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TSV Aubstadt vs. 1. FC Schweinfurt 05: Marsch übers Feld und Punkteteilung

Geht man im ICE über das verfügbar W-Lan ins Netz, so stößt man online auf der Bahn-Seite auf ein Geographie-Spiel. Da die Geschwindigkeit des Netzes eh arg zu wünschen übrig ließ und somit Fußballclips auf YouTube nicht gerade blendend liefen, griff ich neulich im Bordbistro bei einem Weizen auf das besagte Onlinespiel zurück. Markiert werden mussten auf der weißen Fläche zahlreiche Standorte von deutschen Städten. Wo genau liegt Wuppertal? Oder auch Frankfurt/Oder. Im Norden und Westen schnitt ich bombe ab. Manchmal markierte ich die jeweilige Stadt auf zirka fünf Kilometer genau - und das auf dem kleinen Handydisplay. Dünner wurde es im Süden. Ach herrje, in Baden-Württemberg und Bayern betrug die Differenz schon mal *hüstel“ 150 Kilometer. Und hätte mich das Spiel gefragt, wo genau sich Aubstadt befindet, hätte ich als Geographieexperte mal wieder übelst schlecht abgeschnitten.

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Und dabei hätte es dämmern müssen! Aubstadt! Im Sommer 2003 sind Karsten und ich recht knapp vorbeigewandert. Als wir zu Fuß über 1.000 Kilometer entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenzen entlang pilgerten, kamen wir auch recht nah an der unterfränkischen Gemeinde Aubstadt, gelegen im Landkreis Rhön-Grabfeld“ vorbei. Karsten und ich marschierten ja nicht nur spröde den einstigen Kolonnenweg ab, sondern nahmen östlich und westlich die eine oder andere Ortschaft mit. So wurden die Vorräte aufgefrischt und die Wasserflaschen aufgefüllt, um sich abends am auf dem Grenzstreifen aufgebauten Zelt ein wenig zu „duschen“. Es war Jahrhundertsommer - und die 40km-Etappen trieben uns den Schweiß aus allen Poren. 

Aber gut, jetzt wird zu weit abgeschweift. Jetzt wissen wir, dass Aubstadt nahe der bayrisch-thüringischen Landesgrenze liegt. Quasi auf halber Strecke zwischen Bad Kissingen und Hildburghausen. Und Schweinfurt? Gerade einmal 40 Kilometer weiter südwestlich. Somit war die Regionalligapartie TSV Aubstadt vs. 1. FC Schweinfurt 05 schon fast ein Derby. Zum Vergleich: Von Aubstadt nach Burghausen sind es immerhin über 360 Straßenkilometer. 

Während der TSV Aubstadt sich in der oberen Hälfte der Tabelle etablieren möchte, will der 1. FC Schweinfurt 05 eigentlich Rang eins erobern. In diesem Fall ist der Sprung in die 3. Liga auf direktem Wege möglich. Die Relegation findet am Ende der Saison 2019/20 bekanntlich zwischen den Staffelmeistern aus West und Nordost statt. Allerdings dreht Türkgücü München sportlich recht gut am Rad und zementiert derzeit Rang eins. Im Falle des Aufstieges würde Türkgücü im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße spielen. So hörte man.

Noch ist jedoch nicht aller Tage Abend - und mit einem Sieg in Aubstadt hätte der 1. FC Schweinfurt 05 noch halbwegs auf Tuchfühlung bleiben können. Nach dem 1:1 gegen Türkgücü München vor immerhin 2.642 Zuschauern und der 2:3-Niederlage beim VfB Eichstätt war ein Sieg in Aubstadt quasi Pflicht. 

Die Jungs aus Kugellagerstadt hatten gut mobil gemacht und reisten als ordentliche Truppe das kurze Stück gen Nordosten. Insgesamt fanden sich 1.935 Zuschauer im Schulstadion des TSV Aubstadt ein, und in der Gästekurve kamen ein paar grüne Rauchtöpfe zum Einsatz. Auf Heimseite griffen indes auch die Kinder zum Megafon, um ihren Spielern Beine zu machen. Mit Erfolg. Mit einem Seitfallzieher brachte Michael Kraus den Gastgeber nach knapp einer halben Stunde mit 1:0 in Führung. Direkt nach der Pause haute Martin Thomann von schräg links den Ball sehenswert zum 2:0 in die Maschen. Eine dolle Sache für den Aufsteiger, der erstmals in der Regionalliga mit von der Partie ist.

Ein Handelfmeter brachte die Gäste nach einer Stunde zurück ins Spiel. Adam Jabiri trat an und verwandelte souverän zum 1:2 aus Sicht der Schnüdel. Zehn Minuten später machte er dann sogar den Ausgleich klar. Trocken schob er den Ball rechts unten rein. 2:2 - da ging noch was! Aber denkste, ein weiterer Treffer wollte den Schweinfurtern nicht mehr gelingen. Es blieb beim Remis, und der Rückstand auf den Tabellenführer beträgt nun bereits acht Punkte. Die Konsequenz: Heute trennte sich der 1. FC Schweinfurt 05 mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Timo Wenzel. Die Leitung des Trainings wird vorerst der Co-Trainer Jan Gernlein übernehmen, der neue Cheftrainer soll zeitnah vorgestellt werden.

Fotos: Sachseninformer

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Schweinfurt 05

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
05 November 2019
Spielergebnis:
2:2
Zuschauerzahl:
1.935

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Regionalliga

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