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Fortuna Düsseldorf II vs. Rot-Weiss Essen: Auswärtssieg, cooles Ambiente, sensationelle Toilette

Das letzte Wochenende als Strohwitwer sollte nochmals im Zeichen des Fußballs stehen. Drei Spiele standen zur Wahl, neben KFC Uerdingen 05 gegen den FC Carl Zeiss Jena zog man auch VfB Homberg gegen den Bonner SC und eben die kleine Fortuna gegen den RWE in die engere Wahl. Homberg war schnell vom Tisch, das hatte rein praktische Gründe, da man den Abend eh in der rheinischen Landeshauptstadt verbringen wollte. Blieben also das Spiel in der Konzert- und Veranstaltungshalle an der Messe oder das Spiel nahe der örtlichen Müllverbrennungsanlage.

Mit Kumpel Matze aus Kiel wurde kurz beratschlagt und sich schließlich für den Flinger Broich entschieden. Zum einen war ich erst vor einigen Wochen beim KFC zu Gast, zum anderen sollte der Geldbeutel auch nicht überstrapaziert werden.

Von Duisburg nach Düsseldorf ist es bekanntermaßen nur ein Katzensprung, vom Düsseldorfer Hauptbahnhof zum Bahnhof Flingern dauert die Fahrt auch nur zwei Minuten. Eine recht entspannte Anreise also. Der Weg von Bahnhof Flingern zum Paul-Janes-Stadion, auch bekannt als Flinger Broich, lässt sofort das Kopfkino losgehen. Vorbei am Flinger Kraftwerk geht es durch eine Bahnunterführung hinein in ein kleines Industriegebiet, an dessen Ende das Stadion liegt. So muss es sich anfühlen wenn es in Richtung „New Den“ oder „Turf Moor“ geht. Mal schauen ob demnächst mal ein Flutlichtspiel an einem nasskalten Montagabend ansteht. Ich vermute, dann wirkt das Ganze noch mehr und man hat wirklich das Gefühl gleich laufen zwei kleine Mobs ineinander und stellen sich Fäuste schwingend die Sinnfrage. 

Genug geträumt. Am Stadion angekommen war es rund um den Heimbereich doch recht ruhig, Fortunas Profis spielten fast zeitgleich in Paderborn, so dass die aktive Szene demzufolge nicht zu erwarten war. Und allgemein stehen die U23- und Jugendmannschaften der Vereine ja meist nicht im Fokus der Anhänger. Daran ändert oftmals auch der klangvolle Name des Gegners nichts.

Bevor es ins Stadion ging, wurde noch die „BAR 95“ in Augenschein genommen. Durchaus empfehlenswert und zu finden im „Toni-Turek-Haus“, welches direkt neben dem Stadion steht. Bei belegten Brötchen und altem Bier wurden verschiedene Fanschals und andere Erinnerungsstücke der Fortuna-Fans betrachtet und die Location als gut befunden.

Der Einlass zum Stadion verlief recht fix, 10 Euro für einen Sitzplatz auf der schmucken Tribüne sind ein fairer Preis, zumal es neben dem Ticket auch noch ein Programmheft gab. Es war nicht der erste Besuch am Flinger Broich und trotzdem ist das Stadion immer wieder ein Highlight. Sofort nach dem Einlass sticht die mit Graffiti verzierte Seitenwand der Tribüne ins Auge, dazu klingt Punkrock (Tote Hosen, Broilers, Ramones) aus den Boxen und Bratwurstduft steigt in die Nase. Schön old-school. Die Preise für Speis und Trank sind fanfreundlich. Fußballherz was willst du mehr?!

Sportlich war die Ausgangslage ziemlich klar. Auf der einen Seite die Zwote der Fortuna, die im unteren Tabellendrittel ansässig ist, auf der anderen Seite der Sportclub aus Essen, welcher nach Jahren endlich wieder oben angreifen will. Durch den Rückzug der SG Wattenscheid fehlen dem RWE plötzlich drei Punkte. Zudem gab es aus den letzten vier Spielen nur einen Sieg. Ähnlich zu den letzten Spielzeiten erlitt der RWE im Frühherbst einen kleinen Einbruch.

