„Liga 3 – Essen ist dabei“: Pure Ekstase nach emotionalem RWE-Aufstieg

„Liga 3 – Essen ist dabei“: Pure Ekstase nach emotionalem RWE-Aufstieg

„Eines Tages, eines Tages, eines Tages wird´s geschehen und dann fahren wir nach Zwickau um den RWE zu sehen“, schallte es bis tief in die Nacht immer wieder durch das Kneipenviertel in Essen Rüttenscheid. Die jahrelange Sehnsucht hat sich erfüllt und tausende von Rot-Weiss Essen Fans feierten in der ganzen Stadt den Aufstieg ihres Klubs in die 3. Liga und damit die Rückkehr in den („offiziellen“) Profifußball. 15 Jahre mussten die RWE-Fans auf diesen Moment warten. 15 Jahre Leiden aber immer mit viel Leidenschaft auf den Rängen, wie auch das Motto der Mega-Choreo inklusive Chaos Intro der aktiven Essener Fanszene gestern wieder einmal zeigte: „Nur der RWE, egal was kommt wir stehen zu Dir“.





Und wie die RWE Fans gestern hinter ihrem Team standen. 16.500 Fans durften rein und kamen auch und machten das Stadion an der Hafenstraße zu einem gigantischen Hexenkessel. Gänsehautatmosphäre, die in der Form lange nicht mehr an der Hafenstraße fühlbar war. Schon Stunden vor dem eigentlichen Anpfiff zum Saisonfinale und spannenden Fernduell mit Preußen Münster stimmten sich die Fans am Hafenkiosk, Hafenstübchen und am Stadion auf das Kommende ein. Vor zehn Tagen nach dem (verdienten) Ausscheiden aus dem Niederrheinpokal noch am Boden und etwas abgeschlagen in der Liga erlebten die Rot-Weissen eine nie mehr geglaubte „Wiedergeburt“ auch dank des SC Wiedenbrück der mit einer couragierten Leistung gegen Preußen Münster (0:0) RWE wieder die Chance auf den Aufstieg gab.



Sportlich hatte es Rot-Weiss Essen plötzlich wieder in der eigenen Hand an Münster vorbei zu ziehen und RWE tat es mehr als souverän. Erst der Sieg in Lotte gegen ein stark agierenden SV Rödinghausen und dann gestern der Heimsieg gegen Rot Weiss Ahlen, die begleitet von etwa 100 Fans gut dagegen hielten und sich richtig reinhängten. Trotz aller Rivalität zu Münster, Ahlen wollte sich nicht hängen und schon gar nicht abschießen lassen. Auf Rot-Weiss Essen wartete ein hartes Stück Arbeit. Aber getragen von den Fans, auch denen die draußen vor den Toren ohne Tickets standen und den tausenden in den Kneipen der Stadt, glückte es.



Erst sorgte Cedric Harenbrock nach einer Flanke von Oguzhan Kefkir in der 28. Spielminute mit einem Kopfballtor für einen Schub an Erleichterung, dann ging die Information durch das Stadion, dass die zweite Mannschaft des 1. FC Köln in Münster in Führung gegangen sei. Während die Ränge vor Freude explodierten, spielte die Mannschaft ihr Spiel eindrucksvoll herunter inklusive zahlreiche Chancen, um die Führung zu erhöhen. Aber die RWE Fans mussten sich noch bis zur 60. Spielminute gedulden. Bis zum Auftritt von „Engelmann, Simon Engelmaaann …“, der kurz vorher den Ball an den Pfosten setzte und dann wenig später zum 2:0 traf. Ein gigantischer Jubel für den Toptorjäger der Regionalliga West (24 Treffer). Die letzten 30 Minuten spulte Essen sein Spiel herunter und hatte noch weitere zahlreiche Möglichkeiten das Ergebnis deutlich zu gestalten.



Dann der Abpfiff und obwohl das Spiel in Münster noch lief und die Preußen das Spiel gegen die U21 des 1. FC Köln sogar noch zu einem 2:1 drehen konnten, feierten die RWE Fans bereits auf dem Rasen des Stadions an der Hafenstraße. Kurze Zeit später dann auch die offizielle frohe Kunde, dass Rot-Weiss Essen aufgestiegen in die dritte Liga aufgestiegen ist. In der letzten Saison noch knapp an der U23 von Borussia Dortmund gescheitert, konnte RWE nun selber knapp (mit drei Toren Vorsprung) den hochverdienten Aufstieg eintüten. Was für eine Regionalliga West Saison, was für ein Saisonfinale mit Preußen Münster einem ebenbürtigen sportlichen Gegner. Am Ende kann aber nur einer aufsteigen und das ist nun Rot-Weiss Essen.





Fans und das ganze Team lagen sich in den Armen. Tränen schossen in die Augen. Reichlich Bier floss die Kehlen runter und Fackeln wurden angerissen. Manch ein Fan küsste den Rasen, andere lagen einfach träumend im Gras. Auch wenn die Ansage vor dem Spiel war nicht das Feld zu stürmen, da die Frauen des Bundesligisten SGS eigentlich ein wichtiges Meisterschaftsspiel am heutigen Sonntag absolvieren müssen und der Platz auch für die Saisonvorbereitung (aufgrund des Neubaus des Trainingszentrums) genutzt werden sollte, gab es kein Halten mehr. Den Emotionen wurde freien Lauf gelassen. Bei aller Freude über das Erreichte, RWE-Spieler und -Fans haben nicht vergessen wem Sie diese nun genutzte Chance verdanken. So wurde bei der Siegerehrung der SC Wiedenbrück insbesondere der Torhüter des ostwestfälischen Klub Marcel Hölscher mehrfach besungen. Auch hatten einige Fans Trikots des Klubs an.







Ein Nachmittag voller großer Gefühle, die nur der Fußball schafft. Zur Krönung zogen nach der langen emotionalen Aufstiegsparty im Stadion die Fans später in einem großen Fanmarsch an dem über 3.000 Anhänger teilnahmen aus der nördlichen Innenstadt zwei Stunden lang mit Gesängen und reichlich Pyro im Gepäck in Richtung des Essener Kneipenviertel Rüttenscheid. Dort feierten schon tausende von Fans bierselig und freudetrunken. Denn der viel besungene Tag ist nicht mehr weit weg und bald real. Nein nicht die Rückkehr nach 15 Jahren in die Fußballsimulation FIFA, sondern bald geht es auch zum besungenen FSV Zwickau: „Eines Tages, eines Tages, eines Tages wird´s geschehen und dann fahren wir nach Zwickau um den RWE zu sehen“!

> zu den Rot-Weiss Essen Fotos

Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Artikel wurde veröffentlicht am
15 Mai 2022
Spielergebnis:
2:0
Zuschauerzahl:
16.600
Gästefans
100

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