Gebrauchter Tag Nummer Zwo: Rot-Weiss Essen verliert bei Gladbach „Zwo“

Gebrauchter Tag Nummer Zwo: Rot-Weiss Essen verliert bei Gladbach „Zwo“

„Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da, er bringt uns Schmuddelspiele, hei hussassa […]“: Die Temperaturen sinken, die Blätter fallen ebenso wie reichlich Nass von oben. Es wird ungemütlich in den Stadien, besonders in den niederen Ligen, wo nicht nur mancher Rasen schon bessere Zeiten gesehen hat, wie der im Grenzlandstadion im Mönchengladbacher Stadtteil Rheydt, Heimspielstätte der U23 von Borussia Mönchengladbach. Was ein Acker mit tiefen Furchen und Löchern, der ein Fußballspiel auf professionellen Regionalliganiveau fast unmöglich macht. Rot-Weiss Essen hatte heute einige Mühen mit dem Spielfeld, aber an diesem alleine lag es nicht, das die zweite Partie gegen ein Top-Team in Folge verloren ging. Diesmal mit 3:2.



Trotz TV-Übertragung verschlug es gut 1.866 zahlende Zuschauer, davon locker 1.400 zahlende Essener, nach Mönchengladbach, dabei durften die RWE-Fans noch einigen happigen Gästezuschlag zahlen. Kostete eine Sitzplatzkarte für die Heimfans mal gerade acht Euro, mussten die sitzenden Essener dafür im Vorverkauf gleich 13 Euro löhnen (8,50 Euro für den Steher in der Ecke). Fair ist anders. Naja, was ist schon fair aufgrund der Tatsache, dass Meister nicht aufsteigen dürfen und zweite Mannschaften am regulären Ligabetrieb in höherklassigen Ligen teilnehmen dürfen und Wettbewerbsverzerrung betreiben können.



Ich wiederhole mich: Die zweiten Mannschaften bieten keinen Mehrwert, außer dass sie je nach Lust und Laune Profis einsetzen oder Spiele verlegen dürfen und einen niedrigen Attraktivitätswert für den anderen Verein bieten. Dazu ist das Mitwirken der Zwoten in Sachen Zuschauerzuspruch eher was für die Bezirksliga. Für die Zuschauer ist ihre Zwote nur ein netter Zeitvertreib zwischendurch, die aktiven Fans bleiben dieser meist fern, auch wenn sich heute etwa ein Dutzend zur Halbzeitpause in Sichtweite des Gästeblocks tummelten. Die Einladung zu einem freundlichen Austausch von drei Essener Fans der sportlichen Fraktion, die ihnen über die Gegengerade entgegen kamen, nahmen sie nicht an. Ein kurzer Polizeieinsatz beendete dann aber auch die kurze Stippvisite.



Zum Spiel: Das begann wie von den Gästefans gewünscht druckvoll und erfolgreich. Direkt in der siebten Spielminute klingelte es im Kasten der Heimmannschaft. Jan-Lucas Dorow schlenzte den Ball sehr erfolgreich in den linken Winkel. Essen drückte weiter und hätte nach 20 Minuten längst höher führen müssen. Einzig die fehlende Klasse im Torabschluss sowie des Schiedsrichters, der nach einem Foul an Hedon Selishta nicht auf Elfmeter entschied, verhinderte dies. Die Chancen häuften sich im Minutentakt. Essen war überlegen und musste mindestens mit 2:0 führen. „Wenn de se aber vorne nich machst“…, dann kriegt man halt ein Gegentor. Heute ein Elfmeter in der 45. Spielminute, ob berechtigt oder nicht kann ich an dieser Stelle nicht schreiben. Charalambos Makridis verwandelte mit dem Halbzeitpfiff zum 1:1 unentschieden. Sehr schmeichelhaft für Borussia Mönchengladbach, trotzdem gingen die Gästefans optimistisch in Hälfte Zwei.



Tja, aber zu optimistisch gedacht, denn es lief gar nichts mehr zusammen. Spätestens als Borussia-Trainer Arie van Lent in der 59. Spielminute Justin Steinkötter einwechselte, begann das Desaster. Wie schon gegen den SC Verl leiteten grobe Schnitzer in der Essener Hintermannschaft die Niederlage ein. Innerhalb von fünf Minuten schoss der gerade Eingewechselte mit seinem ersten Doppelpack in der Regionalliga West Essen förmlich ab. Der Schock saß tief, so tief, dass RWE nun gar nicht mehr ins Spiel fand. Essen schaffte zwar noch den Anschluss durch einen Nachschuss nach einem verschossenen Elfmeter (Kefkir), aber der Ausgleich wollte nicht mehr fallen, auch wenn Kefkirs Freistoß in der Schlussminute knapp am Tor vorbeisegelte.





Trotz ein weiterer Niederlage gab es von den mitgereisten Fans aufmuntere Worte und Gesänge. Richtig so. Zwar lässt manch einer vielleicht schon frustriert den Kopf hängen und denkt an ähnliche miese Herbststage in den vergangenen Jahren, als die Saison jeweils früh verspielt wurde. Aber dieses Jahr ist es anders und vor allem ist die Saison noch viele Spieltage (28) lang, um jetzt schon zu sagen, dass die Spielzeit im frühen Herbst „verkackt“ wäre oder dass im Herbst die Blätter fallen und die Plätze in der Tabelle für RWE.

Kopf hoch, negative Meinungen und Einstellungen wegwischen, weiter geht es und vor allem nicht nachlassen. Keiner gewinnt alle Spiele in dieser Liga, auch nicht die Küchenbarone aus Ostwestfalen.

> zu den Rot-Weiss Essen Fotos

> zu den Borussia Mönchengladbach Fotos

Stadionname:
  • Grenzlandstadion
Artikel wurde veröffentlicht am
03 Oktober 2019
Spielergebnis:
3:2
Zuschauerzahl:
1.866
Gästefans
1400

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Inhalt über Liga
Regionalliga

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