Mittwoch 14:00 Uhr, nicht gerade die klassische Zeit für Erstliga-Fußball. Aber was läuft in der aktuellen Zeit schon noch normal oder klassisch. Auch die Mannschaften können sich sicherlich eine optimalere Situation vorstellen, aber immerhin dürfen die Profimannschaften spielen, was nicht selten kritische Worte findet. An diesem sonnigen Mittwoch stand nun aber der dritte Versuch zur Austragung des des Nachholspiels vom 10. Spieltag der Frauen Bundesliga an. Nach drei erfolglosen Ligaspielen in Folge, stand die Mannschaft von Trainer Sofian Chahed unter Zugzwang, wenn man den Abstand zu den internationalen Plätzen nicht abreißen lassen will.
Sonne beim dritten Versuch: 1. FFC Turbine Potsdam vs. SV Werder Bremen
Allerdings wäre dies schon ein ambitioniertes Unterfangen, denn auf Platz 5 liegend hat man bereits acht Punkte Rückstand auf den Dritten Hoffenheim. Das Spiel begann sehr fahrig und trotz deutlicher Ballbesitzhoheit seitens Turbine, konnte im gesamten Spiel keine richtige Ruhe einkehren. Sehr viele Fehlpässe und individuelle Fehler prägten die Partie, ein klares Spielkonzept war nicht zu erkennen. Erstaunlich wie ruhig der Trainer an der Seitenlinie dies zur Kenntnis nahm. Torchancen blieben im gesamten Spiel Mangelware und die sich ergebenden Chancen, waren zum einen sehr rar und zum anderen wenig zwingend. Es war schlicht und ergreifend der Wurm drin.
Vielleicht hätte sich das Spiel etwas gefangen, wenn ein Glückstreffer gelungen wäre. Die Gäste verwalteten das Spiel aus ihrer Sicht gut und konnten immer wieder den Spielfluss stören. Gefährlich war Werder zu keiner Zeit, aber man war auch mit Remis sehr zufrieden. Dies merkte man auch direkt nach Abpfiff. Die Spielerinnen freuten sich über den wohl unerwarteten Punktgewinn. Somit ist nun auch Werder als Tabellenneunter im zweistelligen Punktebereich.
Für Turbine ist das torlose Remis eindeutig zu wenig, aber um zu gewinnen, hätte an diesem Tag deutlich mehr kommen müssen. Positiver Nebeneffekt, das Spiel blieb über weite Strecken fair und die Schiedsrichterin musste lediglich zwei gelbe Karten verteilen. Etwas mehr Biss hätten sich aber wohl alle gewünscht.
Fotos: Marcel Hartmann