wird allerdings auf den unüberdachten Beton-Traversen hinter dem einen Tor und der gemütlichen Stehtribüne auf der Gegengerade. Wat soll man sagen? Nix wie hin da!

Fotos: Sachseninformer (externer Link)

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