Fußballheimat Hamburg: Nicht nur HSV, Altona 93 und FC St. Pauli ...

Fußballheimat Hamburg: Nicht nur HSV, Altona 93 und FC St. Pauli ...

 
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2005 hat es mich das erste Mal nach Hamburg verschlagen. Dienstagabend, mein FC RWE zu Gast beim FC St. Pauli. Regionalligatristesse und doch etwas besonderes, war doch das Millerntor (Erinnerungsort 15) schon seit Jahren entweder Hassobjekt oder Sehnsuchtsort für Fußballfans.

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Auch damals war das in Beton gegossene Clubwappen (Erinnerungsort 14) ein beliebtes Fotomotiv. Was mag dieser Klotz schon alles gesehen haben? Auch an diesem Abend ging es im Umfeld der kleinen Landmarke hin und her, zwischen motivierten Thüringer Jünglingen und Hamburgern. Der nächste Besuch in Hamburg erfolgte dann im Jahr 2006. Hauptbahnhof (100), Rathausmarkt (3), Millerntor bei Nacht waren die Stationen am Freitag, der Sitz des HFV in Jennfeld (72) mit Besuch des Testspiels Altona 93 gegen den VfB Lübeck und das Volksparkstadion (30) waren zum Samstag als Ziele auserkoren. 

Hamburg fand ich seitdem sehr spannend, und so war es ein Glücksfall, dass ich im Herbst 2018 schließlich eine ganze Woche in der Hansestadt verbringen durfte, um mich im neuen Job einarbeiten zu lassen. Das Ganze gar nicht soweit weg von Erinnerungsort 65, der alten Heimstätte von BU. Fast hätte ich in dieser Woche auch die Adolf-Jäger-Kampfbahn (24) von Altona 93 besucht, es blieb bei der Idee. Das Balkonbierchen an einem Seitenarm der Alster war verlockender. 6 der 101 in „Fußballheimat Hamburg“ aufgeführten Erinnerungsorte kann ich also schon einmal abhaken. 

Weitere 95 Orte warten also noch auf einen Besuch. Und das sind bei weitem nicht nur Sportplätze und Stadien. Es geht um Hotels, Kneipen, Wohnhäuser, Redaktionsbüros, Parks. Und das unterscheidet das Werk von Broder-Jürgen Trede und Ralf Klee von den anderen Büchern der Reihe. Sportplätze und Stadion, egal ob noch bespielt oder historisch, machen nur 38 Orte aus. Der Rest dreht sich zum Beispiel um das Wohnhaus der Familie Topf, welches zwischenzeitlich als Anlaufstelle und Heimstatt für junge HSV-Spieler von auswärts war. 

Manche der erzählten Geschichten und Anekdoten sind bekannt, wie die vom Bierbrunnen (54) und Inhaber „Gummi“ Storbeck, der nach einem Lottogewinn mit der Eppendorfer SG ganz hoch hinaus wollte. Oder die des singenden Kevin Keegan der seine Platte im damaligen Rüssl Studio (34) aufnahm. Noch heute ein absoluter Hörgenuss. Andere Geschichten sollten immer wieder erzählt werden, um sie nicht vergessen zu lassen. Wie die von Tull Harder, einst gefeierter Mittelstürmer, später im Curiohaus (42) als Kriegsverbrecher verurteilt. Er hatte sich unter anderem im KZ Neuengamme (80) an Verbrechen gegen die Menschlichkeit beteiligt.

Einmal quer  und im Kreis durch die Hansestadt führen die 100 Erinnerungsorte. Anders als in anderen Bänden nicht alphabetisch sortiert, sondern nach Stadtteilen geordnet, erst nördlich der Elbe, später dann südlich und am Schluss nochmal Mittendrin. Schlusspunkt ist die Elbphilharmonie (101). Die hab ich mir im Oktober 2018 auch angeschaut. Ohne zu wissen, dass dort die Auslosung zur EM 2024 stattfinden wird. Diesen Fakt hab ich in der „Fußballheimat“ gelesen. Chapeau meine Herren, Bildungsauftrag erfüllt.

Fußballheimat Hamburg

Autoren: Broder-Jürgen Trede, Ralf Klee

Arete Verlag

ISBN: 978-3-96423-038-6

Preis: 18 Euro

 

Fotos: Marco Bertram, Fußballfotografie

> zur Webseite des arete Verlags

Artikel wurde veröffentlicht am
17 Dezember 2020

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