Starke Antwort: Rot-Weiss Essen gewinnt beim „Angstgegner“ Wiedenbrück

Starke Antwort nach Ahlen: Rot-Weiss Essen gewinnt in Wiedenbrück

Auch wenn es vielen RWE-Fans vor dem Gastspiel in Ostwestfalen graute, die Bilanz von Rot-Weiss Essen in Wiedenbrück ist gar nicht so schlecht und Angst vor einen Besuch beim SC Wiedenbrück muss man auch eigentlich nicht haben: Das Jahnstadion liegt idyllisch am Ortsrand zwischen Wohngebieten und einer Tankstelle sowie dem Freibad, wo sich auch heute (Corona bedingt oder auch nicht) Rot-Weiss Essen umziehen musste, wie schon in der Vorsaison. Einmal über die Rietbergerstraße, vorbei an den dampfenden Würstchengrills und tropfenden Zapfhähnen hinein in das kleine Regionalligastadion mit schönen Ambiente.



Der SC Wiedenbrück zeigte sich mal wieder als guter Gastgeber inklusive eines netten Soundtracks, der einem völlig werbefrei aus den Boxen entgegen dudelte. Wo kann man im Stadion schon einmal Max Giesinger, Herbert Grönemeyer, Nirvana, Offspring und sogar die Dropkick Murphys völlig entspannt hören. Als Krönung ließ es sich der SC Wiedenbrück nicht nehmen (wie es auch schon mal der SV Bergisch Gladbach machte), die RWE Hymne „Adiole“ abzuspielen, sehr zur Freude der zahlreich mitgereisten Fans. Insgesamt lockte der Klub aus Ostwestfalen heute 1.498 Zuschauer in seine Heimstätte, darunter gut 800 Fans, die es mit Rot-Weiss Essen hielten und von denen der größte Teil dem Motto „Alle in weiss nach Wiedenbrück“ gerne folgten. 



Die Stimmung im Gästebereich war sehr gut und die aktive Essener Fanszene präsentierte zu Spielbeginn noch eine sehenswerte Fahnen-Choreo hinter einem Banner „Assindia steig auf dies Jahr, Assindia dritte Liga.“ Die Vorgabe der Fans war klar: Nach dem Ausrutscher unter der Woche bei Rot Weiss Ahlen (2:0 Niederlage), musste heute ein Dreier her, um Preußen Münster nicht davon ziehen zu lassen. Noch ist alles drin in der Liga, noch kann Rot-Weiss Essen aus eigener Kraft den Aufstieg schaffen. Aber sportlich war es auch klar: Der SC Wiedenbrück ein immer unangenehm zu bespielender Gegner hatte im Umfeld viel Freundlichkeit zu bieten, aber sportlich nichts zu verschenken und arbeitet wie viele andere Teams in der Liga mit den inzwischen leider zum Spielalltag gehörenden nicht gerade fairen Tricks, wie dem verstecken von Spielbällen als Mittel des Zeitspiels.



Damit steht der SC Wiedenbrück nicht alleine, auch der VfB Homberg und andere Teams nutzen das, um den Gegner aus dem Spielfluss zu bringen. So wurde eigentlich immer nach einem Spielgerät gesucht und so erfolgreich Zeit von der Uhr genommen. Das Spiel wurde wie erwartet keines für Freunde der Chancenvielfalt. Wiedenbrück auf Platz sieben musste nicht unbedingt punkten, im Gegensatz zu RWE. Essen war zwar die spielbestimmende Mannschaft mit gut 80 Prozent Ballbesitz, kam aber selten durch die gut und tief stehende Wiedenbrücker Hintermannschaft. Wie schon in den letzten Jahren (der letzte Sieg war 2018), wenn die Teams aufeinander trafen, so waren auch heute die Ostwestfalen ein schwer zu knackender Gegner.



