Weiter, immer weiter: Rot-Weiss Essen mit siebtem Heimsieg in Folge

Weiter, immer weiter: Rot-Weiss Essen mit siebtem Heimsieg in Folge

Was für ein Lauf, was für ein Traum für alle Rot-Weiss Essen Fans auch wenn sie nicht vor Ort dabei sein können: Ungeschlagen nach 17 gespielten, sieben Heimdreier in Folge und weiterhin Spitzenreiter der Regionalliga West. Anders als in den vergangen Jahren hat man vor jedem Spiel ein gutes Gefühl, denn RWE spielt eine herausragende Serie mit einer seit Jahren nicht mehr gesehenen lockeren und vor allem überzeugenden Spielweise. Der beste Saisonstart seit Jahrzehnten und alle Zeichen stehen in Richtung Aufstieg. Nur der ärgste Konkurrent die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund hängt dicht an Essens Fersen und hat auch noch ein paar nachzuholende Spiele in der Hinterhand.

Die gemeinsame Fanfreundschaft, die von einigen Essener und Dortmunder Fans noch gelebt wird, könnte in dieser Saison auf eine besondere Probe gestellt werden, wenn gerade die zweite Mannschaft des BVB den von RWE langersehnten Aufstieg in die dritte Liga wegschnappt. Zweite Mannschaften haben im Profiwettbewerb (und auch in den Regionalligaalltag) nix zu suchen, so die subjektive Meinung des Autors. Sie verzerren den Wettbewerb durch den zufälligen Einsatz von Spielern aus dem Profikader und bringen kaum Zuschauer im Regelbetrieb. Zweite Mannschaften im Profibetrieb auflaufen zu lassen ist eigentlich nichts mehr als ein teures Hobby der Klubs. Borussia Dortmund als Aktiengesellschaft sollte sich vielleicht überlegen ob es sich trotz der wirtschaftlichen Lage (aufgrund von Corona) noch lohnt eine zweite Mannschaft in die kostenintensive dritte Liga hochzuziehen.



Aber Rot-Weiss Essen macht es genau richtig: Nur auf sich schauen, nicht auf die Konkurrenz, die sich nach und nach von selber ausdünnt. Standen vor der Saison neben Rot-Weiss Essen und dem BVB 09 auch noch Preußen Münster und Fortuna Köln auf dem Zettel der Aufstiegskandidaten, so ist es aktuell nur ein Zweikampf. Die Kölner Südstädtler und die Preußen liegen schon elf Punkte hinter dem Spitzenreiter RWE, Borussia Dortmund drei Zähler mit aber zwei weniger gespielten Spielen. Zwischenzeitlich avancierte auch die zweite Mannschaft des 1. FC Köln zum Geheimfavoriten, holte das Team von Mark Zimmermann doch überzeugende 30 Punkte aus 17 Spielen und rangiert derzeit auf Ligaplatz fünf. Der Lauf nach oben endete aber heute an der Essener Hafenstraße.





Keine Frage vom Papier her waren die Kölner der schwerste Gegner der kommenden Ligawochen für Essen. Bis zu den Weihnachtsferien warten noch Straelen, Lotte und Wegberg-Beeck (im DFB-Pokal Fortuna Düsseldorf). Erwartungsgemäß legten die „kleinen“ Geißböcke dann auch los, aber die erste Chance hatte Rot-Weiss Essen vom Anpfiff weg: Isaiah Young erspielte sich direkt nach Anpfiff den Ball und vergab völlig freistehend vor dem Kölner Keeper Julian Krahl. Es sollte nicht das einzige Mal in diesem Spiel für den Essener bleiben. Es begann ein zähes Spiel. Essen versuchte sich die Kölner (hinten herum) zurecht zu legen, die wiederum auf jeden Fehlpass zum Kontern lauerten. Und diese Fehlpässe gab es heute im Essener Spiel reichlich, wenn auch ohne Folgen für das Heimteam.



RWE versuchte sein Glück in Standards und war in der 33. Spielminute durch Marco Kehl-Gomez erfolgreich, auch wenn  es eher ein Tor der Marke Ping Pong Zufall war: Ein Freistoß von RWE-Urgestein Kevin Grund landet irgendwie bei Oguzhan Kefkir der den Kapitän bedient. Dieser musste nur den Fuß hinhalten und zack war der Ball überraschend im Tor. In der Folge bestätigte RWE die berechtigte Führung und setzte die Kölner in ihren eigenen Strafraum fest. Fünf Minuten nach dem 1:0 hätte es wieder klingeln müssen, aber heute war dem Essener Top-Torschützen Simon Engelmann kein Tor vergönnt, er vergab freistehend vor dem Kölner Keeper. Besser machte es Oguzhan Kefkir in der 38. Spielminute. Nachdem sich Isaiah Young den Ball eroberte, aber anscheinend sich nicht traute den Abschluss zu suchen, gab er an Kefkir ab, der mit einem sehenswerten Treffer vollendete.



In der zweiten Halbzeit drängte RWE auf das 3:0, aber vergab in Form von Isaiah Young kläglich freistehend vor dem Tor. Die einfachen Tore waren heute nicht so das Dingen von Essen, lieber kompliziert und spektakulär, wie der Treffer zum 3:1 (Hallo Sportschau: Marke Tor des Monats) in der 73. Spielminute von Dennis Grote. Gut den Ehrentreffer von Köln durch Florian Zorn bedingt durch eine unglückliche Aktion von Daniel Heber und Daniel Davari und eine später folgende gelb-rote Karte an Robert Voloder will ich hier nicht verschweigen. Aber Essen antwortete direkt und wie: Nach einer Hereingabe von Kevin Grund, erzielt Dennis Grote mit einer artistischen Einlage den 3:1 Siegtreffer. Dass dieser noch höher hätte ausfallen können ist Pech (Lattentreffer von Marcel Platzek), hättes es abermüssen, denn auch das Torverhältnis zählt am Ende. Aktuell liegt Dortmund mit drei mehr geschossenen Toren in Front.



Aber nicht auf andere schauen, sondern auf sich und weiter, immer weiter: Auch nach vermeidbaren Punktverlusten wie bei den Spielen gegen Wiedenbrück, Fortuna Köln und in Aachen (letzte Woche), immer wieder aufstehen und weiter alles geben. Stark!  Am kommenden Mittwoch folgt das Nachholspiel von Rot-Weiss Essen gegen den SV Straelen. Hier ist auf jeden Fall Wiedergutmachung für das Heimspiel vor zwei Jahren zu leisten, als RWE in einer sehr schwachen Vorstellung dem vermeintlichen Underdog gerade so ein Unentschieden abringen konnte.

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Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
05 Dezember 2020
Spielergebnis:
3:1

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Regionalliga

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