Saisonrückblick RL Nordost Teil II: Chemie Leipzig, TeBe, Babelsberg, L47 und Tasmania

Saisonrückblick RL Nordost Teil II: Chemie Leipzig, TeBe, Babelsberg, L47 und Tasmania

Nachdem in Teil I des Saisonrückblicks der Regionalliga Nordost bereits der Staffelmeister BFC Dynamo und die Verfolger VSG Altglienicke, FC Carl Zeiss Jena, 1. FC Lok Leipzig, Berliner AK 07, FC Energie Cottbus und Chemnitzer FC abgehandelt wurden, folgen nun die Vertreter, die ab Rang acht zu finden sind. Angefangen bei den Hertha-Bubis über Nulldrei und TeBe bis hin zu den Tasmanischen Teufeln ...

- Hertha BSC II -

Die Hertha Bubis spielten eine sehr überzeugende Rückrunde und kletterten in der Tabelle noch ziemlich weit nach oben. Mit Derry Scherhant und Timur Gayret kommen die beiden gefährlichsten Offensivspieler der Hertha auf 48 Scorerpunkte und waren maßgeblich am Erfolg beteiligt. Keeper Marcel Lotka, der den Großteil der Saison noch bei der Zweitvertretung der Hertha im Tor stand, durfte im Laufe der Rückrunde erstmals in der Bundesliga auflaufen und sich dort als Stammkeeper festspielen. Es ist zu erwarten, dass es in Berlin auch in der kommenden Saison wieder einen größeren Umbruch geben wird und viele Jungs aus der sehr talentierten U19 den Sprung in die Regionalliga wagen werden - Es sei denn die Bundesligamannschaft der Hertha steigt ab.

 

- BSG Chemie Leipzig -

Eine grundsolide Saison spielte auch die BSG Chemie Leipzig, die mit ihren Fans im Rücken für das ein oder andere Highlight auf und neben dem Platz sorgen konnten. Im Saisonendspurt gewannen die Chemiker das brisante Stadtderby gegen den 1. FC Lok und zogen gegen den FSV Zwickau in das Sachsenpokalfinale ein. Grundsätzlich war es für die Grün-Weißen eher eine Saison der entspannteren Art und Weise, denn mit dem Abstieg hatte man nicht wirklich etwas zu tun und den Anschluss an die Tabellenspitze hatte man schon nach wenigen Spieltagen verloren. Im Hintergrund tüfteln die Bauherren bereits an der Konstruktion der neuen Flutlichtanlage und nebenbei wurden mit mehreren Vertragsverlängerungen auch die Weichen für die kommende Saison gestellt.

 

- Tennis Borussia Berlin -

Wie bereits im Eingangstext von Teil I beschrieben, litt auch der charmante Verein aus dem Westen Berlins unter den etlichen Verschiebungen und Absagen ihrer Spiele und verlor zum Schluss seine gute Ausgangssituation in der Tabelle. Die große Anzahl an englischen Wochen zehrt vor allem einem Amateurverein ziemlich an den Kräften und resultierten in acht sieglosen Spielen am Stück. Einer der Shootingstars der Saison ist mit Solomon Junge-Abiol aber recht schnell gefunden - der 22 jährige Deutsch-Amerikaner überzeugte mit 22 Scorerpunkten und wird in der kommenden Saison mutmaßlich nicht mehr im Mommsenstadion auflaufen.

 

- SV Babelsberg 03 -

Eine absolut miserable Rückrunde legte der SV Babelsberg aufs Parkett. Nur drei Siege im Jahr 2022, eine Trainerentlassung und der freie Fall in der Tabelle sind das Endresultat. Die ziemlich junge Mannschaft wirkte nach den Misserfolgen natürlich auch immer unsicherer und konnte sich nicht mehr in den Flow des vergangenen Jahres zurückspielen. Schade eigentlich, denn die Babelsberger spielen einen attraktiven und modernen Fußball, der es verdient hätte in der Tabelle weiter oben stehen zu dürfen. Für die Zukunft setzt man sich in Potsdam sehr hohe Ziele und möchte in den kommenden Jahren den Aufstieg in die dritte Liga anpeilen.

 

- FSV Luckenwalde -

Die Brandenburger dürften absolut zufrieden sein - hatten mit dem Abstieg nichts zu tun und konnten die Saison ganz locker ausklingen lassen. In der Rückrunde wurden die Ergebnisse etwas turbulenter, so spielte man in einem Zeitraum von knapp drei Wochen 4-1, 0-4, 5-3 und 1-4. Luckenwalde setzte im Gegensatz zu ihren Kontrahenten aus Babelsberg eher weniger auf die spielerische Komponente sondern auf den Kampf. Das unfairste Team der Liga kassierte ganze sechs Platzverweise und 96 gelbe Karten und hatte mit Christian Flath einen Spieler in den Reihen, der bei einer weiteren Verwarnung das dritte Mal gelbgesperrt gewesen wäre. Offensivtalent Frederik Schmahl wird den Verein im Sommer verlassen und nach Hoffenheim wechseln und damit natürlich auch eine kleine Lücke in der Kaderplanung reißen.

 

- SV Lichtenberg 47 -

Mit dem überzeugenden 3:0-Erfolg gegen den 1.FC Lok Leipzig konnten die Lichtenberger den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen und sich für eine weitere Saison in der Regionalliga "qualifizieren". Besonders beeindruckend ist die Konstanz der Ostberliner, die seit dem 19. Spieltag auf dem dreizehnten Tabellenplatz lagen und diesen nicht mehr hergeben wollten. Trotz der hohen Anzahl an Berliner Vereinen sind die Lichtenberger eine Bereicherung für unsere Staffel - cooles Stadion, sympathische Anhängerschaft und leidenschaftlicher Amateurfußball. Aber auch die Lichtenberger müssen in der kommenden Spielzeit ihren Topscorer ersetzen - Tarik Gözüsirin wechselt in den Norden nach Lübeck.