Die erste Chance für RWE hatte Felix Bastians, aber sein Schuss war kein Problem für Marcel Hölscher, Schlussmann des SCW, der vor allem in der vergangenen Saison im Alleingang Essen im Heimspiel einen Punkt abtrotzte, so auch heute, als er in der 25 Minute einen Kopfball von Daniel Heber fast aus dem Torwinkel kratzte. In der 31. Spielminute ein kleiner Schock für RWE: Felix Bastians musste verletzt raus für ihn kam sein Namensvetter Herzenbruch. Zum Ende der ersten Hälfte hatte der SC Wiedenbrück die größte Chance, aber Glück für Essen, das Hendrik Lohmar verschoß. Dann plötzlich ein Jubelschrei im Gästeblock, der Ball lag im Wiedenbrücker Tor. Aber Torschützte Simon Engelmann war wohl vorher mit der Hand dran.



Ein schweres Spiel in Halbzeit eins, ein schweres zu Beginn von Halbzeit zwei. Zwar war Rot-Weiss Essen sehr bemüht das Abwehrbollwerk zu knacken, fand aber nicht die richtige Lücke. Man versuchte es mit Fernschüssen oder Einzelaktionen, der Erfolg wollte aber einfach nicht gelingen. Essen wechselte durch und hatte das Jokerglück auf seiner Seite: Der gerade für Sandro Plechaty eingewechselte Oguzhan Kefkir schlug in der 73. Spielminute eine wunderbare butterweiche Flanke auf Simon Engelmann, der nur noch fast freistehend ins Tor köpfen musste. Der 18. Saisontreffer des Torjägers und was für eine Erlösung für alle, die es mit Essen hielten.



Waren die mitgereisten RWE-Fans vorher schon laut, wurde der Regler noch eine Stufe höher gedreht. Angepeitscht von den eigenen Anhängern lieferte Essen nun eine große Abwehrleistung gegen den SC Wiedenbrück, der nun alles nach vorne warf und nun auch (oh Wunder) reichlich Bälle für schnelle Einwürfe und Abstöße parat hatte und es auch sonst mit dem FairPlay nicht so ganz Ernst nahm: Als ein Essener Spieler verletzt auf dem Rasen lag und sich gerade wieder aufrappelte, schoss Felix Herzenbruch den Ball ins Aus. Normalerweise gibt der Gegner dann im Sinne des FairPlays den Ball zurück, nicht aber der SC Wiedenbrück, der direkt einen Angriff startete. Aber auch diese Aktion schüttelte RWE ab. Der SCW drückte weiter. Plötzlich ertönte der Torjingel im Jahnstadion und versetzte die rot-weissen Anhänger in Schockstarre.

Aber der Wiedenbrücker Ufumwen Osawe köpfte das vermeintliche 1:1 aus Abseitsverdächtiger Position. Kurz danach ein Angriff von Simon Engelmann und Erolind Krasniqi. Engelmann nahm Krasniqi den Ball ab und vergab die Chance die Nerven der RWE-Fans etwas zu beruhigen.

Dann war Schluß und am Ende stand ein stark erkämpfter und hochverdienter 1:0 Erfolg für Rot-Weiss Essen. Es geht aber nun munder weiter: Unter der Woche wird zuerst der Niederrheinpokal im Stadtduell gegen die SpVg Schonnebeck gespielt, bevor es gegen die zweite Mannschaft vom 1. FC Köln geht, die heute übrigens Rot Weiss Ahlen mit 6:1 schlugen. Das wird sicherlich wieder ein harter Gang zu drei Punkten, aber noch ist alles drin und RWE hat den Aufstieg sogar selber in der Hand. Das Rezept: Einfach alles gewinnen!

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Update 26.03.2022: Wir haben die Überschrift geändert, da die vorherige ironisch gemeinte "Starke Antwort: Rot-Weiss Essen gewinnt gegen "Angstgegner" Wiedenbrück" nicht richtig verstanden wurde.

 

Artikel wurde veröffentlicht am
26 März 2022
Spielergebnis:
0:1
Zuschauerzahl:
1.495
Gästefans
800

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Regionalliga

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2 Kommentare
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3 Punkte im Sack. Sehr gut.
G
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G
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