Hansa Rostock vs. KFC Uerdingen 05: Ein echtes Spiel zum muffig werden!

Hansa Rostock vs. KFC Uerdingen 05: Ein echtes Spiel zum muffig werden!

„Noch irgendwelche Wünsche? Licht und Schatten hier relativ doof..“, bekam ich am gestrigen Sonntag per Nachricht um 13:43 Uhr zu lesen. Ein Wunsch? Klar doch, ein Tor für Rostock, mein Freund! Das „Licht und Schatten“ traf es jedoch wohl ganz gut, auch wenn unser Mann auf der Tribüne eher die Lichtverhältnisse auf den Rängen meinte, die ihm Schwierigkeiten beim Anfertigen der gewünschten Panorama-Schnappschüsse bereiteten. Immer schön den Stand der Dinge schicken, bat ich ihn, da es für mich familiär bedingt ins Grüne ging. Sekunden später machte es auf dem Handy Bing und ich durfte das „Vier KFC-Fans im Stadion“ zur Kenntnis nehmen. Wie man das genau rausbekam bei immerhin 7.500 Zuschauern, wird sein Rätsel bleiben. Für kurze Erheiterung hatte die Nachricht indes gesorgt.

Für weniger Erheiterung sorgte die Mitteilung „Hansa spielt besser, aber der KFC spielt auch ohne Stürmer und auf 0:0.“. Oha! Geilomat! Auf „0:0“. Wenn man das schon liest, wusste man Bescheid. Mauern, hinten reinstellen, nur nix riskieren, nach Möglichkeit irgendwie das eine Pünktchen schnappen. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt wollten die Jungs aus der Grotenburg, die allerdings seit gefühlter Ewigkeit im Exil ihre Heimspiele austragen müssen, an der Ostseeküste ihr erstes kleines Erfolgserlebnis feiern. Dolle Wurst. Wenn die vom Niederrhein gleich ohne echte Stürmer antreten, muss man die erst recht wegputzen. Einschnüren, zuballern, das Torschussverhältnis muss am Ende ein 25:0 anzeigen. Mindestens. Und dann würden auch zwei, drei Treffer herausspringen.

Was die 7.496 Hansa-Fans - die vier Krefelder habe ich mal brav abgezogen - allerdings zu sehen bekamen, führte nicht gerade zu Begeisterungsstürmen. Mit einem recht lauten „Hansa forever“ ging es in die Partie, in der jedoch die Rostocker Mannschaft einfach zu wenig abrief. Wirklich nur punktuell schaute es nicht so schlecht aus. In der 23. Minute lief Bentley Bahn auf das Uerdinger Gehäuse zu, wurde aber von Gegenspieler Edvinas Girdvainis etwas geschoben und somit außer Tritt gebracht. Einen Elfmeter hätte man durchaus geben können.

Nach einer knappen halben Stunde köpfte Damian Roßbach nach einer hereingebrachten Ecke das Spielgerät rechts neben den Pfosten. Die Gäste taten indes nichts für die Offensive, standen hinten jedoch sehr stabil. Die Krefelder Hintermannschaft verwirren konnte jedoch kurz vor der Pause Maurice Litka, der den Ball bekam und blitzschnell rüber rückte und sämtliche Gegenspieler auf der linken Seite stehen ließ. Plötzlich bot sich genügend Platz, doch der Abschluss kurz vor der Strafraumgrenze war dann doch zu überhastet. So sauste der Ball über das Tor, und wenig später ging es mit dem 0:0 zum Pausentee.

Ich futterte gerade mit den Kindern Pommes, als ich „Ein guter Kontor in der zweiten HZ.“ auf dem Handy zu lesen bekam. Dahinter der Zwinkersmilie. Konter? Suchte der KFC Uerdingen 05 tatsächlich mal sein Glück in der Offensive? Erwähnung fand dieser Konter in den einschlägigen Berichten nicht. „Nach dem Seitenwechsel verflachte das Spiel“, ist beim Kicker zu lesen. „Durchgang zwei. Es wurde fußballerisch richtig furchtbar“, heißt es in der Zusammenfassung von Magenta Sport. Und was meinte unser Mann auf der Tribüne? „Uerdingen fängt jetzt mit dem Zeitspiel an“, bekam ich in Minute 73 zu lesen. Wie jetzt? Erst jetzt? In genau jener Minute gab es auch die bislang beste Rostocker Möglichkeit in Halbzeit zwei zu sehen. Innenverteidiger Julian Riedel war mit vorgerückt und versuchte sein Glück. Der Ball ging jedoch recht deutlich über das Gehäuse. 

Zumindest ein Schippchen wurde in der Schlussphase draufgelegt. Pascal Breiers Schuss wurde abgefälscht, wenig später lenkte KFC-Schlussmann Lukas Königshofer nach einem guten Kopfball von Breier das Leder über den Querbalken. Es war das erste Mal, dass Königshofer in der Partie richtig gefordert wurde. Echt jetzt? Das kann doch echt nicht sein! Da darf man schon mal muffig werden. Wie gesagt, wir sprechen hier nicht von einem CL-Duell der Spitzenklasse, in dem sich zwei Sahne Mannschaften im Mittelfeld egalisieren und gegenseitig nix zu lassen. Nee, die eine Mannschaft beließ es bei der Defensivarbeit. Da muss doch aus allen Rohren geschossen werden, oder nicht?! Puh, schön für Uerdingen, dass der erste Punkt in trockenen Tüchern ist. Aus Rostocker Sicht macht sich indes wieder so ein ekeliges Gefühl in der Magengrube breit. Dat wird doch wieder nischt… Aber gut, wir lassen uns gern eines Besseren belehren. Gesteigert werden kann sich immer. Darüber wusste eine Etage tiefer (RL West) unser Sportsfreund in Essen am Freitagabend zu berichten…

Zuarbeit & Fotos: D. Staude

> zur turus-Fotostrecke: F.C. Hansa Rostock

Artikel wurde veröffentlicht am
05 Oktober 2020
Spielergebnis:
0:0
Zuschauerzahl:
7.500
Gästefans
4

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