 

- ZFC Meuselwitz - 

Die Zipsendorfer beenden ihre absolut chaotische Saison mit einem versöhnlichen vierzehnten Platz und dürfen somit eine weitere Saison in der Regionalliga Nordost auflaufen. Nach dem desolaten Saisonstart, dem Trainerwechsel und dem Austausch einiger Spieler im Kader auf dem Transfermarkt spielte man sich allmählich aus der Abstiegszone und darf in der kommenden Saison, mal wieder mit einem neuen Trainer, den nächsten Anlauf versuchen. 

 

- Germania Halberstadt -

Wir kommen in die gefährliche Abstiegszone und landen beim einzigen Verein des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Nach der Tabellenführung an den ersten beiden Spieltagen ging es in Halberstadt standesgemäß rapide bergab und seit dem 16. Spieltag kratzte man stetig an der Grenze zu den Abstiegsrängen. In der Winterpause zeigte sich die Vereinsführung sehr emsig und transferierte enorm viele Spieler, die zumindest ihren Anteil am Klassenerhalt inne hatten. Die Halberstädter gewannen trotz teils guter Leistungen nur sehr selten, aber dafür immer gegen die richtigen Gegner - Auerbach, Fürstenwalde, Eilenburg, Meuselwitz, Tasmania und Lichtenberg. 

 

- FC Eilenburg -

Viele hätten es wohl nicht für möglich gehalten, aber der FC Eilenburg steht nach Ablauf der Saison nicht als fester Absteiger fest! Der Haken ist nur, dass der BFC Dynamo bei einem Misserfolg gegen Oldenburg noch dafür sorgen könnte. Die Muldestädter haben sich in der abgelaufenen Saison dennoch sehr stark präsentiert und trotz enormer Verletzungssorgen und sehr geringem Budget eine gute Runde gespielt und im Vergleich zum Mitaufsteiger Tasmania Berlin eindeutig die Oberhand behalten. In der Winterpause präsentierte der Verein insgesamt drei Neuzugänge - Einen Ersatzspieler der U19 des Halleschen FC, einen Spieler aus der Landesklasse Nord und einen Ersatzspieler der BSG Chemie Leipzig. Wir ziehen den Hut vor unseren Nachbarn aus Eilenburg und hoffen auf den Ligaerhalt.

 

- FSV Union Fürstenwalde -

Der erste sichere Absteiger der Regionalliga Nordost, der seinem Sparkurs am Ende Tribut zollen musste. Der extrem junge und zusammengewürfelte Kader zeigte sich ab dem Monat März zwar relativ gefestigt und spielstark, konnte den Verein aber leider nicht mehr retten. Die bittere Niederlage am vorletzten Spieltag gegen Optik Rathenow zog den Brandenburgern den Zahn und rettete den FC Eilenburg. Wir erwarten einen weiteren großen Umbruch in der kommenden Saison, denn die Neuzugänge aus dem Ausland werden wohl nicht so viel Lust auf die Oberliga Nord haben.

 

- Optik Rathenow -

Wir mussten uns ein wenig Kritik an unseren Äußerungen des Hinrundenresumes über den FSV Optik Rathenow anhören, aber wir bleiben bei unserer Meinung, dass der kleine und sympathische Verein aus der brandenburgischen Provinz den Abstieg verdient hat. Drei Siege im Jahr 2022 reichen leider nicht aus, um die direkten Konkurrenten zum Wanken zu bringen und auch die mühsamen Diskussionen über die Verkleinerung der Liga lassen den Verein in ein eher schlechtes Licht rücken. Wir drücken dennoch die Daumen, dass die junge Mannschaft in der kommenden Oberligasaison wieder oben angreifen kann und dann sehen wir uns in der Saison 2023/2024 vielleicht wieder.

 

- VfB Auerbach -

Eine Regionalliga ohne den VfB Auerbach ist eigentlich undenkbar. Seit dem es die neu reformierte Regionalliga Nordost gibt, gibt es auch in die Auerbacher als Mitglied derer. Nachdem der Verein bereits in der abgebrochenen Spielzeit letztes Jahr mit einigen Problemen zu kämpfen hatte, folgte nun folgerichtig der Abstieg in der Oberliga Süd. Dort trifft man unter Anderem auf die Freunde vom VFC Plauen. Wir verabschieden uns mit Respekt vor den Vogtländern und dem Rekordtorschützen der Liga, Marc Philipp Zimmermann.

 

- Tasmania Berlin -

Der Abstieg der Neuköllner war schon frühzeitig in den Stein gemeißelt. Die junge und unerfahrene Mannschaft zeigte sich nur selten als wirklich konkurrenzfähig und stieg somit absolut verdient ab. Mit insgesamt 107 Gegentoren und fünfzehn sieglosen Spielen am Stück schrieb der Verein zumindest Regionalliga-Geschichte. Einzig und allein den schwächelnden Leipzigern ist es zu verdanken, dass sich die Tasmania im Jahre 2022 über einen Punktgewinn erfreuen konnte. 

Bericht: "schwarze_natascha" (externer Link zu Instagram)

Fotos: Los Misenas, Marco Bertram, bfc-fotos.de

> zu Teil I des Regionalliga-Saisonrückblicks

Artikel wurde veröffentlicht am
17 Mai 2022

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