Hurra! Fußball mit Zuschauern auch beim SV Duissern

Hurra! Fußball mit Zuschauern auch beim SV Duissern

Fußball... Fußball live... Fußball live mit Zuschauern. Wer da nicht sofort in orgiastische Zustände verfällt, hat den Fußball nie geliebt. Nach Wochen voller Geisterspiele im TV und dem sehnsüchtigen Blick in Richtung östliche Nachbarländer, ist es nun auch in heimischen Gefilden endlich wieder möglich am Gestänge zu stehen und den Rasensportlern beim lustigen Ballgeschiebe zuzuschauen. Ja, alles im kleinen Rahmen und mit Auflagen, aber hey, welcher Kreisligist hat denn bei 300 zugelassenen Besuchern (in NRW) Probleme? So wirklich keiner, selbst wenn ein höherklassiger Gegner kommt. 

Ich hatte richtig Bock auf die ersten Spiele nach der Zwangspause. Und das nicht nur wegen dem Fußball an sich, nein, auch die Geselligkeit am Sportplatz, die nicht immer hochgeistigen Gespräche und das frisch Gezapfte waren sehr verlockende Aussichten, als mir der Vorbereitungsplan des SV Duissern zugeschickt wurde. Man merkt eben erst wie einem das vermeintlich alltägliche fehlt, wenn es nicht mehr da ist. Dass pünktlich zum Vorbereitungsstart eine neue Landesverordnung für NRW gültig wurde, nach der bis zu 300 Besucher an Sportveranstaltungen teilnehmen dürfen, passte natürlich wie die Faust aufs Auge.

Im Verein wurden Auflagen beschlossen, um den Spielbesuch auch regelkonform zu ermöglichen. Abstandsregeln am Platz, Erfassung der Zuschauer durch Namenslisten, Maskenpflicht im Clubhaus. Was bundesweit im Großen funktioniert, klappt auch auf unserer Sportanlage. Wunderbar und ein Danke an alle Besucher, die sich an die Regeln gehalten haben. Weiteren Spielen steht dadurch nichts im Wege.

Wie groß die Lust auf Fußball ist, merkte ich bereits in den Tagen vor dem Spiel. Verschiedene Groundhopper fragten, ob das Spiel sicher stattfindet, ob wirklich auf Rasen gespielt wird. Beides konnte zum Glück bejaht werden. Knapp 20 Groundhopper werden es dann auch gewesen sein, die hauptsächlich die Stehtribüne bevölkerten. Bei 141 Zuschauern waren das schon fast osteuropäische Verhältnisse. Etwas Irritation gab es über mitgebrachtes Flaschenbier. Wenn man am Eintritt spart, dann kann man doch wenigstens sein Geld im Clubhaus lassen. Aber ich will nicht nur über unsere temporären Gäste meckern, bei der Sammlung für die Jugendabteilung hat sich die Groundhoppergemeinde nicht lumpen lassen. Danke dafür.

Zu Gast am milden Freitagabend war der SV Scherpenberg. Der Stadtteilclub aus Moers stand bei Abbruch der Saison auf einem guten 4. Platz in der Landesliga. Dem Vernehmen nach strebt man an der Homberger Strass nach Höherem. Das lässt sich der Verein scheinbar auch einiges kosten. Man investiert in Beine statt in Steine. So lässt sich auch erklären, dass man immer noch auf Asche kickt, während sonst fast überall in der Liga (Kunst)-Rasen das Maß aller Dinge ist.

Der SVD hat sich in der langen Pause punktuell gut verstärkt. Spieler, welche teilweise Oberligaerfahrung aufweisen, wurden verpflichtet, um gemeinsam mit der gut eingespielten Truppe der letzten Saison auch im nächsten Spieljahr eine gute Rolle in der Kreisliga A zu spielen. Ein offizielles Ziel wollte sich Coach Vergaro nicht entlocken lassen, die Frage nach einem möglichen Aufstieg wurde charmant weggelächelt. 

Das Spiel gegen den Landesligisten begann aus Sicht des SVD gut. Scherpenberg machte zwar von Anfang an Druck, richtig gefährlich wurde es aber nicht. Duissern selbst konnte immer wieder Nadelstiche setzen, allerdings kaum Torgefahr erzeugen. Man merkte keinem der beiden Teams die lange Zwangspause an, vieles auf dem Platz wirkte wie aus einem Guss. Knapp 30 Minuten konnten die Hausherren gut mithalten, dann zeigte sich die individuelle Qualität der Scherpenberger. Drei Tore erzielte der Gast vor dem Halbzeitpfiff. Wie üblich bei Vorbereitungsspielen wechselten beide Mannschaften zur Halbzeit munter durch. Das hemmte zu Beginn von Hälfte zwei etwas den Spielfluss, aber der Landesligist ließ zu keiner Zeit Gefahr aufkommen und konnte nach zwei weiteren Toren einen 5:0 Sieg feiern. 

Für den SVD keine Schande. Das Trainerteam war nach dem Spiel insgesamt nicht unzufrieden. Während die meisten Groundhopper die Anlage nach und nach verließen, gab es für die Anhänger des SVD nach dem Spiel noch ein großes Hallo vor dem Clubhaus. Verständlich, teilweise hat man sich ja wochenlang nicht gesehen, da darf es auch mal eine Runde mehr sein. Es wurde ein langer Abend an der Esmarchstraße. Jetzt wissen wieder alle, was in den letzten Monat gefehlt hat.

Fotos: Christian Lenke

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
21 Juli 2020
Spielergebnis:
0:5
Zuschauerzahl:
141

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Testspiel

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