Wuppertaler SV vs. Rot-Weiss Essen: Gemächliches Derby vor 4.040 Zuschauern

Wuppertaler SV vs. Rot-Weiss Essen: Gemächliches Derby vor 4.040 Zuschauern

Was war das für ein Knallerderby: Über 13.000 begeisterte Fans (darunter 4.000 Gäste) rockten das Stadion am Zoo die alt ehrwürdige Spielstätte des Wuppertaler SV. Nein nicht gestern, sondern am 28. März 2017 beim Niederrheinpokal-Halbfinale zwischen dem WSV und RWE, was die rot-weissen am Ende („Bäämm“) knapp mit 2:3 für sich entscheiden konnten. Eine Top-Kulisse damals, die knapp an die Traditionsduelle 2003 sowie 1992 und 1993 rankam und die eigentlich bei den Duellen immer fest eingeplant werden konnte und das sowohl in Wuppertal als auch in Essen. Aber seit dem Pokalderby 2017 herrscht Flaute auf den Rängen: Erst kamen die „Stadtverbote“ und „Boykotte“, dann Corona und damit Fußball ganz ohne Zuschauer.

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Gestern dann endlich wieder das erste Derby mit Fans nach der langen Durststrecke und die Verantwortlichen hofften auf eine zumindest ähnlich stattliche Zuschauerzahl wie 2017 und rührten mit viel Engagement die Werbetrommel. 10.500 Besucher wurden erhofft, am Ende kamen 4.040 Fans (darunter ca. 1.000 Gäste) ins Stadion am Zoo. Sicherlich ein Termin mitten in der Woche ist vor allem in Bezug auf die Anreise immer ungünstig und aktuell noch einmal mehr, denn aufgrund von Unwetterschäden beim ÖPNV ist diese vor allem aus Essen einmal mehr schwieriger. Aber auch kann sich vielleicht nicht jeder in der aktuellen Pandemie Lage mit einer Veranstaltung mit vielen Zuschauern anfreunden und vielleicht manche auch nicht mit dem personalisierten Einlass. Das Thema Zuschauer hat die Regionalliga auch nicht für sich alleine, auch in den oberen Ligen wird die mögliche Auslastung aktuell nicht immer erreicht.





Ein Blick ins Runde und Eckige des Stadions ließ natürlich Wehmut an eine knackigere Atmosphäre aufkommen, aber alles muss irgendwann wieder anfangen. Fangesänge und Dauersupport gibt es nicht einfach auf Knopfdruck auch nicht bei einem Derby, vor allem wenn so lange pausiert werden musste. Dafür war die Stimmung auf beiden Seiten gestern voll in Ordnung. Viel besser als die Stille aus der letzten Saison, die nur durch Spieler- und Trainerrufe unterbrochen wurde. Die Zuschauer sind begeisterungsfähig, das hat sich gestern gezeigt und das obwohl das Spiel eher gemächlich vor sich hin trudelte.



Der Wuppertaler SV ist mit einer überaus starken Leistung im DFB Pokal gegen den VfL Bochum (1:2 Niederlage) und einem 2:0 Erfolg über Rödinghausen sowie einem Unentschieden in Ahlen in die Saison gestartet und erwartete Rot-Weiss Essen mit breiter Brust. RWE konnte den Auswärtssieg in Bonn zum Auftakt (0:3) am vergangenen Freitag nicht untermauern und kassierte vor heimischer Kulisse eine peinliche Klatsche gegen den SV Straehlen (1:4). Der Druck auf das Team von RWE-Trainer Christian Neidhart entsprechend hoch. Eine weitere Niederlage hätte das hochkritische Essener Umfeld sicherlich zum Bersten gebracht. Nach der ersten Saisonniederlage am zweiten Spieltag kochten die sozialen Medien und insbesondere die Foren über. Vom Torhüter bis zum Stürmer wurde fast jeder in Frage gestellt.



Das ist halt Essen und seine Anhänger: Man spielt in der vierten Liga, erwartet aber teilweise Champions-League Niveau. Da spielt es auch keine Rolle, wie die vergangene Saison lief und das sich vielleicht eine Mannschaft erst einmal auch im Ligaalltag reinspielen muss und das auch Ausrutscher passieren können. Gut dass die Verantwortlichen Ruhe bewahren und die hitzigen Diskussionen nicht weiter befeuerten. Änderungen in der Startelf gab es und sie wussten zu überzeugen. So ersetzte José-Enrique Ríos Alonso Yannick Langesberg in der Abwehr und avancierte mit einer soliden Leistung zum RWE-Spieler des Abends, den Essen am Ende wenn auch knapp mit 1:0 für sich entscheiden konnte.



Das Tor des Abends fiel in der 35. Spielminute durch Sandro Plechaty der nach einem Torwartabpraller (verursacht durch einen Schuss von Kefkir) abstaubte. Bis dahin war das Spiel eher der langweiligen Kategorie zuzuordnen. Kaum nennenswerte Aktionen bis auf eine frühe gelbe Karte für den RWE-Spieler Felix Herzenbruch, die die Fans die es mit rot-weiss hielten mit einem unguten Gefühl zurückließ. Aber ein Platzverweis gab es an diesem Abend nicht. Wuppertal versucht sein Glück beim Kontern und kam das eine oder andere Mal gefährlich vor das Essener Tor, was die Emotionen auf den Rängen erhöhte.



In der zweiten Halbzeit versuchte RWE früh das Spiel für sich zu entscheiden, aber trotz zahlreicher Chancen mit Pfosten, freistehenden Einschussmöglichkeiten (Kefkir, Harenbrock, Janjic) und schlecht ausgespielten Kontern blieb es bei der knappen Führung. Die Chancenverwertung bei RWE ist wie schon in der vergangenen Saison immer noch eine kleine Baustelle. So wurde es am Ende nochmal spannend, da die tapfer kämpfenden Wuppertaler versuchten durch die gut stehende Essener Abwehr durchzubrechen. Glück für Essen, dass es am Ende nicht dazu kam. Der Sieg geht aufgrund der Vielzahl an Chancen, aber in Ordnung. Es scheint, als ob sich RWE ersteinmal in die Liga reinspielen muss.

Weiter geht es für RWE am kommenden Sonntag, dann kommt Fortuna Köln ebenfalls Meisterfavorit zum Spitzenspiel an die Hafenstraße. Der Wuppertaler SV muss zum Essener Angstgegner SV Straelen an die niederländische Grenze.

> zu den Wuppertaler SV Fotos

> zu den Rot-Weiss Essen Fotos

Artikel wurde veröffentlicht am
26 August 2021
Spielergebnis:
0:1
Zuschauerzahl:
4.040
Gästefans
1000

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Regionalliga

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