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Energie Cottbus vs. Chemie Leipzig: Lausitzer Jubelorkan beim 2:1-Siegtreffer

Wir erinnern uns an den zweiten Spieltag, als der FC Energie Cottbus bei den Amateuren von Hertha BSC antrat und sich mit 2:5 geschlagen geben musste. Insbesondere was die Abwehr betraf, schaute es alles andere als gut aus. Man müsse nachsichtig sein mit dieser jungen Mannschaft, versuchte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz etwas Druck rauszunehmen. Logisch, dass im Umfeld nach dem Abstieg aus der 3. Liga wieder alle auf einen erneuten Angriff nach oben gewartet haben. Man solle jedoch nicht ständig vom Wiederaufstieg sprechen, dies verunsichere die Spieler, so Wollitz. Es folgten ein 5:3 gegen Erfurt und eine knappe 2:3-Niederlage beim 1. FC Lokomotive Leipzig. Als dann beim FC Viktoria 1889 Berlin der FC Energie nicht über ein torloses Remis hinauskam, schien es, als würden die Lausitzer in der laufenden Saison wirklich nix mit der Tabellenspitze zu tun haben. Schade eigentlich, denn manch einer träumte bereits klammheimlich vom theoretischen Aufstiegsrunden-Duell gegen Rot-Weiß Essen. Das wäre doch mal was!

Nach dem durchwachsenen Saisonstart folgte nun allerdings eine Serie mit sechs Ligaspielen ohne Niederlage. Hinzu kamen die 4:0- und 2:1-Auswärtssiege im Brandenburgischen Landespokal. Allein beim Freundschaftsspiel gegen Borussia Dortmund musste sich Cottbus mit 0:5 geschlagen geben. Alles andere wäre jedoch auch wirklich ein Wunder gewesen. In der Regionalliga folgten dem 4:1 bei Optik Rathenow ein 3:2 gegen Meuselwitz, ein 2:2 beim Berliner AK 07, ein 6:0 gegen den BFC Dynamo, ein 2:1 bei Wacker Nordhausen und nun am vergangenen Sonntag ein 2:1 gegen die BSG Chemie Leipzig.

Der FC Energie Cottbus kletterte hoch auf Rang vier, und der Abstand auf Rang eins beträgt derzeit fünf Punkte. 8.102 Zuschauer fanden am Sonntag den Weg in das Stadion der Freundschaft. Auch wenn man die zahlreichen Gästefans aus Leutzsch abzieht, so bleibt für Regionalligaverhältnisse eine noch immer außerordentlich gute Kulisse.

Zu Beginn zu sehen gab es auf beiden Seiten eine Choreo. „Blut und Schweiß für Rot und Weiß“ hieß es auf Seiten der Lausitzer. Im Gästeblock lautete das Motto „Wir sind wieder da, keiner hält uns auf“. Hochgehalten wurden zahlreiche Doppelhalter, auf denen die heimische Anzeigetafel mit dem Ergebnis 2:0 zu sehen war. Anfangs gab es zudem den schelmisch dreinblickenden Löwen mit Kettensäge zu sehen, wenig später erhob sich ein großer Stinkefinger.

Und los ging´s! Moritz Broschinski versuchte sich nach fünf Minuten mal gleich mit einem Schuss, doch der Ball ging links am Leutzscher Gehäuse vorbei. Wenig später war es der tschechische Chemie-Spieler Tomas Petracek, der von schräg rechts einen ersten scharfen Schuss abgab. FCE-Keeper Toni Stahl war jedoch auf dem Posten und klärte ins Aus. Einen sehenswerten Distanzschuss gab dann Benjamin Boltze ab, doch das Spielgerät ging links am Cottbuser Tor vorbei. 

Eine prima Kombination der Hausherren bekamen die Zuschauer nach knapp einer halben Stunde zu sehen, am Ende köpfte Dimitar Rangelov den Ball knapp neben den linken Pfosten. Wenig später war es dann Marcel Hoppe, der nach einer Hereingabe den Ball rechts neben das Gehäuse setzte. Nach der Pause waren es zunächst die Chemiker, die den Weg zum gegnerischen Tor suchten, doch dann setzten die Lausitzer einen schnellen Konter. Der Ball wechselte die Seite, doch statt diesen vorn reinzuspielen wurde dieser an den nachrückenden Jonas Zickert abgegeben. Dieser nahm kurz Maß und haute den Ball aus der Distanz unten links rein. 1:0 für den FC Energie Cottbus! 

In der Folge drängte die BSG Chemie sogleich auf den Ausgleich. Tomas Petracek kam an den Ball, schloss ab, doch Toni Stahl zeigte eine gute Reaktion. Chemie blieb am Drücker, und in der 68. Minute erzielte Max Keßler den durchaus verdienten Ausgleichstreffer. Logisch, dass nun im Gästeblock gut die Post abging. Nach dem Sieg gegen die Loksche ein weiterer Dreier in der Lausitz? 

Daraus wurde nichts! In der 75. Minute gab es einen Freistoß, und Berkan Taz übernahm Verantwortung. Zwar war der Chemie-Keeper noch mit den Fingern dran, doch am Ende zappelte der Ball in den Maschen. Die erneute Führung des FC Energie - und diese wurde äußerst frenetisch gefeiert! Der Torschütze umarmte den Trainer, die Fans standen Kopf. Meterhoch segelte ein Bierbecher durch die Lüfte. Geballte Fäuste und aufgerissene Münder soweit das Auge reichte. Energie ließ nun nicht mehr locker, Broschinski hatte das 3:1 auf dem Fuß, doch der Ball traf nur die Latte.

Doch auch die Chemiker kamen noch zu einer prima Möglichkeit. Wieder war es Tomas Petracek, der den Abschluss suchte, und wieder war es Toni Stahl, der auf dem Posten war. Am Ende blieb es bei der knappen 2:1-Führung gegen stark kämpfende Chemiker. Ganz klar, spielt die BSG Chemie Leipzig weiterhin so auf, wird sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Und was Energie Cottbus betrifft, so darf man gespannt sein, was noch alles drin sein wird. 

Fotos: Los Misenas

> zur turus-Fotostrecke: FC Energie Cottbus

> zur turus-Fotostrecke: BSG Chemie Leipzig

Artikel wurde veröffentlicht am
23 Oktober 2019
Spielergebnis:
2:1
Zuschauerzahl:
8.102

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