Es dem DFB recht machen: Im Plache-Stadion des 1. FC Lok Leipzig wird geschuftet

Es dem DFB recht machen: Im Plache-Stadion des 1. FC Lok Leipzig wird geschuftet

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Seit Mitte Mai wird im Bruno-Plache-Stadion hart geschuftet. Da die Heimstätte des 1. FC Lokomotive Leipzig nach Stand der Dinge noch nicht drittligatauglich ist, wird derzeit kräftig Hand angelegt. Und das zu großen Teilen ehrenamtlich. Zusammen kommen - wieder einmal - unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Zu tun gibt es einiges. Haupttribüne, Stehränge, Familienblock, Flutlicht, die anliegenden Flächen - überall wird geschaufelt, gemalert, gesandstrahlt, zementiert und gewerkelt. So wurde kürzlich unter anderen der Erdhaufen im Familienblock fast endgültig beseitigt und anschließend im Innenraum abgelagert. Von dort aus können sich die entsprechenden Maschinen um die endgültige Beseitigung kümmern.

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Eingebaut wurde zudem der Zaun zum noch nicht benutzbaren Zwischenbereich zum Dammsitz. Im oberen Bereich wurde eine Tür eingebaut, in einigen Bereichen des Dammsitzes erstrahlen die Zäune wieder in einem leuchtenden Weiß. Begradigt werden unter anderen die Stufen im Familienblock, der obere und untere Bereich wird von einem Bagger freigeschaufelt. Hinter der kleinen Tribüne des Kunstrasenplatzes entstehzudem  ein „Laufhügel“ für Trainingszwecke für die Spieler des 1. FC Lok.

Saniert wird auch die alte überdachte Holztribüne, die einst im Jahre 1932 errichtet wurde und eigentlich eher als Provisorium gedacht war. Aus einem Provisorium wurde nach einigen Umbauarbeiten eine Dauerlösung, und aktuell dürfte es sich um die älteste noch erhaltene Holztribüne in Deutschland handeln. Die Flutlichtmasten wurden 1997 errichtet. Bekanntlich trug die „Loksche“ einst zu DDR-Zeiten die großen Begegnungen meist im Leipziger Zentralstadion aus, doch gab es auch im Bruno-Plache-Stadion ein paar Partien, die es in die Geschichtsbücher schafften.

So zum Beispiel das IF-Cup-Endspiel gegen IFK Norrköping vor 20.000 Zuschauern im Jahre 1966, das IF-Cup-Spiel im Jahr darauf gegen Hannover 96 vor sage und schreibe 35.000 Zuschauern und das Aufstiegsspiel in die DDR-Oberliga am 31. Mai 1970 gegen die BSG Wismut Gera vor 30.000 Zuschauern. Ähnlich viele Fußballfreunde fanden sich auf den Rängen des altehrwürdigen Bruno-Plache-Stadions ein, als in der DDR-Oberliga am 3. September 1977 gegen die SG Dynamo Dresden und im Europapokal 1983/84 gegen Girondins Bordeaux und Werder Bremen gespielt wurde.

Während in den 1990ern das Plache-Stadion für die Spiele des VfB Leipzig in der 2. Bundesliga gesperrt war, wird es seit der Neugründung (10.12.2003) des 1. FC Lok Leipzig wieder als Heimspielstätte genutzt. Unvergessen bleiben in jüngerer Vergangenheit die Heimspiele gegen den FC United of Manchester und den Fulham FC sowie die Aufstiegsspiele in die Regionalliga und das hitzige Duell gegen die BSG Chemie Leipzig. 

Gut möglich, dass in der kommenden Saison echte Kracher hinzukommen. Gegen den 1. FC Magdeburg und den F.C. Hansa Rostock! Das wär doch mal was! Am 5. Juni 2020 wird auf der Präsidiumssitzung des NOFV über die Saisonfortsetzung der Regionalliga Nordost entschieden. Derzeit sieht es danach aus, dass die Saison abgebrochen und die Quotientenregelung zur Anwendung kommt. Der 1. FC Lokomotive Leipzig würde dann nach Stand  der Dinge in der Aufstiegsrunde gegen den SC Verl antreten. Vorausgesetzt, dass Verl die Lizenz für die 3. Liga erhält. Damit es in Sachen Lizenz auch bei der „Loksche“ aus Probstheida klappt, wird das Stadion drittligatauglich gemacht. So werden auch die Flutlichter erneuert. Diese werden dann 800 Lux haben, so wie es der DFB fordert. 

Würde der 1. FC Lokomotive Leipzig aufsteigen, dürften die ersten Heimspiele in der 3. Liga dennoch nicht im heimischen Stadion ausgetragen werden, da die Umbauarbeiten und Modernisierungsmaßnahmen noch andauern. Ziemlich sicher müsste der 1. FC Lok in der Hinrunde 2020/21 in ein anderes Stadion ausweichen. In welches, wird noch nicht verraten. So sei ein Stadion im Gespräch, mit dem manch einer nicht rechnen würde. Eines ist jedoch sicher: Erfurt ist es nicht, denn dort wurde eine Absage erteilt. Was indes noch im Bruno-Plache-Stadion zu tun ist? Eine Rasenheizung muss her, zudem müssen weitere Sitzplätze geschaffen werden. Fakt ist, man wird in den kommenden Monaten noch kräftig anpacken müssen. Dass der DFB in Sachen Stadiontauglichkeit sehr kleinlich sein kann, durfte in jüngerer Vergangenheit beim Fall Grotenburg (KFC Uerdingen 05) „bewundert“ werden. Im Gegensatz dazu durfte jedoch gestaunt werden, wie der Sportpark Höhenberg des FC Viktoria Köln seine Zulassung für die 3. Liga bekam. Es gibt also Hoffnung!

Fotos von den aktuellen Bauarbeiten: 

Fotos: Runar R., P. Schoedler, Marco Bertram

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Artikel wurde veröffentlicht am
01 Juni 2020

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