Regionalliga trifft 3. Liga: Sehenswerter Test zwischen Aachen und Essen

Regionalliga trifft 3. Liga: Sehenswerter Test zwischen Aachen und Essen

Alemannia Aachen gegen Rot-Weiss Essen der vielzitierte „Westschlager“ war vor allem in den letzten zehn Jahren immer ein Klassiker auf Rasen und Rängen in der Regionalliga West. Sensationell und immer oft genannt das Spitzenspiel im Februar 2015, als über 30.000 Fans zum Aachener Tivoli pilgerten und am Ende dann doch keiner der beiden Traditionsvereine in die 3. Liga aufstieg. Dann in der vergangenen Viertligasaison im April trotzten die abstiegsgefährdeten Aachener vor knapp 11.000 Zuschauern den Essenern am Ende tatsächlich noch einen Punkt ab, obwohl RWE über weite Strecken die überlegene Mannschaft war.

Für die Aachner war dieser Punktgewinn am 10. April 2022 gegen den alten Rivalen ein Wendepunkt und motivierte sie noch einmal richtig im Abstiegskampf der Regionalliga West. Ja tatsächlich der Europapokal Teilnehmer von 2005 stand kurz vor dem Absturz in die fünfte Liga, kam aber nach dem Heimspiel gegen Essen richtig stark zurück und durfte am Ende die Saison auf Platz zwölf mit fünf Punkten über dem Strich abschließen. Und Rot-Weiss Essen? Ja die Geschichte ist schon geschrieben und wir wissen alle um den spektakulären Ausgang der Saison 2021/2022. Aber nach Abpfiff im Tivoli am 10. April machte sich ersteinmal viel Frust breit. Münster war nun zwei Punkte enteilt und die Fans sahen den Aufstieg in der Ferne verschwinden. Zwar patzten die Preußen einen Spieltag später selber (in Lippstadt), aber Essen auch (zu Hause gegen Mönchengladbach). Aber am Ende wendete sich das Blatt für RWE noch verdient zum Guten, auch dank dem "Hexer von Wiedenbrück". Am vorletzten Spieltag als Aachen zu Hause gegen die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf den Klassenerhalt sichern konnte, schafften es die Preußen nicht den Torwart Marcel Hölscher vom SC Wiedenbrück zu überwinden. Das Spiel endete 0:0, während RWE einen Tag später mit einem 3:0 gegen den SV Rödinghausen die Vorlage für die pure Ekstase am 14. Mai (Heimspiel gegen Ahlen) legte.





Rot-Weiss Essen spielt in dieser Saison in Liga 3 und die Euphorie kennt keine Grenzen. Die Mitgliederzahl explodierte (über 8.000) und auch die Anzahl der verkauften Dauerkarten knackt vielleicht noch die 10.000. Die Stadt ist in purer Vorfreude auf kommende Woche, wenn der SV Elversberg in einem mit Sicherheit ausverkauftem Heimbereich des Stadions an der Hafenstraße seine Drittliga-Visitenkarten abgibt. Dann endet die stramme Vorbereitung auf die neue Liga und neue Saison mit neuem Trainer (Christoph Dabrowski), die vor einem Monat (16. Juni) begonnen, als 3.000 Fans zum ersten Training an die Hafenstraße pilgerten.





Auch in Aachen hat man die letzte Saison längst abgehakt. Neu verstärkt auch mit Spielern aus Essen (David Sauerland, Felix Heim) soll die kommende Spielzeit anders verlaufen. Alemannia Aachen eröffnet die Regionalliga West Saison nächsten Freitag bei Rot Weiß Oberhausen. Da kam der heutige knackige Test zur Saisoneröffnung ganz recht. Leider wollten nur 2.700 Zuschauer (gezählte 70 Gästefans) das Duell sehen. Den anderen war vielleicht zu warm und sie lagen bei einem kühlen Blonden im Planschbecken und schauten das Spiel im Stream. Die da waren verbreiteten aber eine recht gute Stimmung.



Rot-Weiss Essen agierte robust und hatte wie schon im April die besten Möglichkeiten zur Führung auf dem Fuß. Aachen hielt gut dagegen konnte die  Führung vom Essener Neuzugang Ron Berlinski nach Vorlage von Isiah Young in der 29. Spielminute aber nicht verhindern. Essen kontrollierte das Spiel, aber Aachen kam kurz vor dem Pausentee durch Dimitry Imbongo fast zu einem Abschluß, aber die Essener Nummer eins Jakob Golz lenkte den Ball zur Ecke.





Die zweite Halbzeit begann mit einer Unaufmerksamkeit in der Aachener Hintermannschaft und einem frühen Tor für RWE: Nach einer schönen Flanke von dem eingewechselten Lawrence Ennali (auf Leihbasis von Hannover 96 gekommen) stand Ron Berlinski wieder richtig und netzte zu seinem zweiten Tor ein. Aber Aachen gab nicht auf und glänzte in einigen Szenen. Kunstvoll dann der Anschlusstreffer von Jannik Mause, der seinen Volleyschuss mit Alu-Hilfe im Essener Tor versenkte. Der Aachener Trainer Fuat Kilic konnte mit der zweiten Hälfte seines Teams zufrieden sein auch wenn zum Ende des Spiels wild durchgewechselt wurde. Auf Essener Seite kam Regionalliga-Rekordtorschütze Simon Engelmann und stellte seine Fähigkeiten in der 67. Spielminute einmal unter Beweis in dem er locker die 3:1 Führung und den Endstand erzielte.

Es war ein gutes Testspiel mit vielen guten Aktionen auf beiden Seiten. Beide Teams haben noch eine Woche Trainingsarbeit zu gehen, sind aber gut auf die Herausforderungen eingestellt. Wie gut sehen wir dann ab dem kommenden Wochenende.

Fotos: frontalvision Sport Photo Agency

Stadionname:
  • Tivoli
Artikel wurde veröffentlicht am
16 Juli 2022
Spielergebnis:
1:3
Zuschauerzahl:
2.700
Gästefans
70

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Testspiel

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