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SV Lichtenberg 47 vs. FC Energie Cottbus: Gut Paroli geboten vor großer Kulisse

Aufgrund der Umbaumaßnahmen im heimischen Zoschke-Stadion musste der SV Lichtenberg 47 gegen den FC Energie Cottbus vorerst ein letztes Mal im Exil antreten, und so manch einer staunte vor Spielbeginn, was sich für eine Schlange vor der Haupttribüne des Poststadions bildete. Während die Lausitzer in der Vergangenheit bereits dreimal im Poststadion beim Berliner AK 07 - zuletzt am 20. September dieses Jahres - antreten mussten und die Sache somit eher ein alter Hut ist, freute man sich auf Heimseite richtig dolle auf den namenhaften Gegner. Immerhin 1.357 Zuschauer fanden den Weg in die altehrwürdige Spielstätte in Moabit. Zieht man rund 500 Gästefans ab, bleibt noch immer eine stattliche Zahl auf der Heimseite. Dass es in Berlin nicht leicht ist, die Fußballfreunde in Scharen zu den Regionalligaspielen zu locken, dürfte allseits bekannt sein. Die VSG Altglienicke und der Berliner AK 07 können davon ein Lied singen. Und selbst beim BFC Dynamo muss schon ein hochkarätiger Gegner kommen, um eine vierstellige Zuschauerzahl zu garantieren.

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Hat mal was, im Poststadion zu spielen, werden sich einige Lichtenberger gedacht haben, doch werden die meisten froh sein, wenn endlich wieder im „Zoschke“ der Ball rollen gelassen wird. Das gesamte Procedure am Einlass war dann doch ein wenig gewöhnungsdürftig, und auch die Ordner gerieten an die Grenzen der Belastbarkeit. Wer, wo - wie jetzt? An der einen Seite gab es die übliche Kontrolle und ein Bändchen, an der anderen Seite musste man die Haupttribüne wieder verlassen, um auf die Toilette zu kommen und zu den Imbissständen zu gelangen. Das Ganze mündete fast in einem Labyrinth. Schließlich gelangte man durch den VIP wiederum auf den Stehbereich vor der Haupttribüne. Und auch oben waren sich anfangs die Ordner nicht sicher: Den unteren Sitzplatzbereich gesperrt lassen oder doch öffnen? Am Ende durften glücklicherweise die supportwilligen 47er direkt am Geländer hinter den Fahnen sitzen.

Keine Frage, der SV Lichtenberg 47 wird gut angenommen und kann in Zukunft durchaus eine wichtige Rolle in der Berliner Fußballlandschaft spielen. Und auch auf dem Rasen tut die Mannschaft alles dafür, dass auch 2020/21 in der Regionalliga Nordost gespielt wird. Bekanntlich gab es in der laufenden Saison bereits ein paar wirklich überraschende Siege, und auch am gestrigen Nachmittag wurde gegen Energie Cottbus flott mitgespielt. Allerdings fehlte gestern das nötige Quäntchen Glück. In der 64. Minute - es stand bereits 0:2 - bekamen die Lichtenberger einen Handelfmeter zugesprochen. Diesen konnte jedoch Energie-Schlussmann Lennart Moser abwehren. In der Folge gab es zuerst eine Rangelei und dann weitere wütende Angriffe der Gastgeber. Schüsse aus allen Lage, doch Lennart Moser hatte einen prima Tag und das Gehäuse schien wie vernagelt.

Bereits nach zehn Spielminuten hatte der SV Lichtenberg 47 eine richtig fette Möglichkeit, doch als Abpraller sauste der Ball knapp am linken Pfosten vorbei. Und auch in der Folgezeit zeigte der Aufsteiger wahrlich ein prima Spiel. In der 34. Minute zeigte jedoch auch der FC Energie Cottbus sein Können. Balleroberung in der eigenen Hälfte, dann wurde über die rechte Seite nach vorn gespielt, der Ball gelangte im Anschluss zu Dimitar Rangelov, und dieser konnte völlig unbedrängt mit dem linken Fuß das Spielgerät im Lichtenberger Gehäuse unterbringen.

Es blieb spannend. Nach einem Lichtenberger Freistoß lag der Ausgleich in der Luft, wenig später hätte Cottbus auf 2:0 erhöhen können, doch zeigte der 47er Torwart Niklas Wollert bei einem Kopfball von Moritz Broschinski einen klasse Reflex. Unmittelbar vor der Pause wurde auf der Haupttribüne bereits gejubelt, doch landete der Ball nach einer Lichtenberger Ecke nur am Außennetz. 

In der 59. Minute konnte dann Berkan Taz das 2:0 für den Favoriten klarmachen. Zuerst setzte sich Rangelov gegen die Gegenspieler durch, dann gelangte der Ball zu Taz, der sich durcharbeitete und abschließend den Ball am Lichtenberger Keeper vorbei ins Gehäuse schob. Fünf Minuten später gab es dann nach Rücksprache mit dem Assistenten an der Linie den Handelfmeter für Lichtenberg 47. David Hollwitz schoss allerdings nicht stramm genug, so dass Moser problemlos halten konnte. In der Folge ging es zur Sache. Lichtenberg machte richtig Alarm und schoss die kommenden Minuten aus allen Lagen. Sechs gute Möglichkeiten in zehn Minuten - das konnte sich sehen lassen. Allerdings wollte einfach kein Lichtenberger Treffer herausspringen.

Am Ende beruhigte sich die Partie wieder und Cottbus bekam das Ganze besser in den Griff. Felix Brügmann hätte auf 3:0 für die Lausitzer erhöhen können, doch wäre dies wohl zuviel des Guten gewesen. Am Ende fuhr der FC Energie so oder so die drei Punkte ein und schloss zum Tabellenführer VSG Altglienicke auf. Das ist doch mal eine spannende Regionalliga-Saison! Gleich vier Vereine sind ganz oben mit dabei. Ganz vorn punktgleich Altglienicke und Cottbus, dahinter mit zwei Punkten Rückstand der 1. FC Lokomotive Leipzig und mit drei Punkten Rückstand Hertha BSC II. Der SV Lichtenberg 47 ist mit ausgeglichener Bilanz auf Rang neun zu finden. Respekt und Hut ab vor der bisherigen Saisonleistung! Wer hätte das gedacht?!

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: SV Lichtenberg 47

> zur turus-Fotostrecke: FC Energie Cottbus

Artikel wurde veröffentlicht am
02 Dezember 2019
Spielergebnis:
0:2
Zuschauerzahl:
1.357

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Regionalliga

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