FC Schalke 04 steigt ab: Der (fußball-)göttliche Beistand ist passé

FC Schalke 04 steigt ab: Der (fußball-)göttliche Beistand ist passé

„Es ist wunderbar, diese vielen Menschen in diesem hübschen großen Parkstadion zu sehen. Bald dürfte es wieder ähnlich voll werden, denn der FC Schalke 04 ist wieder aufgestiegen in die 1. Bundesliga…“ Mit diesen oder ähnlichen Worten begrüßte am 9. Juni 1991 der Bischof Dr. Johannes Hempel die rund 80.000 Anwesenden, die sich im Gelsenkirchener Parkstadion auf den weiten Rängen und dem Rasen zur Abschlussveranstaltung des 24. Deutschen Evangelischen Kirchentages eingefunden hatten. Als 17-Jähriger saß ich damals mit einem Freund auf der Gegengerade und blickte auf die Menschenmassen. Geil! Einfach wunderbar! In drei Monaten würde ich nach meinem Umzug von Berlin ins Rheinland all die Bundesliga-Stadien in NRW besuchen! Die Spielstätte des FC Schalke 04 inklusive. Ich versuchte mir auszumalen, wie es wohl ist, wenn tausende Schalke-Fans ihre Mannschaft anfeuern, die Luft brennt und die blau-weißen Fahnen im Wind wehen.

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Schalke 04 und all die anderen Bundesligisten kannte ich bis dato nur aus den Nachrichten und der Sportschau, die ich als Kind bzw. Jugendlicher gelegentlich geguckt hatte. Und doch gab es ein Schlüsselerlebnis, bei dem sich der Name FC Schalke 04 fest eingebrannt hatte. Am Rande von Ost-Berlin besuchte ich von 1980 bis 1990 die 10. Polytechnische Oberschule „Helene Weigel“, und neben einigen Union- und BFC-Fans, die entweder einen meterlangen rot-weißen Strickschal mit in die Schule schleppten oder beim Sportunterricht in der Umkleide die anderen in den Schwitzkasten nahmen, gab es in meiner A-Klasse doch tatsächlich einen S04- und einen BVB-Fan. Martin drückte feste Borussia Dortmund die Daumen, sein Kumpel „Stippel“ hielt dem FC Schalke 04 die Treue. Fragt mich nicht, wie das kam. Es war einfach so.