Rot-Weiss Essen gegen Rödinghausen: Zwiebeln verderben Geburtstagsparty

Rot-Weiss Essen gegen Rödinghausen: Zwiebeln verderben Geburtstagsparty

Der Fußball-Wahnsinn hat einen Namen: Rot-Weiss Essen Hafenstraße 97A. 113 Jahre (Happy Birthday an dieser Stelle) alt und kein bisschen langweilig und das trotz andauernder Viertklassigkeit und Spielen gegen unattraktive Gegner (ohne Fans) aus der Provinz. Beispiel heute: Zum Spitzenspiel gegen den SV Rödinghausen den aktuellen Spitzenreiter der Regionalliga West kamen dem Geburtstag angemessen insgesamt 12.113 Zuschauer ins Stadion Essen. Nein auch bei Sauwetter bleibt der RWE-Fan nicht auf dem Sofa um Bundesliga-Fußball vor dem Fernseher zu schauen, nein er pilgert mit tausend anderen egal in welcher Liga an die Hafenstraße.

"Wir halten Dir die Treue. Egal wohin es geht. Auch die nächsten 113 Jahre.“ Das Choreo (Banner, Konfetti und rot-weiße Papierrollen) Motto der West passt zum Lebensgefühl der Rot-Weiss Essen Fans. Einfach der pure gelebte Fußball-Wahnsinn, der heute leider nicht belohnt wurde. Eigentlich spielt RWE seit Jahren der Tristesse wieder einmal eine „stabile“ Saison bis auf wenige Ausrutscher (VfB Homberg), dafür mit reichlich Emotionen und purer Ekstase auf Rasen und Rängen. Ähnliches hatte man sich heute gegen den SV Rödinghausen erhofft.



Der Klub aus Ostwestfalen bringt (dank Küchen-Tantiemen) viel Qualität auf dem Rasen in die Regionalligastadien, dafür aber gähnende Langweile auf die eigenen Ränge. Gerade mal 75 Fans begleiteten ihr Team nach Essen, das wohlgemerkt von der Tabellenspitze grüßt. Immerhin die wenigen machten das Beste aus dem fehlenden Faninteresse: "Wir feiern heute Zwiebelfest und bringen Euch zum "Weinen!" hieß auch heute ihr Motto, welches sie mit hochgehaltenen Bildern von Zwiebeln vor Spielbeginn unterstrichen. Die Rödinghausener Mannschaft ließ dem Motto schnell Taten folgen und nutzte einen Abwehrfehler der Essener in der ersten Spielminute zur direkten 1:0 Führung durch den Goalgetter Simon Engelmann (19 Treffer).



Rot-Weiss Essen hatte wie schon öfters (insbesondere in den Testspielen) den Start verschlafen, bäumte sich dann aber auf und spielte ab der 20. Spielminute einen druckvollen Fußball. Zahlreiche hochkarätige Chancen blieben aber ungenutzt, dazu hatte Rödinghausen mit Niclas Heimann einen Torhüter zwischen den Pfosten der scheinbar die Saison seines Lebens spielt. Als er noch für Rot-Weiss den Kasten hütete war er eher „Fliegenfänger“ als Paradenmeister. Pech für Essen, das ein richtiger Knippser fehlt. Ein Wirtz, Platzek, Endres oder Kefkir kamen heute nicht zum Erfolg. Trotz aller Mühen: Es ging nichts wie schon nicht gegen den VfB Homberg. Irgendwie war der Wurm drin. Wahrscheinlich hätte man noch Stunden spielen können ohne gewinnbringenden Abschluß.





Die Möglichkeiten waren da und mindestens ein Unentschieden wären gerecht gewesen. So aber nutzte Rödinghausen seine wenigen Chancen und konnte auf 2:0 erhöhen, profitierte natürlich auch heute wieder vom unterirdisch agierenden Schiedsrichtergespann. Aggressive Spielweise (vom Rödinghausener Trainer angeordnet), daraus folgende Tätlichkeiten und offensichtlich klare Fouls wurden nicht gepfiffen dafür aber unsägliches Zeitspiel der Ostwestfalen noch gefördert.

Am Ende lag es aber nicht an den Schiris, dass die "abgezockten" Rödinghausener das Spiel gewannen, sondern alleine an Rot-Weiss Essen. Immerhin wurde mit Maximilian Pronichev nun ein junger Mittelstürmer (von Hertha BSC U23) und mit José-Junior Matuwila (vom 1. FC Kaiserslautern auf Leihbasis) ein scheinbar flinker Abwehrspieler verpflichtet, die in den kommenden Spielen (erfolgreiche) Akzente setzen können.





Auch wenn Ekstase und purer Pessimismus beim Fußball-Wahnsinn in Essen sehr nah beieinander liegen, die Liga jetzt schon abschenken braucht man nicht. Klar es sind neun Punkte bis zur Spitze und die Verfolger haben alle noch einige Nachholspiele. Aber im Fußball ist alles machbar. Siehe Rot-Weiß Oberhausen in der vergangenen Saison. Der Essener Rivale kam in der vergangenen Saison noch bis an den späteren Aufsteiger Viktoria Köln ran, trotz großem Punkteabstand. Zudem ist noch nicht klar ob Rödinghausen oder Verl auch wirklich die Lizenz für die 3. Liga beantragen oder diese auch bekommen. Denn so könnte auch der 3. Platz am Ende noch entscheidend sein.

Also kein Pessimismus, sondern Optimismus. Es geht weiter am 16. Februar an der Hafenstraße. Dann im Derby gegen Rot-Weiß Oberhausen.

> Kurzes Stimmmungsvideo auf unserer Facebook Seite

> zu den Rot-Weiss Essen Fotos

> zu den SV Rödinghausen Fotos

Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Artikel wurde veröffentlicht am
01 Februar 2020
Spielergebnis:
0:2
Zuschauerzahl:
12.113
Gästefans
75

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Inhalt über Liga
Regionalliga

Benutzer-Kommentare

3 Kommentare
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Gebrauchter Tag, vor allem was war das für ein Kniff mit der Seitenwahl? Warum vergbit man den Vorteil nicht in der zweiten HZ auf die West zu spielen? War das eine Entscheidung vom Trainer?
G
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Schiri echt unteriridisch. Und der Linienrichter mit der Glatze (keine Ahnung wie der heißt) der war doch immer schlecht. Aber das er die Tätlichkeit an Heber nicht gesehen hat, er stand direkt daneben. Normalerweise rot für Rödinghausen. Keine Ahnung wie man sowas aufstellen kann. Regionalliga halt.
G
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G
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