Das hielt knapp 800 Essener nicht davon ab zum Spiel nach Düsseldorf zu fahren. Die Mehrheit fand sich im Gästeblock ein, der Rest verteilte sich auf der Tribüne. Ansonsten war das Publikum bunt gemischt. Hipster in hochgekrempelten Skinny-Jeans, Althauer mit Cola in der einen und Kind an der anderen Hand, Familien, ein paar Kutten und Rentner. Insgesamt verkündete der Stadionsprecher später 1.270 Zuschauer. Alles in allem sehr entspannt.

Das Spiel war über die gesamte Dauer recht ausgeglichen, wobei der Gast aus Essen für mehr Gefahr sorgte. Trainer Titz hatte in den Letzen Wochen den Kader etwas umgekrempelt. Mit Lenz und Grothe saßen zwei Spieler nur auf der Bank, die zu Saisonbeginn noch zum Stamm zählten. Bei Fortuna kannte ich ehrlich gesagt nur Davor Lovren und Andreas „Lumpi“ Lambertz. Bei letzterem war ich allerdings überrascht, dass er immer noch spielt. Die erste Halbzeit endete torlos. Zeit altes Bier wegzubringen und neues zu holen. 

Normalerweise bin ich niemand, der über Stadiontoiletten referiert, aber hier mache ich gern eine Ausnahme. Der geneigte Leser wird mir recht geben, dass saubere Stadiontoiletten oftmals so selten sind wie Wasser auf dem Mars. Im Janes-Stadion allerdings waren die Toiletten so sauber, dass ich dachte ich wäre der erste Nutzer überhaupt. Das gibt definitiv einen Extrapunkt in der finalen Bewertung. Da hab ich schon Buden gesehen, wo ich lieber rückwärts wieder rausgelaufen wäre, wenn das menschliche Bedürfnis nicht ab und zu seinen Tribut fordern würde.

Pünktlich zur zweiten Halbzeit wieder Platz genommen und aufs Spiel konzentriert. Der RWE drückte weiter und kam in Minute 56 schließlich zum Torerfolg, später las ich, dass es ein Eigentor war. Das war aus meiner Position allerdings nicht klar zu sehen. Die jungen Fortunen starteten nun ihrerseits einen Sturmlauf, erspielten sich auch innerhalb weniger Minuten drei Großchancen. Eingeschlagen hat es im Tor der Essener allerdings nicht.

Nach dieser Druckphase waren noch einmal die Gäste am Drücker. Ein zweiter Treffer sollte aber nicht mehr fallen. Kumpel Matze hatte derweil immer ein Auge auf Telefon, spielte doch zeitgleich auch unser FC RWE in Fürstenwalde. Leider wenig erfolgreich. Zwischendurch schickte unser turus-Compagnon noch die Infos vom Spiel KFC Uerdingen vs. Jena, so dass wir auch hier informiert waren.

Am Ende konnte RWE einen nicht unverdienten Auswärtssieg feiern, man scheint wieder in der Spur zu sein. Der Abmarsch der Essener verlief sehr ruhig. Auch am Düsseldorfer Hauptbahnhof gab es scheinbar nichts erwähnenswertes. Da hatte die Funke-Mediengruppe in ihren Druckerzeugnissen im Vorfeld anderes erwartet. Unsere Erwartungen an das Spiel wiederum wurden voll erfüllt.

Bericht: Christian Lenke

Fotos: Christian Lenke

 > zur turus-Fotostrecke: Rot-Weiss Essen

 > zur turus-Fotostrecke: Fortuna Düsseldorf

Artikel wurde veröffentlicht am
28 Oktober 2019
Spielergebnis:
0:1
Zuschauerzahl:
1.270
Gästefans
800

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