Rot-Weiss Essen: Grund und Platzek Abschiedsspiel mit viel Wasser und einem wunderbaren Twist

RWE-Abschiedsspiel für Grund und Platzek: Viel Wasser und ein wunderbarer Twist

„Junger Mann (oder Dame) zum Mitreisen gesucht!“ Beim Anblick der „Wilden Maus“ vor den Toren des Essener Stadions auf dem zum Rummelplatz umgewandelten Parkplatz kommen irgendwie gleich Erinnerungen an die vergangene Regionalliga-West Saison 2020/2021. Denn diese war für die RWE-Fans wie ein Kirmesbesuch mit einer rasanten Achterbahnfahrt voller Höhen und Tiefen mit vielen Emotionen, um am Ende wie nach einer Wildwasserbahnfahrt klatschnass und betrübt wieder am Anfang zu stehen. Also warum mal nicht was anderes versuchen und die Saison gleich klatschnass, völlig durchweicht und mit Tränen in den Augen beginnen, um dann am Ende feucht-fröhlich ganz oben in der „Kirmesliga“ in der Sonne zu stehen. Gesagt, getan:

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Rot-Weiss Essen rief und 2.500 Fans kamen zum ersten Vorbereitungsspiel der neuen Saison 2021/2022 und das bei Starkregen und einer ordentlichen Brise. Natürlich es war kein normales Testspiel gegen den ambitionierten 1. FC Bocholt aus der Oberliga Niederrhein. Nein das Sportliche trat etwas in den Hintergrund, denn es war eigentlich die Würdigung und Verabschiedung von zwei Spielern, die Rot-Weiss Essen in den vergangenen Jahren auf den Plätzen der Niederungen des deutschen Fußballs vertreten haben: Kevin Grund und Marcel Platzek. RWE bot den beiden, die in der kommenden Saison in Bocholt spielen, einen starken Rahmen. Zu Recht.



Marcel Platzek der 266 Pflichtspiele für Rot-Weiss Essen bestritt und in diesen 85 Tore schoss wurde mit Standing Ovations und „Fußballgott“ Sprechchören von den Rängen gebührend verabschiedet. Kevin Grund der über ein Jahrzehnt für RWE die Knochen hinhielt wurde mit einem Spruchband von der West und viel Beifall von den Rängen (Marcel Platzek bekam ein ähnliches im Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte) abgefeiert. Trotz des „weinenden Himmels“ und die Tränen in den Augen der Spieler vor Rührung, war es ein würdiges Abschiedsspiel welches am Ende mit einem gewünschten, aber eigentlich nicht geglaubten Twist (wie die Netflix-Generation es umschreiben würde) glänzte.





Erstmals konnten die RWE-Fans nicht nur den Bau der neuen Anzeigentafel über der Gästetribüne bewundern, sondern auch die vielen Neuzugänge live in Aktion sehen und trotz des flüssigen Untergrunds machten einige von ihnen „Bock auf mehr“. Auch Bocholt kam zu ein paar sehenswerten Aktionen und wurde seinen Ruf als ambitionierter Oberligist allemal gerecht. Klar bewerten kann man das Spiel nicht, trotzdem hielten die Schwarz-Weißen aus dem Münsterland lange das torlose Unentschieden. Die Zuschauer hatten ihren Spaß besonders vor der Rahntribüne wo der Ball mehr als einmal im Wasser hängen blieb. Es wurde gejohlt und geklatscht, obwohl das Spiel nur so vor sich hin „plätscherte“. Die Mannschaften wechselten fleißig durch und in der 84. Spielminute hatten dann Kevin Grund und Marcel Platzek ihren letzten Auftritt für Rot-Weiss Essen. Kurzerhand tauschten sie das Bocholter gegen das Essener Trikot und wurden unter viel Beifall eingewechselt.



Kaum einer im Stadion dachte das noch groß was passieren würde, aber der Fußball ist immer für die eine oder andere Geschichte gut: Nur drei Minuten nach der Einwechselung von Platzek und Grund nahm sich der wieder genesene und sehr lange verletzte David Sauerland ein Herz und knallte den Ball in den linken Winkel. Was ein Szenario und es kam noch besser. Wieder drei Minuten später traf in einem Strafraumgewühl Marcel Platzek zum letzten Mal für Rot-Weiss Essen. Die Fans standen Kopf und der Stürmer entledigte sich seines Trikots und ließ sich feiern. Gut für das Ausziehen des Trikots gab es dann noch die gelbe Karte. Geschenkt. Also wirklich geschenkt. Denn der gut leitende Schiedsrichter Jonah Besong zeigte zwar den gelben Karton, aber wollte sie dann Platzek direkt schenken. Eine schöne Geste.



Das 2:0 war auch der Endstand in einem denkwürdigten Spiel. Kurz Abpfiff wurden Kevin Grund und Marcel Platzek wieder ausgewechselt, um sich danach vom RWE Team und den Fans zu verabschieden. Am Ende standen die Mannschaften von Rot-Weiss Essen und den 1. FC Bocholt für die beiden noch Spalier.



Tränen in den Augen, reichlich Regen aus dem Himmel und klatschnasse Klamotten bei vielen RWE-Fans. Es war das perfekte Setting für einen Neustart und vor allem einen neuen Angriff für den Aufstieg in die 3. Liga, denn: Wer sich im Erfolg "sonnen" will, muss im Regen anfangen. 

=> zu allen Rot-Weiss Essen Fotos

Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Artikel wurde veröffentlicht am
15 Juli 2021
Spielergebnis:
2:0
Zuschauerzahl:
2.500

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