Heiß auf Blau-Weiß! Die Zweete gewinnt das Derby beim 1. Traber FC Mariendorf II

Heiß auf Blau-Weiß! Die Zweete gewinnt das Derby beim 1. Traber FC Mariendorf II

„Blau-Weiß! Blau-Weiß! Eine Stadt, die immer gut tut. Und wir sind mitten drin. Wir sind heiß, wir sind heiß - auf Blau-Weiß!“ Über 35 Jahre ist es nun schon her, als die Sp.Vg. Blau-Weiß 90 Berlin als Tabellenzweiter der 2. Bundesliga ins Fußballoberhaus aufstieg und Bernhard Brink im Aktuellen Sportstudio gemeinsam mit den Spielern das Lied „Wir sind heiß auf Blau-Weiß“ vorstellte. Während Hertha BSC und auch Tennis Borussia Berlin abstiegen und 1986/87 in der Oberliga Berlin kicken mussten, durfte sich Blau-Weiß 90 Berlin plötzlich auf großer Fußballbühne präsentieren. Und ganz klar, die Stadt hatte Bock auf Blau-Weiß 90. Zum ersten Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern strömten immerhin knapp 37.000 Zuschauer ins Berliner Olympiastadion. Am Ende jener Spielzeit stiegen die Blau-Weißen jedoch wieder ab, und die Geschichte vom Konkurs im Sommer 1992 und dem folgenden Neustart in der Kreisliga C wurde bereits häufig erzählt.

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35 Jahre nach Bernd Brinks legendärem Auftritt im Aktuellen Sportstudio ertönten wieder die Klänge aus den kleinen Boxen - und der Nachwuchs fand große Freude am Lied und tanzte mal gleich mit. Der Song ist einfach zeitlos und schlichtweg ein Ohrwurm. Eigentlich sollte es am vergangenen Sonntag mit der ersten Mannschaft zum Auswärtsspiel nach Mahlsdorf auf den Rosenhag gehen, doch da der NOFV den Spielbetrieb in den beiden Oberliga-Staffeln einstellte, musste eine Alternative gesucht werden. Es war trocken, die Sonne schien - die beiden Söhne hatten mächtig Bock auf ein Fußballspiel. Da kam die eingetrudelte Nachricht gerade recht. Ein paar Blau-Weiß-Fans wollten die zweite Mannschaft auswärts beim 1. Traber FC Mariendorf II unterstützen. Gebongt!

Wobei „auswärts“ relativ war. Mehr Derby ging nicht. Kürzer konnte der Weg von der ursprünglichen Spielstätte in der Rathausstraße bis zum Sportplatz des 1. Traber FC Mariendorf in der Markgrafenstraße nicht sein. Wäre es wärmer gewesen, hätte sich die Zweete von Blau-Weiß 90 quasi in den heimischen Kabinen umziehen und die Straße kurz hochlaufen können. Kein Ausschank? Keine Bratwurst? Kein offenes Vereinsheim? Ejal! Mucke laufen lassen und sich etwas warm singen! 

Rund 30 Blau-Weiß-Fans von Jung bis Alt hatten sich eingefunden, und auch der Mann mit den Bonbons war wieder mit von der Partie. In aktuell eher düsteren Zeiten ist solch ein Zusammentreffen auf einem Kreisligasportplatz ein echter Lichtblick. Aber machen wir uns nichts vor - auch dies wird wohl in Kürze vorerst vorbei sein. Das Carpe Diem kann derzeit gar nicht groß genug geschrieben werden. Nehmt noch mit, was mitzunehmen ist!

Mitnehmen wollte die zweite Mannschaft der Sp.Vg. Blau-Weiß 90 Berlin beim direkten (Tabellen-)Nachbarn unbedingt drei Punkte, und somit wurde von Beginn an das Heft in die Hand genommen. Hochmotiviert ging es in die Partie, und nachdem es trotz Ankündigung nicht gelang, in der Anfangsphase nach den Ecken einen Treffer zu erzielen, platzte der Knoten nach exakt einer Viertelstunde. Christian Retzler machte die erste Bude des Tages, und das eingangs erwähnte Lied ertönte wieder aus den Boxen. Nur drei Minuten später hallte wieder das „Wir sind heiß auf Blau-Weiß“ über den Kunstrasen. Guilherme Henrique Lopes de Oliveira - eine Name, den man aus der ersten Mannschaft kennt -, hatte das zweite Tor des Tages geschossen. Wiederum nur drei Minuten später war es Linus Loehr, der das 3:0 für Blau-Weiß 90 II erzielte. „Nur noch sieben!“, riefen die anwesenden Fans.

Ganz so bitter sollte es für die Traber-Jungs dann doch nicht werden. Bis zur Pause sollten keine weiteren Treffer mehr fallen. In jener wurde sich in einem iranischen Imbiss mit frischen Keksen, Kaffee und Bier versorgt. Beim Knabbern und Plaudern durften weitere drei Tore bestaunt und bejubelt werden. In der 60. Minute war es Louis Kromat, der das 4:0 für die Gäste machte, vier Minuten später legte Ismet Can Akyol zum 5:0 nach. Den Schlusspunkt des Tages setzte Guilherme Henrique Lopes de Oliveira in der 78. Spielminute. 

Dass das Ergebnis so deutlich ausfiel, lag sicherlich auch daran, dass drei Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft mit von der Partie waren. So stand Guilherme Henrique Lopes de Oliveira auch zuletzt beim Spiel der Ersten gegen Stern 1900 in der Startelf. Ismet Can Akyol und Louis Kromat saßen gegen Stern 1900 anfangs auf der Bank und wurden eingewechselt. Diese Option hatte der 1. Traber FC Mariendorf II nun mal nicht. Zum einen spielt die erste Mannschaft auch in der Kreisliga A, zum anderen musste sie zeitgleich auswärts beim FC Nordost Berlin ran - und das mit Erfolg. Dort wurde ein 4:1-Sieg gefeiert. 

Sich richtig dolle gefreut hatte die zweite Mannschaft der Blau-Weißen nach dem 6:0-Sieg in der Markgrafenstraße. „Derbysieger! Derbysieger!“, hallte es über den Platz, anschließend wurde sich brav bei den anwesenden Fans bedankt. Sollte es zu keiner Generalabsage sämtlicher Spiele kommen, sehen wir uns am kommenden Sonntag beim Heimspiel der Zweeten gegen SD Croatia Berlin II wieder. Anstoß ist 10:45 Uhr. Im Anschluss würde das Berlinliga-Duell Sparta Lichtenberg vs. Reinickendorfer Füchse locken…

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: Sp.Vg. Blau-Weiß 1890 Berlin

Artikel wurde veröffentlicht am
30 November 2021
Spielergebnis:
0:6
Zuschauerzahl:
70

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