Neue Saison, neues Glück. So auch das das Motto des 1. FC Lok Leipzig in der Regionalliga Nordost. Nach der durchaus erfolgreichen und turbulenten Vorsaison, in der schlussendlich ein wenig die Luft ausging, hat man sich in dieser Spielzeit wieder einiges vorgenommen und wird bis dato den Ansprüchen durchaus gerecht. In einer immer anspruchsvolleren Staffel liegt man nach zehn Spieltagen auf den gewünschten ersten Plätzen und ist definitiv noch in Schlagdistanz zum Tabellenführer des Berliner Athletik Klubs, welcher standesgemäß immer erst zur Rückrunde etwas abbaut.
1. FC Lok Leipzig auf Kurs - ein erstes Zwischenfazit
Der Kader der Loksche musste im Sommer nur geringfügig umgestellt werden, der Kern der Mannschaft blieb beisammen und wurde durch einige junge Talente aufgefüllt. Mit Linus Zimmer schaffte sogar erstmals ein Spieler mit "Stallgeruch" den Sprung in die Profimannschaft und kann dort bereits auf mehrere Einsätze zurückblicken. Einzig und allein die Abgänge von Jan Ole Sievers und Robert Berger sorgten für ein wenig Unmut im Umfeld des Vereines. Während Berger in Chemnitz bisher noch nicht so sehr überzeugen konnte, sucht Sievers aktuell immer noch nach einem neuen Arbeitgeber.
Sportlich hat man sich das Fehlen beider Spieler aber nicht anmerken lassen und hat bereits wichtige Punkte gegen die direkte Konkurrenz sammeln können. Der Sieg bei der VSG Altglienicke zuletzt kam ein wenig überraschend, das Unentschieden gegen den BFC Dynamo war absolut vermeidbar und der Derbysieg bzw. die zwei Derbysiege gegen die BSG Chemie Leipzig entschädigen für den schwachen Auftritt in Greifswald.
Der positive sportliche Lauf der Loksche, die fehlenden Coronamaßnahmen und die Qualitätssteigerung der Liga führen auch spürbar zu einem Hoch der Zuschauerzahlen. Die durchschnittlich 4.400 Zuschauer, die der 1. FC Lok pro Spieltag begrüßen darf, sorgen für einen soliden zweiten Platz in der Zuschauertabelle und überflügeln sogar den Stadtrivalen aus Leutzsch, die dafür allerdings auch mehr Dauerkarten verkaufen konnten.
Neben den sehr gut besuchten Heimspielen gegen den BFC Dynamo, Rot-Weiß Erfurt und Chemie Leipzig stand direkt zu Saisonbeginn auch noch eine Feierlichkeit an, die gebührend zelebriert wurde. Fast auf den Tag genau vor 100 Jahren wurde das Bruno-Plache-Stadion fertiggestellt, damals noch unter anderem Namen, aber heute immer noch ein absolut ansehnlicher alter Bau.
Die Zuschauerzahlen der ganzen Regionalliga werden bis Jahresende vermutlich eh noch wenig ansteigen, da aufgrund der Spielpause in den ersten drei deutschen Profiligen sicherlich die ein oder anderen Hopper auch mal den Weg nach Leipzig, Jena oder auch Cottbus finden werden. Alleine im Dezember treffen die Blau-Gelben mit Babelsberg, Jena und Chemnitz auf echte Zuschauermagneten. Eine Freude für Fans und auch den MDR, der sich den möglichen WM-Boykott vieler Fußballfans zu Nutze machen möchte und zahlreiche Spiele der Liga übertragen wird.
Zum Abschluss des kleinen Berichtes sei auch nochmal die positive Entwicklung der Leipziger Fanszene zu erwähnen, die sich in ihrer weit abgelegenen Fankurve immer besser zur Geltung bringen und auch choreotechnisch in letzter Zeit einiges anbieten konnten. In den Auswärtsblöcken der Liga sind die Leipziger sowieso immer gerne gesehen, was sich teilweise auch auf den verlangten Eintrittsgeldern widerspiegelt.
Wir bedanken uns abschließend auch noch bei den sehr freundlichen Mitarbeitern aus Greifswald und von der VSG Altglienicke und Viktoria Berlin, die uns mit den genehmigten Akkreditierungen die Arbeit sehr erleichtert haben! Wir sagen Dankeschön!
Bericht & Fotos: "schwarze_natascha" (externer Link zu Instagram)