Erste Niederlage für Rot-Weiss Essen: RWE unterliegt dem SC Verl durch vier „Kacktore“

Erste Niederlage für Rot-Weiss Essen: RWE unterliegt dem SC Verl durch vier „Kacktore“

Während turus Kollege Marco sich bei sonnigen 19 Grad am Spiel Mannheim gegen Rostock erfreute, muss man an der Essener Hafenstraße auf solche sportliche Highlights mit attraktivem Fanfaktor noch etwas warten und weiter bei Wind und Wetter unter anderem gegen aufgepimpte Klubs aus der ostwestfälischen Provinz kicken. Ich hätte fast „Dorfklub“ geschrieben, aber Verl ist mit seinen 25.000 Einwohnern natürlich kein Dorf, dafür aber aktuell mit seinem SC Verl ein sportliches Schwergewicht mit hohem Nervfaktor, wie der Verein auch heute an der Essener Hafenstraße wieder einmal bewiesen hat.

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Der SC Verl ist in den letzten Jahren so etwas wie der Angstgegner von Rot-Weiss Essen. Der letzte Sieg liegt nun schon drei Jahre zurück und auch heute gab es für RWE nichts gegen die Ostwestfalen, die mit sieben Siegen in Folge nach Essen reisten, zu holen. Dabei gab es, anders als das Ergebnis (1:4) es vermuten lassen würde, durchaus Möglichkeiten das Spiel positiv für die Heimelf zu gestalten. Leider lief heute aber nicht viel zusammen: Spiel, Geläuf und Spielleitung. Der Platz war  durch den Dauerregen und dem Spiel der Frauenmannschaft SGS Essen vom Vortag etwas in Mitleidenschaft gezogen worden und der Schiedsrichter (Markus Wollenweber) ist in Essen ja auch kein Unbekannter. So entschied er unter anderem das Niederrheinpokalfinale 2018 durch Fehlentscheidungen zugunsten von RWO. Auch heute glänzte er vor allem durch eine magere nicht konsequente und vor allem keine professionelle Leistung. Gut das sind Nebenschauplätze: Im Endeffekt muss sich Essen aber natürlich an seine eigene sportliche Nase fassen und das Spiel raffinierter für sich entscheiden. War heute nicht so.



Dabei begann das Spitzenspiel zwischen dem Dritten und dem Zweiten der Liga in entspannter Atmosphäre vor 10.651 Zuschauern, darunter etwa 70 Fans aus Verl. Essen mit dem Saisonauftakt gut im Soll, was die Fans mit ihrem zahlreichen Erscheinen und der guten Stimmung honorierten. Es fieselte leicht aus den Wolken, die letzten Besucher wischten noch die Sitze in den unteren Reihen trocken, da stand es schon 0:1. Aygün Yildirim vom SC Verl zog einfach mal ab und erzielte das „Kacktor Nummer eins“ des Spiels. Das war zu schnell, zu einfach und vor allem auch haltbar. Den ersten Schock verdaut, durfte die Hafenstraße in der 22. Spielminute beben. Elfmeter für RWE. Oguzhan Kefkir verwandelte souverän zum 1:1 Ausgleich.





Essen versuchte nun zu drücken und auf die Führung zu spielen, vergaß dabei aber das Abwehrspiel und nur zehn Minuten nach dem Ausgleich fiel das „Kacktor Nummer zwei“ für den SC Verl, der ansonsten nicht viel machten musste als sein routinierten teilweise theatralischen Spiel durchzuziehen und auf die Fehler der Essener zu lauern. Zwar erzielten die Rot-Weissen fast postwendend den Ausgleich durch David Sauerland, aber das Schiedsrichtergespann entschied auf Abseits. In Durchgang zwei wechselte RWE-Trainer Titz den Edeljoker Hedon Selishta ein und die Hausherren drückten auf den direkten Ausgleich. Die Chancen häuften sich, das Spielgeschehen verlagerte sich in der Verler Strafraum und in der 62. Spielminute hatten alle Fans den Torschrei auf den Lippen, aber der Torwart des SC Robin Brüseke kratzte den Ball nach einer Ecke von der Linie. Kein Joker-Happyend heute im Stadion Essen.



Gerade in dieser Druckphase fiel das „Kacktor Nummer drei“ für Verl. In der 72. Spielminute gab es in der Hintermannschaft von Essen ein Missverständnis, so dass Aygün Yildirim locker aus 35 Metern einnetzen konnte. Ab der 80. Spielminute war der Tag für RWE gelaufen, denn David Sauerland verletzte sich schwer und musste vom Platz getragen werden, dazu war das Auswechselkontingent erschöpft.  Einige Zuschauer hatten jetzt schon genug gesehen und verließen das Stadion, sehr zum Unmut der aktiven Fanszene. Zurecht: Das Spiel mag zu diesem Zeitpunkt gelaufen sein, die Mannschaft hat aber bis dahin eine grandiose Saison gespielt, dies kann auch entsprechend gewürdigt werden, indem man noch bis zum Abpiff wartet. Immerhin: Obwohl die Mannschaft von der Verletzung geschockt, noch das „vierte Kacktor“ wieder durch Aygün Yildirim kassierte wurde sie nach dem Abpfiff von den Fans  die geblieben sind, trotz der Niederlage gefeiert.



Eine Niederlage gegen den SC Verl ist bitter, aber kein Beinbruch. Die Saison ist lang dazu hat man auf den SCV noch ein Nachholspiel mehr, auf den anderen Ostwestfalen-Klub SV Rödinghausen sogar zwei. Leichter wird es aber nicht, am kommenden Donnerstag gastiert RWE bei der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach. Die Mannschaft sollte wissen: Schönwetterfußball ist vorbei bis Mai 2020. Jetzt beginnen die harten Jahreszeiten und echte Spieler sind gefragt.

Achja: Welches von den „Kacktoren“ es in die Auswahl „Kacktor des Monats September 2019“ schaffen, darf sich Herr Zeigler aussuchen.

> zu den Rot-Weiss Essen Fotos

> zu den SC Verl Fotos

Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
29 September 2019
Spielergebnis:
1:4
Zuschauerzahl:
10.651
Gästefans
70

Ligen

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Regionalliga

Benutzer-Kommentare

5 Kommentare
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Kommentare
Essen hat sich selbst geschlagen, Verl fand eigentlich nicht statt. Klar hat der SC auch Klasse, aber 15:2 Ecken sagt schon alles wer eigentlich das Spiel gemacht hat.
WT
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Guter Text. Sehr neutral wiedergegeben. Danke
Respekt gegenüber den Verlern wie es der eine Kommentar hier fordert. Meine Güte, wofür? Dieses theatralische Fallen, liegen bleiben und Zuschauer provozieren von der Ersatzbank verdient Null Respekt. Bleibt mal in Eurem Kaff Ihr steigt eh nicht auf
R
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G
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Das einzige was hier kackeuu is St., ist der Text des Möchtegern Journalisten. Dem SCV darf man ruhig etwas mehr Respekt zollen, auch wenn die store überwiegend glücklich gefallen sind. Aber dieses Unvermögen der Essener muss man auch erstmal so eiskalt ausnutzen.
NZ
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G
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