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BSV Schwarz-Weiß Rehden vs. SV Meppen: Viel Qualm und ein Elfmeterschießen

Vermutlich muss man sich nicht schämen, wenn aus dem Kopf nicht die genaue Position der niedersächsischen Gemeinde Rehden bestimmt werden kann. Grob gesagt, nicht ganz auf halber Strecke von Meppen nach Hannover. Westlich von der Samtgemeinde Rehden befindet sich Diepholz, und diesen Namen werden die meisten schon mal gehört haben. Einwohnerzahl von Rehden? Etwas über 2.200! Hm, doch so klein? Rehden, Rehden, da war doch was! Spielen die nicht in der Regionalliga Nord? Bingo! Und noch was! Na, jetzt dämmert es im grauen Gebälk! Am 5. August 2013 durfte der BSV Schwarz-Weiß Rehden in der ersten DFB-Pokalrunde gegen den FC Bayern München antreten. Gespielt wurde in Osnabrück, und vor rund 15.000 Zuschauern gab es ein 0:5 zu sehen. So, jetzt sind wir halbwegs im Bilde.

In der aktuellen Tabelle der Regionalliga Nord steht der BSV Schwarz-Weiß Rehden mit Rang fünf gar nicht mal so übel da, und somit war klar, dass der sportliche Unterschied beim Landespokalspiel gegen den Drittligisten SV Meppen gar nicht mal soooo groß war. Die Fans des SV Meppen waren auf jeden Fall motiviert und düsten die rund 100 Straßenkilometer gen Osten, um dabei zu sein in den Waldsportstätten. Beim Ligaspiel des BSV Schwarz-Weiß Rehden gegen den Heider SV waren es zuletzt 400 Zuschauer, logisch, dass es nun gegen Meppen etwas mehr waren. 1.200, um genau zu sein.

Nachdem genügend Stoffe am Zaun befestigt waren, konnte im Gästebereich schließlich gequalmt werden wie bei den Großen. Vermummt rauf auf den Zaun und die Rauchtöpfe geschwenkt! Damit das Ganze auch farblich gut rüberkam, wurden die weißen Rauchfackeln geschwenkt und die Blauen auf den Rasen geworfen. Auf YouTube gibt es dazu ein nettes Filmchen aus der Nahperspektive. Das Ganze wirkt etwas surreal, weil gleich neben dem einen Rauchschwenker mit freiem Oberkörper und blau-weiß-gelb-roter Vermummung ein behelmter niedersächsischer Polizist stand (ein Zaun war natürlich dazwischen) und ihn in Seelenruhe beobachtete. Der Beamte konnte sich quasi die Kamera sparen und sich mit eigenen Augen die Details wie Gürtelschnalle, Jeansmarke und Streifen der Turnschuhe merken. 

Aber Spaß beiseite. Wirklich lustig wurde es für den SV Meppen nicht. Wieder wurde es nichts mit dem DFB-Pokal (außer Meppen wird in der Liga Vierter) im kommenden Sommer. Der Gastgeber zeigte sich als ebenbürtig, und das, obwohl die Spieler unter der Woche einer regulären Arbeit nachgehen müssen. Ein Klassenunterschied war nicht wirklich zu erkennen. Hochkarätige Torchancen gab es anfangs nicht allzu viele zu sehen, doch dafür umso mehr Zweikämpfe. In der 53. Minute schien dann sogar das 1:0 für Rehden gefallen zu sein, doch befand sich Addy-Waku Menga in der Abseitsposition. In der 67. Minute musste Meppens Spieler Marco Komenda nach einem Foul mit Gelb-Rot vom Platz. 

Nun kam richtig Schwung in die Partie. In Unterzahl machte Meppen richtig Dampf und hätte in Führung gehen können. Zwei fette Chancen kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit (eine Verlängerung gab es nicht) - da hätte der SV Meppen den Sack zumachen müssen. So aber nahm die Sache ihren Lauf, und am Ende musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Held des Tages wurde Rehden-Torwart Nick Borgman, der die Elfer von Hasan Amin und Denis Undav halten konnte. Auf Heimseite wurden alle alle vier Elfmeter verwandelt - und somit steht der BSV SW Rehden im Halbfinale des Niedersachsenpokals der Regional- und Drittligisten. Der SV Meppen ist indes seit 1997 zum sage und schreibe 17. Mal vorzeitig aus dem Pokalwettbewerb ausgeschieden. 

Fotos: Marco Hensel 

> zur turus-Fotostrecke: SV Meppen

Artikel wurde veröffentlicht am
01 November 2019
Spielergebnis:
4:3
Zuschauerzahl:
1.200

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